Illustrierte DER SPIEGEL bereits 2002: „Medien. Presse. Schwindel erregend abwärts…Stellen abbauen, Seiten reduzieren, Fusionspläne schmieden und auf bessere Zeiten hoffen…Weniger Redakteure und weniger Seiten – das bedeutet auch weniger Recherche, weniger Information, weniger Hintergrund…“
…Im Einzelverkauf verlor der Spiegel 7,5 Prozent der Kunden im zweiten Quartal 2015, im Abo rund sechs Prozent. Beim Stern ging es 6,4 Prozent nach unten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hat im Gesamtverkauf kaum zu glaubende 13,5 Prozent eingebüßt, das sind 41 298 Exemplare weniger als im zweiten Quartal 2014. Und damit hat die FAZ jetzt nur noch eine verkaufte Auflage von knapp 265 000 Exemplaren.
Die Süddeutsche Zeitung verlor in dem einen Quartal mehr als 14 000 Kunden, Die Welt rund 7500, die linke Berliner taz mehr als 5000. Auch bei den Wochen- und Sonntagszeitungen geht es steil bergab. Die Bild am Sonntag verlor 8,7 Prozent, die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 13 Prozent (das sind 41 000 Kunden weniger).
Diesen andauernden Aderlass hält auf Dauer kein Unternehmen durch. Schließlich ist es die Hauptaufgabe von Medien nicht etwa, Informationen zu verbreiten, sondern Geld zu verdienen. Medienhäuser wie der Verlag derFrankfurter Allgemeinen verbrennen aber immer mehr Geld und müssen jetzt mehr und mehr ihrer Lohnschreiber abbauen. 200 angeblich kluge Köpfe der FAZ sind davon derzeit bedroht. Und es wird wohl noch nicht das Ende sein. Zugleich kämpfen auch von politisch korrekten linientreuen Journalisten gegründete Projekte wie »Krautreporter« ums Überleben und floppen.
Wohin man in der deutschen Medienlandschaft derzeit auch schaut, überall herrscht panische Angst in den Redaktionsstuben: Angst vor Entlassungen. Schuld sind aus der Perspektive der in ihrer Existenz bedrohten Journalisten immer die anderen: Die Menschen da draußen, die ihre Arbeit einfach nicht würdigen – also ihre journalistischen Ergüsse nicht mehr kaufen…
Warum deutsche Elite-Angehörige, deutsche Führungskräfte sehr oft einen so auffällig uninformierten Eindruck machen:
Wie sich die echten Entscheider in Wirtschaft, Politik und Verwaltung informieren, zeigt das F.A.Z.-Elite-Panel: Sie verlassen sich auf die Frankfurter Allgemeine Zeitung.“ FAZ,Juli 2015