http://www.srf.ch/news/international/mali-frankreichs-kampf-um-die-energiequelle
Algerien-Entführungsfall – Libyen – Mali: „Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass ein Angriff auf die Gas-Anlage erst durch den Umsturz in Libyen 2011 möglich wurde. Denn erst dadurch hätten Al-Qaida-nahe Kräfte Zugang zu schweren Waffen bekommen, die für einen Angriff wie jetzt erforderlich seien.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung
Oder geht es um die Uranvorkommen im benachbarten Niger?
Afrika-Experte Ulrich Delius von der Gesellschaft für bedrohte Völker glaubt: Das Vordringen der islamistischen Kräfte bedrohe «strategische und wirtschaftliche Interessen». Frankreich versorge ein Drittel seiner Atomkraftwerke mit Uran aus dem benachbarten Niger. Und überhaupt: «Wo Uran ist, ist auch Gold», sagt Delius. Der Norden Malis und des Nigers sei nicht so arm wie er scheine. (SRF)
http://maghrebmagazin.blogspot.com.br/2013/01/wustenkrieg-in-mali-sichert-frankreichs.html
Erdöl und Uran
Es geht aber nicht nur um mögliche Terrorgefahren. “Langfristig hat Frankreich ein Interesse daran, Bodenschätze in der Sahelzone zu fördern, insbesondere Erdöl und Uran, das der französische Atomkonzern Areva im Nachbarland Niger bereits seit Jahrzehnten gewinnt”, sagt Katrin Sold. Bis jedoch die Vorkommen in Mali erschlossen sind, wird viel Zeit vergehen – bei der gegenwärtigen Intervention stehen sicherheitspolitische Überlegungen darum im Vordergrund, so die Politikwissenschaftlerin zur Deutschen Welle. Ulrich Delius erinnert an Frankreichs Angriff auf Libyen vor knapp zwei Jahren: “In Sachen Libyen hatten natürlich viele Länder ein Interesse. Vor allen Dingen am Öl. In Sachen Mali ist es anders”, sagt der Afrikaexperte: Hier verfolge in erster Linie Paris konkrete strategische Ziele. (Deutsche Welle)
Die „Ex-Kolonialmacht“ Frankreich unterstützt in Mali ein aus einem Militärputsch hervorgegangenes Regime: http://de.wikipedia.org/wiki/Putsch_in_Mali_2012
Brasiliens Qualitätsmedien analysieren: „Es war ein vom US-Geheimdienst CIA ausgebildeter Offizier, der im März 2012 die Regierung von Mali stürzte – damit den Weg erleichterte für eine eigenartige Allianz zwischen der afrikanischen Al-Kaida und radikalen Tuaregs.“
„Ausgedachte Wirklichkeiten: Die Distanz des politischen Journalismus zur tatsächlichen Politik war nie zuvor so groß wie heute.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung 2013
NATO-Mitglied Frankreich in Afrika – Blick in die Geschichte: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/08/25/frankreich-in-nordafrika-folter-todesschwadronen-ungesuhnte-kriegsverbrechen/
Foltergeneral mit reicher Nordafrika-Erfahrung:
„Die Sorge der Amerikaner speist sich aus einer historischen Erfahrung. Als die französische Armee 1956 den Krieg in ihrer Kolonie Indochina verlor, mussten die Amerikaner einspringen. Daraus wurde der Vietnamkrieg.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung
„Der Vietnamkrieg war illegal. Er wurde unter falschen Voraussetzungen begonnen, mit Lügen fortgesetzt, und zu gewinnen, auch das wird jetzt offiziell bekanntgemacht, war er auch nicht…Geschickte Menschen treiben uns in dumme(und falsche) Kriege…“ Süddeutsche Zeitung 2011, die „Pentagon Papers“
Wikipedia:
AREVA erkundet und betreibt Uranabbau in Namibia und Südafrika. Der Hauptsitz für das südliche Afrika wurde Anfang 2011 von Johannesburg nach Swakopmund verlagert.[18]
Im Norden des westafrikanischen Niger, dem ärmsten Land der Welt nach der Armutsskala der Vereinten Nationen, fördern AREVA NC (AREVA Niger) und ihre Tochterfirmen COMINAK (früher COGEMA) undSOMAIR seit 1968 mehr als 100.000 Tonnen Uran. Der Konzern ist der größte Arbeitgeber im Land, die Uranmine die größte weltweit. Rund um die Städte Arlit und Akokan sollen sich mittlerweile ca. 35 Mio. Tonnen Abraum türmen, jährlich sollen einige 100.000 nach Angaben AREVAs unbedenkliche Tonnen hinzukommen.[19] Kritiker werfen AREVA vor, bei der Urangewinnung in Arlit die Gesundheit der Minenarbeiter zu gefährden und die Umgebung radioaktiv zu kontaminieren und zu belasten.[20][21]
Der Tuareg Almoustapha Alhacen gründete im Jahr 2001 die Organisation Aghirin Man (dt. Schutz der Seele), als er merkte, dass viele Arbeiter in den Uranminen an rätselhaften Krankheiten starben. Vom AREVA-eigenen Krankenhaus vor Ort wurden u. a. Aids oder Tuberkulose diagnostiziert, jedoch niemals betriebs- oder berufsbedingte Krebserkrankungen. Krebs wurde nur bei Patienten diagnostiziert, die nicht in der Mine arbeiteten. Im Jahr 2009 jedoch starb der Franzose Serge Venel nach der Diagnose eines französischen Arztes an Lungenkrebs. Er hatte sieben Jahre in der Grube gearbeitet.[22]
In einem Fragebogen gaben die meisten ehemaligen Arbeiter an, bei der Arbeit Hemd und Shorts getragen zu haben. Es gab keine Schutzhandschuhe oder etwa ein Dosimeter.[23]
2003 stattete ein Kernphysiker des französischen Strahlenforschungsinstitutes CRIIRAD dem Land erstmals einen Besuch ab: er fand auf den lokalen Märkten radioaktiv verseuchtes Altmetall sowie zum Teil erheblich radioaktiv belastetes Trinkwasser vor.[24]
Im November 2009 nahmen Mitarbeiter von Greenpeace Proben nahe der Uranminen: Eine Sandprobe aus der Nähe der Mine in Akokan enthielt 100-mal mehr radioaktive Stoffe als normaler Sand. In den Straßen von Akokan war die Strahlung 500-mal höher als normal. Von fünf Wasserproben lagen vier über den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation für Uran. Diesen Messungen steht die Aussage von AREVA gegenüber, wonach die jährliche Strahlendosis für die Einwohner geringer als bei einer Brust-Röntgenaufnahme sei.[23]
Weil die wahren Gesundheitszustände der Minenarbeiter verschwiegen werden und die Bevölkerung zu wenig über die Gesundheitsrisiken aufgeklärt wird, wurde AREVA 2008 der Negativpreis Public Eye Award gleich zweifach verliehen: in den Kategorien „People“ (Internetwahl) und „Global“.[25] AREVA weist einige der Vorwürfe zurück.[26]
Die Uranförderung sorgt daneben für politische Probleme im Niger: Im Norden leben die Tuareg, im Süden die Haussa. Das Geld, das AREVA an den Staat zahlt, bleibt in der Hauptstadt im Süden. Bei den Tuareg im Norden, wo das Uran abgebaut wird, kommt nichts an. Im Norden besteht darüber hinaus die Gefahr des Uranschmuggels durch Rebellen.
Das einzige, ca. 30 Jahre alte, staatliche Steinkohlekraftwerk Nigers SONICHAR liefert 85% seiner fossilen Energie für die Produktion des so genannten Yellow Cake (Urankuchen): je nach Urangehalt müssen zur Gewinnung von 800 g Uran über 1 t Gestein bearbeitet werden. Das Wasser zur Kühlung, Schmierung, zur Bindung des uranhaltigen, radioaktiven Staubes usw. wird aus fossilen Wasservorkommen gefördert.[27]
Der ehemalige Präsident Nigers Tandja Mamadou drohte einmal, das Uran des Landes an den Iran zu verkaufen;[23] dabei ist der Verkauf des Rohstoffs für das Land selbst aufgrund der hohen Förderkosten eher ein Verlust bringendes Geschäft: Gewinn wirft vor allem das Ergebnis der Weiterverarbeitung und die Einbindung des aufgrund der überhöhten Nachfrage immer teurer werdenden Endprodukts in die Wertschöpfungskette ab: so beträgt der Gewinn der Fa. AREVA im 1. Halbjahr 2010 das fünfeinhalbfache der Einnahmen des Staates Niger im ganzen Jahr 2009 (ohne Entwicklungshilfe).
Entsprechend will AREVA angesichts des sich verändernden Kosten-Nutzen-Verhältnisses 2013 noch eine Uranerz-Tagebau-Mine bei der Stadt Imouraren in Betrieb nehmen.[28]
Deutsch-französischer Atomkonzern AREVA in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/31/areva-frankreichs-staatlicher-atomkonzern-und-brasilien-die-deutsch-brasilianische-atomkooperation/
Neues Atomkraftwerk mit deutscher Hilfe bei Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/31/brasilien-gute-baufortschritte-bei-dem-mit-deutscher-hilfe-errichteten-atomkraftwer-angra-3-bei-rio-de-janeiro-olympische-spiele-in-brasilien-2016-wahrscheinlich-bereits-mit-atomstrom-von-angra-3-ve/
Die Libyen-Intervention und Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe Frei Betto, 2013 mit UNESCO-Friedenspreis geehrt:
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/13/amazonia-an-ecocide-foreseen/
Unesco premia Frei Betto por contribuição à paz 11 de Janeiro de 2013 • 11h10 A Unesco reconheceu nesta sexta-feira Frei Betto com o Prêmio José Martí 2013 por sua “contribuição à construção de uma cultura de paz universal e a justiça social e os direitos humanos na América Latina e no Caribe”. A diretora geral da Organização das Nações Unidas para a Educação, a Ciência e a Cultura (Unesco) escolheu Frei Betto – cujo nome completo é Carlos Alberto Libânio Christo – por recomendação de um júri internacional, informou em comunicado a organização com sede em Paris. “Frei Betto (Belo Horizonte, 1944) foi eleito por seu trabalho como educador, escritor e teólogo, por sua oposição a todas as formas de discriminação, injustiça e exclusão e por sua promoção da cultura de paz e os direitos humanos”, detalhou a Unesco.
Frei Betto zur Libyen-Intervention: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/22/gaddafi-und-die-westlichen-machte-wie-brasiliens-wichtigster-befreiungstheologe-frei-betto-den-libyen-konflikt-bewertet-der-diskurs-des-westens-ist-demokratie-das-interesse-ist-ol-wie-bras/
Libyen wird im UNO-Ranking für menschliche Entwicklung in der Kategorie “High Human Development” geführt, liegt in der Statistik auf Platz 53, nur einen Platz hinter Uruguay.
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