Laut Landesmedien wurde die Richterin, die gegen Todesschwadronen vorging, möglicherweise unter Mitwirkung von Polizisten ermordet. Der Fall zeige, was von der „Phantasie der befriedeten Stadt“ zu halten ist. Bei den sogenannten Befriedungsposten der Polizei in bestimmten Slums, den UPP, handele es sich eher um „Einheiten der Befriedungspropaganda“(Unidades de Propaganda Pacificadora). Gouverneur Cabral habe die Propagandaausgaben stark erhöht.
„Cabral é um tipo falastrao e marqueteiro“. (Folha de Sao Paulo)
In der Millionenstadt Sao Goncalo bei Rio existierten ebenfalls Todesschwadronen, hieß es in den Lokalmedien.
Todesschwadronen unter Lula-Rousseff, Ausriß.
Karikatur über Massaker in Rio de Janeiro – Ausriß.
Ausriß.
„…eine Misere der Werte und der Perspektiven.“
Bemerkenswert ist, wieviel Lob daher ein Gewalt-Gesellschaftsmodell diesen Zuschnitts von hochrangigen mitteleuropäischen Politikern, darunter aus Deutschland, seit Jahren erhält.
Die deutsch-brasilianischen Beziehungen sind politisch, wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich breit verankert. Sie basieren auf gemeinsamen Werten und übereinstimmenden Auffassungen zur globalen Ordnung. Brasilien ist das einzige Land in Lateinamerika, mit dem Deutschland durch eine „strategische Partnerschaft“ verbunden ist. (Auswärtiges Amt, Berlin)
Wem nützt die Banditendiktatur?
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/10916
-“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750
“Der Mann, der keine Angst hatte”:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/12/16/der-mann-der-keine-angst-hatte-brasiliens-wichtigster-katholischer-befreiungstheologe-frei-betto-dez-2016-ueber-den-verstorbenen-kardinal-erzbischof-paulo-evaristo-arns/
Brasilienkenner Günther Zgubic – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/12/27/oesterreichs-katholischer-priester-guenther-zgubic-unter-den-besten-kennern-brasiliens/
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Lula – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/07/30/brasilien-2016-lula-von-westlichen-regierungen-eu-westlichem-mainstreamlula-superstar-jahrelang-bejubelt-wird-vor-gericht-gestelltpetrobras-affaere-die-ur/
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Brasilien und Drogen – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/18/aus-brasilien-nichts-neues-2017-drogensuechtige-die-in-grosser-zahl-crack-konsumieren-blockieren-in-der-city-von-sao-paulo-immer-wieder-sogar-strassenkreuzungen-vertreibt-die-polizei-diese-crack-h/
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Kirche in Brasilien – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/
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Juden in Brasilien, Lateinamerika – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/05/juden-in-brasilien-hintergrundtexte-der-letzten-jahre-mit-dem-arsch-zum-publikum/
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Gefängnisse in Brasilien – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/02/aus-brasilien-nichts-neues-gefaengnis-rebellion-zu-jahresbeginn-2017-mit-offiziell-60-toten-in-amazonas-millionenstadt-manaus-schauplatz-vieler-aehnlicher-gewaltausbrueche-warum-brasilien-strateg/#more-86916
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Brasilien und Medien-Manipulation:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/09/02/brasilien-2016-amtsenthebung-von-staatspraesidentin-dilma-rousseff-und-fortdauernde-manipulative-berichterstattung-des-europaeischen-mainstreams-ueber-die-situation-im-us-hinterhof-brasilien-rechts/
Beim „Marsch gegen Straflosigkeit“ an der Copacabana wurde besonders des von der Staatspolizei ermordeten elfjährigen Jungen Juan de Morais gedacht – im Sand des berühmten Strandes waren zahlreiche Fotos von Juan neben 3000 Rosen – die Menschen verharrten in Trauer. Die NGO Rio pela Paz erinnerte an die über 30000 Mordopfer der Scheiterhaufen-und Todesschwadronen-Stadt seit 2007.
Viel Lob für Regierungspolitik aus Mitteleuropa – dortige zuständige einflußreiche Parteifunktionäre bestreiten in ihren Brasilienverlautbarungen seit den neunziger Jahren derartige Fakten über die Gewalt-und Menschenrechtssituation, verschweigen ganz bewußt, was in Brasiliens Medien sogar ganz offen von Menschenrechtsexperten kritisiert wird, beschönigen die Zustände. Anmerkungen zu systematischer Folter, Todesschwadronen oder Scheiterhaufen sucht man in solchen Parteiverlautbarungen ebenso wie in Kommerz-Reiseführern gewöhnlich vergebens. Brasiliens Qualitätsmedien haben glücklicherweise andere Wertekriterien – Brasiliens katholische Kirche prangert die Menschenrechtsverletzungen permanent an.
Zuschauen, wie jemand in Rio de Janeiro lebendig verbrennt. Könnten Sies, so wie die Abgebildeten?
Was Parteipropaganda verschweigt – kein Herz für die Betroffenen: Brasilianisches Nachrichtenmagazin „Isto é“ berichtet über Lynchjustiz in Rio de Janeiro – das Opfer wird lebendig verbrannt. „Isto é interviewt die Lyncherin, die Holz aufschichtete und das Feuer entzündete, schürte.“
Ausriß, Rio de Janeiro: “Papiersammler von Nachbarn lebendig verbrannt”.
Zeitungsfoto aus Rio, Ausriß: Ermordeter in Favela neben Ziege.
Verbrennen von Obdachlosen:
Folter in Lateinamerikas größter Demokratie:
Grünen-Politiker Sirkis:
Rassismus in Brasilien:
Hintergrund Favelas – Österreichs Südwind-Magazin:
http://www.suedwind-magazin.at/start.asp?ID=234729&rubrik=31&ausg=200304
Arnaldo Jabor, Brasiliens Filmemacher und populärster Medienkolumnist 2011: “A buracracia é miseria, nossa corrupcao é miseria, a estupidez politica é miseria. A miseria nao está nas periferias e favelas – está no centro da vida brasileira. Somos uns miseraveis cercados de miseraveis por todos os lados.”
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Deutscher Bundespräsident Christian Wulff 2011 in Obdachlosen-Werkstattprojekt der katholischen Kirche in Sao Paulo.
Veja a lista de ambientalistas e trabalhadores rurais que sobreviveram a atentados:
Edmar Brito – quilombola em Codó (MA)
Edmar Mendes Guajajara – índio em Grajaú (MA)
Edmar Aparecido dos Santos – geraizeiro em Guaraciama (MG)
Darcy – sem-terra em Pirapora (MG)
Darlan da Silva – sem-terra em Pirapora (MG)
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/06/01/brasiliens-morde-an-umwelt-und-menschenrechtsaktivisten-unter-der-rousseff-regierung-aufmacher-der-landesmedien-lizenz-zum-abholzen-und-toten-o-globo-schwache-regierungsantwort-auf-verbrec/
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Wie seit Jahrzehnten in Brasilien üblich, haben die unter der Rousseff-Regierung begangenen Morde an Umwelt-und Menschenrechtsaktivisten die von interessierter Seite gewünschten Einschüchterungswirkungen. Wie die Landesmedien nach der jüngsten Liquidierungsserie aus den betroffenen Regionen berichten, werden dort die Häuser und Katen der Bewohner angezündet, fliehen immer mehr von dort, schließen Geschäfte und die landestypischen simplen Straßenbars, herrscht ein Klima der Unsicherheit. Ein Angehöriger eines Ermordeten sprach von einem „clima de terror“.
Aus Europa erhält die Politik der neuen Rousseff-Regierung viel Lob – diese wird häufig als progressiv eingestuft.
In Brasilien werden jährlich etwa 55000 Menschen ermordet, jedoch nicht einmal acht Prozent der Fälle aufgeklärt – mit den entsprechenden Folgen für das gesellschaftliche Klima: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/10/brasilien-stark-wachsende-zahl-von-mordern-auf-freiem-fus-fur-neue-verbrechen-nur-acht-prozent-der-morde-werden-aufgeklart-laut-studie/
Wie die bischöfliche Bodenpastoral CPT mitteilte, sind unter den am meisten Bedrohten bekannte Führer der Landlosenbewegung wie José Rainha und Jaime Amorim, aber auch Geistliche und Mitarbeiter von bischöflichen Pastoralen der katholischen Kirche.
Zu einer kuriosen, bezeichnenden Situation kam es, als Dilma Rousseffs Menschenrechtsministerin Rosario gemeinsam mit CPT-Anwälten vor die Presse trat und angesichts von deren Analysen und Forderungen höchste Irritation zeigte. Die Anwälte zählten zu den Gründen der jüngsten Morde auch die Diskussion und Annahme des neuen Waldgesetzes im Nationalkongreß sowie das Fehlen einer Agrarreform – Personenschutz für mit Mord Bedrohte löse das Problem nicht. Ministerin Rosario fiel dabei sogar einem Anwalt ins Wort. Zu welchen Resultaten das Menschenrechtsministerium unter der Lula-Regierung führte, ist auch angesichts alltäglicher Folter in Brasilien sowie der landesweiten Aktivitäten von Todesschwadronen allgemein bekannt. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/27/brasiliens-neue-menschenrechtsministerin-maria-do-rosario-definiert-das-tropenland-als-folterstaat-laut-landesmedieno-brasil-reconhece-a-existencia-e-a-presenca-da-tortura/
http://wissen.dradio.de/brasilien-flammen-der-dummheit.35.de.html?dram:article_id=4832&sid=
Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“, Zeitungsausriß.
Angeli-Karikatur zu Morden an Umwelt-und Menschenrechtsaktivisten unter der Rousseff-Regierung.
Der mit Mord bedrohte Bischof Kräutler hat in Amazonien seit langem Polizeischutz, weil er international bekannt und angesehen ist. Und die anderen? Kräutler hat diesen mißlichen, für ihn ethisch unerträglichen Zustand immer wieder heftig kritisiert: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/27/amazonasbischof-erwin-krautler-aus-osterreich-die-killer-lassen-nicht-locker-kopfgeld-auf-fast-400000-euro-erhoht/
Nachdem Ex-Staatschef Lula wegen der Palocci-Krise nunmehr wie vorhergesagt sogar ganz offen wieder ins Regierungsgeschäft eingestiegen ist, weisen die brasilianischen Politik-Analysten immer intensiver auf die bereits im Wahlkampf von 2010 prognostizierte mangelnde Regierungsfähigkeit von Präsidentin Dilma Rousseff. Lulas Eingreifen zum Kontrollieren der Krise sei zwar offensichtlich notwendig gewesen, sei indessen ungünstig für Rousseff, weil sie deren Schwierigkeiten mit politischer Führung aufgezeigt habe, heißt es in den Qualitätsmedien. Durch Lulas Eingreifen stehe Dilma Rousseff nunmehr als fragile Präsidentin, ohne Fähigkeit zu politischer Artikulation da.
Daß Dilma Rousseff wenig äußere, liege an ihrer Unfähigkeit, sich in der Öffentlichkeit auszudrücken – zudem habe sie schlichtweg wenig zu sagen.
Der wegen seiner Bereicherungsaffäre geschwächte Minister Palocci werde inzwischen zunehmend von der Lula-Partei(PT) sowie den anderen Regierungsparteien attackiert. PT-Senatorin Gleisi Hoffmann, Frau des Kommunikationsministers Paulo Bernardo, habe Lula die Entlassung Paloccis vorgeschlagen.Die Senatorin erinnerte Lula an dessen Mensalao-Skandal um Abgeordneten-und Parteienkauf. Bei diesem Skandal seien schwere Fehler im Namen eines „kollektiven Projekts“ begangen worden – bei der sensationellen Bereicherung Paloccis handele es sich indessen um ein rein „persönliches Projekt“.In der PT sind unterdessen wegen des Palocci-Skandals heftige innerparteiliche Kämpfe ausgebrochen. Als stark belastendes Argument wird in der brasilianischen Öffentlichkeit empfunden, daß Palocci 2010 von Dilma Rousseff zum Chef ihrer Präsidentschaftswahlkampagne gemacht wurde, jedoch seine private Beratungsfirma trotz des (ethischen)Interessenkonflikts weiterführte und just in diesem Jahr, besonders nach dem Rousseff-Wahlsieg die auffällig größte Vermögensvergrößerung verzeichnete.
Nach welchen Kriterien Rousseff u.U. Amtsträger aussucht, ist noch wegen der Erenicegate-Affäre um die Nachfolgerin im Chefministeramt bestens bekannt – Lula hatte die von Rousseff bestimmte Erenice Guerra schon bald wegen Skandalen entlassen müssen.
Die Palocci-Krise hatte dazu geführt, daß gegen den Willen der Rousseff-Regierung das heftig umstrittene Waldgesetz durch eine große Mehrheit von Abgeordneten der PT und der anderen Regierungsparteien(zum Regierungsbündnis gehören allen Ernstes zehn Parteien!) angenommen wurde. Dieser politische Fakt wurde von den politischen Kommentatoren als „Beweis der Schwäche“ von Dilma Rousseff bewertet. Kongreßparteien nutzen inzwischen die Palocci-Krise ganz offen als Trumpf, um der Rousseff-Regierung weitere Zugeständnisse abzutrotzen. So mußte die Präsidentin u.a. eine geplante Schul-Aufklärungskampagne über Schwule, Lesben und Transvestiten zurückziehen. Falls Rousseff nicht bei anderen Forderungen nachgebe, werde Palocci vor den Kongreß zitiert und ein parlamentarischer Untersuchungsausschuß zu seinem Fall gebildet, hieß es.
Während Präsidentin Rousseff in Brasilien wegen ihrer vorhergesagten Regierungsleistungen, darunter der gravierenden Menschenrechtslage, der Verfolgung und Ermordung von Umwelt-und Menschenrechtsaktivisten, stark kritisiert wird, erhält sie vorhersehbar aus Mitteleuropa zumeist Bestnoten, teils überschwengliches Lob.
Brasiliens Landesmedien berichten über die sensationelle Zunahme des Vermögens von Palocci und Lula ebenso regelmäßig wie über die Abnahme des Realeinkommens der Bevölkerung infolge der Preiswelle. Laut neuesten Studien ist das Durchschnittseinkommen der brasilianischen Arbeiter in den ersten vier Monaten von 2011 wegen der Inflation gesunken. Gemäß amtlichen brasilianischen Kriterien gilt im Tropenland nicht mehr als arm, wer umgerechnet monatlich etwa 65 Euro verdient. Mit umgerechnet rund 500 Euro Familieneinkommen(!) zählt man schon zur Mittelschicht.
Obdachlose lebendig verbrannt während Bundespräsidentenbesuch: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/25/obdachlose-in-sao-paulo-protestieren-gegen-lebendiges-verbrennen-von-strasenbewohnern-und-andere-gewalttaten-in-brasilien-viele-greueltaten-garnicht-amtlich-registriert-obdachlosenvertreibung-bea/
Brasiliens Qualitätsmedien sind inzwischen dazu übergegangen, zusammenfassend über die Zivilistentötung durch NATO-Attacken in Afghanistan und Libyen zu berichten. So informiert die wichtigste brasilianische Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ in nebeneinander gestellten Texten über die libyschen Regierungsangaben zur Tötung von Zivilisten sowie über die vom afghanischen Präsidenten Karzai verurteilte Liquidierung seiner Landsleute. Zuvor hatte die auflagenstärkste Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ unter Hinweis auf die Zivilistenliquidierung in Libyen und Afghanistan gefragt:“Wie die Zivilbevölkerungen vor der NATO schützen?“
Deutsche Soldaten vor Abflug nach Afghanistan – Kosten für den Steuerzahler wurden nicht genannt.
„O Estado de Sao Paulo“ zitierte unkommentiert Angaben der libyschen Regierung, wonach die NATO bereits 718 Zivilisten tötete und weitere 4067 verwundete – zwischen dem 19. März und dem 26. Mai 2011. 433 verwundete libysche Zivilisten befänden sich in gravierenden Zustand. Während seiner zweiten offiziellen Visite in Libyen habe der Präsident Südafrikas, Jacob Zuma, die durch NATO-Bombardements in den Straßen von Tripolis angerichteten Schäden in Augenschein genommen. Nebenstehend titelt die Zeitung:“Karzai droht damit, die ausländische Streitmacht als Besatzer zu behandeln. Ebenso wie in Libyen bombardiert die NATO in Afghanistan nachts – Karzai habe, wie es hieß, ein Ende dieser nächtlichen Bombardements gefordert, weil bei den meisten Operationen Zivilisten getötet werden.
Gemäß den bekannten PR-Regeln der effizienten Personalisierung von Politik wird nicht nur in offiziellen Verlautbarungen im Falle Libyens fast stets die Person Gaddafis als einziges Ziel genannt, zudem Gaddafi als Person hingestellt, die quasi wie ein Übermensch in Libyen aber wirklich alles alleine bewerkstellige, die Geschicke des Landes („Gaddafi bombardierte…“) bis in den letzten Winkel lenke. Es schien schon einmal so, als sei derartige Simplifizierung komplexer Politik heute nicht mehr möglich.
2012 bittet Obama laut Medienberichten um Entschuldigung wegen des Verbrennens von Korankopien in Afghanistan. An eine Entschuldigung wegen der zivilen Opfer der Libyen-Intervention ist offensichtlich bisher nicht gedacht…
Hanns Dieter Hüsch, Kabarettist
“Wir befinden uns in der Hand
von Kaufleuten
die sich wiederum in der Hand
von Kaufleuten befinden
die wiederum ihrerseits
sich in der Hand von Kaufleuten befinden
von Kaufleuten die sich aber keineswegs
als Kaufleute empfinden
vielmehr als vielseitig Interessierte
sagen wir
sich als hochkomplizierte Seelen, unter
wenns sein muß
eiskalter Haut
dargestellt wissen wollen
weil eventuell alte Schule
hanseatisch etc.
sich demnach natürlich mit Kunst
sich als Kaufleute
die wiederum in der Hand von noch
feineren Kaufleuten
sich befassen und auseinandersetzen
in der Obhut
wohlgemerkt in der Obhut
von angestammten Kaufleuten
die das Halsabschneiden weit von sich weisen…”