Laut Landesmedien stellten sich Oberstleutnant Mario Pantoja und Major José Maria Oliveira in der Hauptstadt Belem des Amazonas-Teilstaates Pará, nachdem ein Gericht die Berufung beider gegen 2002 verhängte Gefängnisstrafen von 228 bzw. 158 Jahren letztendlich abgelehnt hatte. Wie lange die inzwischen pensionierten Offiziere tatsächlich in Haft bleiben müssen, ist noch unklar. Brasiliens Landlosenbewegung MST hatte alljährlich zum Jahrestag des Massakers landesweite Proteste gegen die Straffreiheit für alle beteiligten Militärpolizisten geführt. Damals waren mindestens 19 Landlose getötet und weitere 66 verwundet worden.
In den Qualitätsmedien wird indessen nachdrücklich gefragt, warum nur diese beiden Offiziere nun in Haft sind – nicht
aber andere Tatbeteiligte, darunter die Auftraggeber. Genannt werden u.a. der Gouverneur des Teilstaats, sein Sicherheitschef und der Chef der Militärpolizei. Zudem wird daran erinnert, daß verschiedene Demonstranten nicht durch Schüsse umkamen, sondern erschlagen wurden, die Gerichtsmediziner das Einschlagen des Schädels konstatierten. Sehr viele Fragen seien daher offengeblieben. Schriftsteller und Experte Eric Nepomuceno nennt Brasilien das Land der „permanenten Straflosigkeiten“.
Brasiliens Landlosenbewegung MST reagierte 2008 unter der Lula-Regierung entsetzt, “perplex und überrascht” auf die Beförderung von über 80 Soldaten der Militärpolizei des Amazonasteilstaates Pará, die 1996 an dem Massaker an Landlosen von Eldorado de Carajas teilgenommen hatten. Die Beförderung war von Pará-Gouverneurin Ana Julia Carepa vorgenommen worden, die zu Lulas Arbeiterpartei PT gehört.
Lula war Diktatur-Informant, laut neuem Buch:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
MST-Aktivistin.