Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Dimas Lara Barbosa, drang jetzt persönlich beim Präsidenten des Abgeordnetenhauses, Marco Maia aus Lulas Arbeiterpartei PT, darauf, daß die Abstimmung endlich auf die Tagesordnung gesetzt wird. Das Gesetz sieht vor, daß die Ländereien überführter Sklavenhalter von heute sofort enteignet werden. Sklavenarbeit ist unter Lula-Rousseff weiterhin in Brasilien üblich, entsprechende Lula-Wahlversprechen zur Abschaffung wurden laut Kirchenangaben gebrochen.Nicht zufällig erntete die Lula-Regierung auch aus Europa sehr viel Lob.
Todesschwadronen in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/25/militarpolizei-todesschwadronen-sao-paulos-mordeten-150-menschen-laut-polizeilichem-untersuchungsbericht-melden-landesmedien-menschenrechte-unter-rousseff-lula/
Libyen liegt auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung auf dem 53. , Brasilien indessen nur auf dem 73. Platz.
http://www.sos-kinderdoerfer.de/Wo-Wir-Helfen/Amerika/Brasilien/Pages/default.aspx
„…das Land die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 vergleichsweise unbeschadet überstanden hat.“ BDI 2011
Sehr erfolgreiche Auslandspropaganda – und die Sicht von „SOS-Kinderdörfer“:
Die Kinder in Brasilien brauchen Ihre Hilfe!
In dem größten und bevölkerungsreichsten Land Südamerikas gibt es extreme soziale und wirtschaftliche Unterschiede. Die Schere zwischen Arm und Reich ist weit geöffnet. Einer kleinen und sehr wohlhabenden Oberschicht steht eine große Masse Besitzloser gegenüber. Aufgrund der hohen Schuldenlast des Landes hat der Staat zuletzt immer weniger für Soziales ausgegeben. Darunter leiden vor allem auch die Kinder, die fast ein Drittel der Bevölkerung ausmachen: In Brasilien leben rund 62 Millionen Kinder und Jugendliche, die jünger als 18 Jahre sind.
(Mitarbeiter von SOS-Kinderdörfer in Brasilien wirbt in der City von Sao Paulo um Unterstützer)
Abgehungerte, verelendete Dunkelhäutige, die sich nur zu oft von Straßenabfällen ernähren, erleiden eine rasche Schwächung des Immunsystems, sind daher auch angesichts des hohen Anteils an Viren und Bakterien in der Atemluft sehr anfällig für gefährliche Krankheiten, sterben häufig daran, werden dann nach Angaben von kirchlichen Menschenrechtsexperten oft in Massengräber geworfen.
„…das Land die globale Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 vergleichsweise unbeschadet überstanden hat.“ BDI 2011
Der Schwarze bettelt in Sao Paulo, Lateinamerikas reichster Stadt, ganz in der Nähe des Treffens von 50 US-Unternehmern mit brasilianischen Industriellen. Die Unternehmer waren mit Obama nach Brasilien gekommen.
„1400 Euro im Spendenkörberl der Brasilienhilfe“: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/23/1400-euro-im-spendenkorberl-der-brasilienhilfe-kampf-des-vereins-das-elend-in-brasilien-zu-linderntraunsteiner-tagblatt-immer-mehr-milliardare-in-brasilien/
Hintergrundtext von 2010:
Brasiliens Massengräber
Brasiliens Landesmedien haben in ersten Analysen die Obama-Rede kritisiert. Wie die größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ schreibt, sei die Rede darauf berechnet gewesen, Brasilien zu schmeicheln. Sie habe eine gewisse Gefälligkeit, Nachgiebigkeit mit dem Land demonstriert – vor einem Elite-Publikum, das dort war, um Obama im Stehen zu applaudieren. Von der Bedeutung her sei sie nicht zu vergleichen mit der Rede an die islamische Welt von 2009, in der Universität von Kairo. Wer die Realität kenne, auf die sich Obama in der Rio-Rede bezog, sehe die Konzessionen des Staatsmannes an einen Werbungs-Diskurs, gefangen in Verallgemeinerungen und liebenswürdigen Klischees. In einer zweiten Rede-Analyse wurden Obamas Worte als „discurso de churrascaria“(Rede im Fleischrestaurant) bezeichnet.
Laut Folha de Sao Paulo war die Obama-Visite „ein Fiasko im Praktischen, lächerlich im Symbolischen“:“Die Banalität der Worte und des Besuchsprogramms sind ein weiteres Indiz der amerikanischen Indifferenz und Ignoranz gegenüber Brasilien.“
„Obama: Brasil é exemplo democratico“(Estado de Sao Paulo)
Laut Qualitätszeitung „Estado de Sao Paulo“ erntete Obama viel Applaus:“Nur sagte er nichts Konkretes.“ Obama habe sein rhetorisches Talent bewiesen und jene enttäuscht, die ernsthafte Themen erwarteten.
Obama lobte die brasilianische Demokratie und unterließ jegliche Kritik an den gravierenden Menschenrechtsverletzungen – machte damit klar, welche Menschenrechtskriterien er nach eigenem Werteverständnis an Brasilien anlegt.
Obama sagte sogar, über die Hälfte der Brasilianer zählten heute zur Mittelschicht. („Mais da metade desta nacao é hoje considerada da classe media.“)
Mauricio Pestana, Herausgeber der Schwarzenzeitschrift “Raca Brasil” im Website-Interview wenige Tage nach dem Obama-Besuch in Brasilien: “Ich saß im Opernhaus von Rio de Janeiro direkt vor Obama, nur etwa fünf Meter entfernt. Hätten wir einen großen nationalen Schwarzenführer, der den Willen der dunkelhäutigen Gemeinde ausdrückt – und hätte dieser mit Obama gesprochen, hätte er sich in Brasilien vielleicht zur Rassenfrage geäußert. In der brasilianischen Schwarzenbewegung war vor Obamas Ankunft allgemeine Hauptposition, daß der US-Präsident zur hiesigen Rassenproblematik Stellung beziehen muß. Die Rassismusfrage ist in der heutigen Welt schließlich gravierend. Ich persönlich bin indessen der Meinung, daß wir in Brasilien in dieser Beziehung erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen, bevor wir Forderungen an Obama stellen können. Ein Krieg, wie jetzt der Libyenkrieg, ist schlecht unter jedem Blickwinkel – wir dürfen nicht vergessen, daß dort in Libyen Zivilisten sterben. ”
Die brasilianische Schwarzenbewegung hatte versucht, über die neue Rousseff-Ministerin für Rassengleichheit, Luiza Bairros, Brasiliens Rassenproblematik auf die Agenda des Obama-Besuchs zu setzen. Wie Afropress meldete, habe man indessen von der Ministerin keinerlei Antwort erhalten. Zudem gebe es keinerlei Informationen über unabhängige Initiativen der brasilianischen Regierung in dieser Richtung.
„Bombardeios comecaram quando ocorria banquete e brinde de lider norte-americano e Dilma no Itamaraty.“
US-Botschafter Thomas Shannon in Brasilia: „Brasilien und die USA haben die gleichen Werte.“
Wikileaks zu den Beziehungen zwischen den USA und Brasilien: Die Folha de Sao Paulo berichtete 2011 unter der Überschrift „Brasilien fehlt Reife, sagen die USA“ über US-Diplomateneinschätzungen aus Brasila von 2004 bis 2010. Brasilien sei noch nicht ausreichend reif, um ein Global Player zu sein und müsse von den USA bestärkt werden, Verantwortung zu übernehmen, schreibt das Blatt über die Forderung Brasilias nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Die USA, welche in den Irak militärisch ohne Erlaubnis des Sicherheitsrats eindrangen, wollten keine Reform dieses Gremiums. Die Qualitätszeitung „O Globo“ zitiert zudem US-Einschätzungen, wonach die brasilianische Regierung nicht die geringste Ahnung von den tatsächlichen Vorgängen im Nahen Osten habe. Die Positionen Brasilia zur Lage in dieser Region seien „naiv“, Brasilien sei nicht vertrauenswürdig. „Die Dokumente zeigen ein klares Ressentiment der USA gegenüber Brasilien.“ Ein Großteil der außenpolitischen Elite Brasiliens bleibe vorsichtig und mißtrauisch gegenüber denUSA. Ein eigenes Atom-U-Boot würde die Sicherheit Brasiliens nicht verbessern, aber als zweifelhafter Impuls für den nationalen Machismus dienen“, zitiert die Zeitung weiter aus US-Botschaftertelegrammen.
Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe Frei Betto kritisiert Angriffe auf Libyen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/22/gaddafi-und-die-westlichen-machte-wie-brasiliens-wichtigster-befreiungstheologe-frei-betto-den-libyen-konflikt-bewertet-der-diskurs-des-westens-ist-demokratie-das-interesse-ist-ol-wie-bras/
Obama lobte die brasilianische Demokratie und unterließ jegliche Kritik an den gravierenden Menschenrechtsverletzungen – machte damit klar, welche Menschenrechtskriterien er nach eigenem Werteverständnis an Brasilien anlegt.
Brasilien auf Welt-Demokratie-Index: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/12/17/brasilien-auf-britischem-welt-demokratie-index-vom-41-auf-47-platz-zuruckgefallen-economist-intelligence-unit/
Auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung liegt Libyen auf dem 53. Platz, Brasilien abgeschlagen auf dem 73. Platz.
Auf den Libyen-Konflikt ging er nur sehr kurz ein und verurteilte das libysche Regime.“We´ve seen the people of Libya take a great stand a regime to torment, to brutalize its own citizens.“
„Brazil is a flourishing democracy…where the half of nation is now considered middle-class.“ Obama lobte ausdrücklich die Favela-Politik von Gouverneur und Bürgermeister Rio de Janeiros, gratulierte „for the excellent work“. „The day has finally come. This is the country of the future no more – the people of Brazil should know that the future has arrived – that is here now.“
Obama-Rede im offiziellen Wortlaut: http://g1.globo.com/obama-no-brasil/noticia/2011/03/leia-integra-do-discurso-de-barack-obama-no-theatro-municipal.html
Kritik an Obama-Rede: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/21/barack-obamas-rede-in-rio-de-janeirochurrascaria-diskurs-war-enttauschend-laut-folha-de-sao-paulo/
Obama verlegte aus Sicherheitsgründen, wegen drohender Proteste, seine Rede vom Opernvorplatz Rios in die Oper hinein. Just an diesem Opernhaus vorbei fuhr US-Präsident Eisenhower 1960 noch im offenen Cadillac, winkte der begeisterten Menge zu, die ihn karnevalesk mit Konfetti und Papierschlangen bewarf. 2011 konnten sich Personen, darunter Protestler, während der Obama-Rede dem durch Soldaten umstellten Opernhaus nur auf 200 Meter Abstand nähern – auch Fahnen der regierenden Arbeiterpartei(PT) Lulas und Plakate mit der Aufschrift „Obama go home“ wurden geschwenkt.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/20/barack-obama-in-rio-angekommen/
„Do passeio em carro aberto á blindagem total“(Landesmedien)
Obama und Diktaturaktivist José Sarney: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/21/das-historische-foto-barack-obama-und-diktaturaktivist-jose-sarney-damaliger-chef-der-folterdiktatorenpartei-arena-des-militarregimes1964-1985-prosten-sich-in-brasilia-2011-zu/
Proteste in Rio: http://g1.globo.com/brasil/noticia/2011/03/sem-telao-so-manifestantes-vao-a-cinelandia-durante-discurso-de-obama.html
Wikileaks zu den Beziehungen zwischen den USA und Brasilien: Die Folha de Sao Paulo berichtete 2011 unter der Überschrift “Brasilien fehlt Reife, sagen die USA” über US-Diplomateneinschätzungen aus Brasila von 2004 bis 2010. Brasilien sei noch nicht ausreichend reif, um ein Global Player zu sein und müsse von den USA bestärkt werden, Verantwortung zu übernehmen, schreibt das Blatt über die Forderung Brasilias nach einem ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat. Die USA, welche in den Irak militärisch ohne Erlaubnis des Sicherheitsrats eindrangen, wollten keine Reform dieses Gremiums. Die Qualitätszeitung “O Globo” zitiert zudem US-Einschätzungen, wonach die brasilianische Regierung nicht die geringste Ahnung von den tatsächlichen Vorgängen im Nahen Osten habe. Die Positionen Brasilia zur Lage in dieser Region seien “naiv”, Brasilien sei nicht vertrauenswürdig. “Die Dokumente zeigen ein klares Ressentiment der USA gegenüber Brasilien.” Ein Großteil der außenpolitischen Elite Brasiliens bleibe vorsichtig und mißtrauisch gegenüber den USA. Ein eigenes Atom-U-Boot würde die Sicherheit Brasiliens nicht verbessern, aber als zweifelhafter Impuls für den nationalen Machismus dienen”, zitiert die Zeitung weiter aus US-Botschaftertelegrammen.
Barack Obama blieb in der Sozialstiftung der Favela rund eine halbe Stunde, sah sich kulturelle Aufführungen an, spielte Fußball mit Kindern. Rio de Janeiros „Sicherheitschef“ Beltrame sagte hinterher erwartungsgemäß, der Obama-Besuch habe das Selbstwertgefühl der Favelabewohner gestärkt.
Obama beim Fußballspielen – anklicken: http://extra.globo.com/noticias/brasil/obama-bom-de-bola-1362949.html
Zeitungsausriß.
Slumbewohner kritisierten in den Landesmedien, daß die Favela lediglich wegen der Obama-Visite nach dem Prinzip der Potemkinschen Dörfer herausgeputzt worden sei. Eine Favelada erklärte im TV:“Es wäre toll, wenn Obama jeden Monat käme – dann hätten wir hier Sauberkeit, würden ganz anders behandelt. Das ist doch eine Schande für all diese Leute, die in der Präfektur und in der Teilstaatsregierung arbeiten, daß sie jetzt all diese Verschönerung nur für Obama machen. Er ist es ihnen wert – doch wir sind es eben nicht.“
http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4
Mauricio Pestana, Herausgeber der Schwarzenzeitschrift “Raca Brasil” im Website-Interview wenige Tage nach dem Obama-Besuch in Brasilien: “Ich saß im Opernhaus von Rio de Janeiro direkt vor Obama, nur etwa fünf Meter entfernt. Hätten wir einen großen nationalen Schwarzenführer, der den Willen der dunkelhäutigen Gemeinde ausdrückt – und hätte dieser mit Obama gesprochen, hätte er sich in Brasilien vielleicht zur Rassenfrage geäußert. In der brasilianischen Schwarzenbewegung war vor Obamas Ankunft allgemeine Hauptposition, daß der US-Präsident zur hiesigen Rassenproblematik Stellung beziehen muß. Die Rassismusfrage ist in der heutigen Welt schließlich gravierend. Ich persönlich bin indessen der Meinung, daß wir in Brasilien in dieser Beziehung erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen, bevor wir Forderungen an Obama stellen können. Ein Krieg, wie jetzt der Libyenkrieg, ist schlecht unter jedem Blickwinkel – wir dürfen nicht vergessen, daß dort in Libyen Zivilisten sterben. ”
Die brasilianische Schwarzenbewegung hatte versucht, über die neue Rousseff-Ministerin für Rassengleichheit, Luiza Bairros, Brasiliens Rassenproblematik auf die Agenda des Obama-Besuchs zu setzen. Wie Afropress meldete, habe man indessen von der Ministerin keinerlei Antwort erhalten. Zudem gebe es keinerlei Informationen über unabhängige Initiativen der brasilianischen Regierung in dieser Richtung.
Garcia negou que o Brasil tenha apoiado a invasão à Líbia e acrescentou que países, como a Alemanha, China, Índia e Rússia, defendem a mesma posição.
“Isso não significa nenhuma complacência da nossa parte com situações de violação de direitos humanos. Se não tem critérios muito rigoroso, o direito de proteger pode ser um pretexto para invadir em qualquer país”. (O Globo)
“Ich kenne Libyen nicht.” Thomas Friedman, führender Libyenkrieg-Analyst der New York Times.
Auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung liegt Libyen auf dem 53. Platz, Brasilien abgeschlagen auf dem 73. Platz.
Lula: „Ich wollte mich mit Bush streiten, aber er wurde mein Freund.“(Zitat laut Nachrichtenmagazin „Veja“)
Obama am Tisch mit Ex-Diktaturparteichef José Sarney. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/20/ein-historischer-tag-in-brasilien-ordnet-obama-die-atacke-auf-libyen-an-rios-qualitatszeitung-o-globo/
Franziskaner, EDUCAFRO, Rassismus – Erwartungen an Obama-Besuch: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/18/obama-und-brasiliens-schwarze-hohe-erwartungen-laut-franziskaner-frei-david-santos-leiter-von-educafro-brasiliens-gravierender-rassismus-brasilien-ist-das-rassistischste-land/
Laut Landesmedien verzichtet Obama nunmehr völlig auf einen Spaziergang durch die Favela, fährt nur noch in der gepanzerten Limousine direkt zu einem Sozialprojekt.
Brasiliens angesehener Politrapper MV Bill aus Rio de Janeiro. http://www.cufa.org.br/
Obamas Besuch in „Cidade de Deus“, bekannt durch den Spielfilm „City of God“, Paulo Lins: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/20/paulo-lins-gesichter-brasiliens/
http://www.youtube.com/watch?v=XkvjkxERac4
Bill Clinton und Mangueira: “Neben dem Slum liegt seit 1989 das sogenannte Olympische Dorf, trainieren brasilianische Athleten, aber auch Kinder von Mangueira, gesponsert von Staat und Privatfirmen. Das weltgrößte Fußballstadion liegt ganz nahe. Im Oktober 1997 kommt Bill Clinton zu einer Kurzvisite in die Vila Olimpica, von eigenen Spezialeinheiten wohlbeschützt. Die anwesenden Mangueirenser lachen sich halb tot: `Clintons Leute haben genau die gleichen Waffen wie unsere am Buraco Quente, alles Maschinenpistolen AR-15 des US-Heeres`. Die Markengleichheit ist ein gefundenes Fressen für die Karikaturisten. `Eine Unverschämtheit, daß die Präsidentenbewacher Waffen benutzen, die zum exklusiven Gebrauch durch Drogengangster bestimmt sind`, steht unter einer. Die neofeudalen Banditenmilizen schauen belustigt zu, wie direkt vor ihren Augen der Präsident des mächtigsten Landes der Welt seine PR-Show abzieht.” (Picus-Reportagen, Wien, “Unter dem Zuckerhut. Brasilianische Abgründe”)
Mauricio Pestana, Herausgeber der Schwarzenzeitschrift “Raca Brasil” im Website-Interview wenige Tage nach dem Obama-Besuch in Brasilien: “Ich saß im Opernhaus von Rio de Janeiro direkt vor Obama, nur etwa fünf Meter entfernt. Hätten wir einen großen nationalen Schwarzenführer, der den Willen der dunkelhäutigen Gemeinde ausdrückt – und hätte dieser mit Obama gesprochen, hätte er sich in Brasilien vielleicht zur Rassenfrage geäußert. In der brasilianischen Schwarzenbewegung war vor Obamas Ankunft allgemeine Hauptposition, daß der US-Präsident zur hiesigen Rassenproblematik Stellung beziehen muß. Die Rassismusfrage ist in der heutigen Welt schließlich gravierend. Ich persönlich bin indessen der Meinung, daß wir in Brasilien in dieser Beziehung erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen, bevor wir Forderungen an Obama stellen können. Ein Krieg, wie jetzt der Libyenkrieg, ist schlecht unter jedem Blickwinkel – wir dürfen nicht vergessen, daß dort in Libyen Zivilisten sterben. ”
Die brasilianische Schwarzenbewegung hatte versucht, über die neue Rousseff-Ministerin für Rassengleichheit, Luiza Bairros, Brasiliens Rassenproblematik auf die Agenda des Obama-Besuchs zu setzen. Wie Afropress meldete, habe man indessen von der Ministerin keinerlei Antwort erhalten. Zudem gebe es keinerlei Informationen über unabhängige Initiativen der brasilianischen Regierung in dieser Richtung.