Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Kuba, Brasilien und der Umweltschutz: Brasilien leidet unter einer jahrelangen regionalen Dürrekatastrophe, starkem Trinkwassermangel infolge der systematischen Naturzerstörung, forstet jedoch nicht auf. Kuba hat keinerlei Wasserprobleme, betreibt indessen landesweit massive Aufforstung. Pferdeland Kuba – Pferde als Reit-und Zugtiere landesweit stark eingesetzt. Brasilien in der Mentalitätsfalle.

Montag, 19. Januar 2015 von Klaus Hart

Aufforstung auch entlang der Autobahnen.
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/13/brasiliens-alljahliche-brandrodungen-in-der-trockenzeit-bereits-doppelt-soviel-im-august-2012-wie-in-vorjahreszeitraum-laut-landesmedien-wie-sinnvoll-rio20-in-brasilien-unter-dilma-rousseff-war/

(Motto: Man sieht nur, was man weiß)

Brasilien hätte angesichts der jüngsten Dürrekatastrophe, der bedrohlichen Vernichtung von immer mehr Arten allen Grund, das Land etwa nach dem Beispiel Chinas mit einer Aufforstungskampagne zu überziehen. Indessen befindet sich Brasilien in der Mentalitätsfalle – Naturvernichtung gehört zum Lebensstil, wird auch derzeit mit allen Kräften weitergeführt. Selbst im wirtschaftlich führenden Teilstaat Sao Paulo, der bereits in über 30 Städten die Trinkwasserrationierung einführen mußte, starten die politisch Verantwortlichen keinerlei Sofort-Aufforstungskampagne. Kuba tickt, wie man bei entsprechendem Wahrnehmungsvermögen bemerkt, völlig anders: Entlang, doch auch fern der Autobahnen fallen immer wieder große Aufforstungsflächen ins Auge. Auf Website-Anfrage hieß es, wer einen Baum fälle, habe zum Ausgleich mehrere neue zu pflanzen – und dies werde auch kontrolliert. Vogelkundler finden im Brasilien wegen der Ausrottungsmentalität immer weniger Beobachtenswertes – kommen indessen in Kuba voll auf ihre Kosten. Die Präsenz von Greifvögeln ist beeindruckend, die Zahl von Silberreihern u.a. auf Rinderkoppeln, an Zuckerrohrplantagen sowie in Reisfeldern enorm. In Brasiliens Großstädten wischt man sich derzeit den Schweiß vom Gesicht – das Handtuch ist wegen enormer Luftvergiftung an dieser Stelle schwarz. Tut man gleiches derzeit in Havanna, bleibt das Handtuch weiß – der von Rio oder Sao Paulo bekannte üble Stadtgestank, vor allem dank Autoabgasen, fehlt in Kubas Hauptstadt. Anders als brasilianische Städte stinken die kubanischen nicht nach Urin und Scheiße. Immer mehr Strände Brasiliens sind total verdreckt und vergiftet, das Atlantikwasser durch Kloake und Öl versaut. Nichts davon in Kuba. Ein Blick aufs UNO-Ranking für menschliche Entwicklung zeigt, woran es u.a. liegt:

Kuba – UNO-Ranking für menschliche Entwicklung: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/12/18/kuba-2014-in-uno-ranking-fur-menschliche-entwicklung-platz-44-mexiko-71-chile-41-argentinien-49-uruguay-50-rusland-57-panama-65-brasilien-79-ukraine-83-china-91-jamaika-96-dominikanische/

Nicht zufällig wird Kuba daher u.a. von hochrangigen deutschen Politikern scharf kritisiert, erhält Brasilien dagegen überschwengliches Lob, wurde von der Berliner Regierung zum strategischen Partner erwählt.