Wer sich beispielsweise in Supermärkten Sao Paulos umsieht, macht erstaunliche Beobachtungen: Ausgelöffelte Joghurtbecher, ausgetrunkene Flaschen verschiedenster Art, leere Kleinverpackungen zuhauf, ob Seife oder Kosmetikartikel. Geklaut wird offenbar in solchem Tempo, daß die überall tätigen Mitarbeiter mit dem Wegräumen ausgeleerter Verpackungen nicht nachkommen. Überall hängen Überwachungskameras, jeder sieht sie – doch die Langfinger wissen offenbar, daß vor den Monitoren recht lustlose Leute sitzen, die kaum mal einen Blick auf den Bildschirm verschwenden. Paulistanos berichten, daß selbst in Supermärkten der City ganze Großfamilien auf Raubzug gehen, wobei jeder nur einen Gegenstand stiehlt. Zuhause werde dann alles auf dem Tisch ausgebreitet, gebe es von den Erwachsenen Lob und Kritik wegen nützlichen und weniger nützlichen Waren. Bendenklich sei, wenn Kinder verschiedener Altersgruppen bereits früh an systematisches Stehlen gewöhnt würden.