„Paes quer a Mangueira com cara de Nova York.“(O Globo)
Die Qualitätszeitung “O Globo” merkte zu der Obama-Slum-Visite ironisch an:”Sogar die Drogengangster der Cidade de Deus bewiesen soviel Takt, in ihrem Territorium während der Obama-Visite keinerlei Blödsinn zu machen.”
Bill Clinton und Mangueira: “Neben dem Slum liegt seit 1989 das sogenannte Olympische Dorf, trainieren brasilianische Athleten, aber auch Kinder von Mangueira, gesponsert von Staat und Privatfirmen. Das weltgrößte Fußballstadion liegt ganz nahe. Im Oktober 1997 kommt Bill Clinton zu einer Kurzvisite in die Vila Olimpica, von eigenen Spezialeinheiten wohlbeschützt. Die anwesenden Mangueirenser lachen sich halb tot: `Clintons Leute haben genau die gleichen Waffen wie unsere am Buraco Quente, alles Maschinenpistolen AR-15 des US-Heeres`. Die Markengleichheit ist ein gefundenes Fressen für die Karikaturisten. `Eine Unverschämtheit, daß die Präsidentenbewacher Waffen benutzen, die zum exklusiven Gebrauch durch Drogengangster bestimmt sind`, steht unter einer. Die neofeudalen Banditenmilizen schauen belustigt zu, wie direkt vor ihren Augen der Präsident des mächtigsten Landes der Welt seine PR-Show abzieht.” (Picus-Reportagen, Wien, “Unter dem Zuckerhut. Brasilianische Abgründe”)
Ausriß.
http://odia.terra.com.br/rio/galeria_foto/09/280109_mangueira/
Unter Staatschef Lula ist es gelungen, daß laut einer neuen Universitätsuntersuchung Crack, die „zerstörerischste aller Drogen“, inzwischen von sämtlichen Straßenkindern der Millionenstadt Rio de Janeiro konsumiert wird. Gemäß Presseberichten befinden sich wie in Sao Paulo auch in Rio de Janeiro die Hauptumschlagplätze für Crack in unmittelbarer Nähe von Polizeistationen. „Wir müssen sofort etwas tun, oder sämtliche Kinder werden in kurzer Zeit sterben“, sagte Jairo Werner, Drogenexperte der Rio-Universität UERJ. „Besonders erschreckend sind die Fälle Crack-süchtiger Mädchen. Eine Neunjährige wollte sich nicht von einem Mann trennen, der sie sexuell mißbraucht hatte und deshalb verhaftet worden war. Das Mädchen betrachtete ihn als eine gutherzige Person, weil er ihr im Tausch gegen Sex stets gratis Crack gab.“( http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/15/franziskanerpater-hans-stapel-aus-paderborn-in-alagoas-piaui-und-ceara-weihte-er-jetzt-drei-weitere-fazendas-der-hoffnung-fur-drogensuchtige-ein-weltweit-bereits-60/ ) In verschiedenen Rio-Slums ist Crack inzwischen die meistverkaufte Droge. Das demokratisch regierte Rio de Janeiro hat etwa die gleiche Bevölkerungszahl wie Kuba, indessen andere Sozialindikatoren.
In Bahia ist unter Gouverneur Jaques Wagner aus Lulas Arbeiterpartei PT die Gewaltkultur auch in den Touristenzonen Salvadors so sichtbar geworden, daß immer mehr in-und ausländische Touristen nur noch mit Polizeibewachung die Sehenswürdigkeiten der Stadt aufsuchen. Die Polizeibegleitung ist ein Gratis-Service der Touristenbehörde, zudem greifen viele Touristen auf private Bodyguards zurück. Von 2007 bis 2008 ist die Zahl der Morde in Salvador – als Lynchstadt bekannt - gemäß neuesten Angaben um 31,5 Prozent gestiegen. In Sao Paulo nahm die Zahl der Raubmorde gemäß offiziellen Angaben 2008 um 64 Prozent zu.