Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Neuer Mindestlohn Brasiliens ohne Teuerungsausgleich – scharfe Gewerkschaftsproteste im Nationalkongreß. Künftig 545 Real brutto monatlich – Lula bekommt als Partei-Ehrenpräsident 13000. Protest-Wortspiel „Dil-má“. Lulas Honorarforderungen für Vortrag – 200000 US-Dollar, laut Landesmedien.

Donnerstag, 17. Februar 2011 von Klaus Hart

Laut amtlichen Regierungsangaben erhalten den „Salario Minimo“ von umgerechnet etwa 248 Euro brutto 29,1 Millionen registriert oder unregistriert Beschäftigte sowie 18,6 Millionen Empfänger von Leistungen der staatlichen Sozialversicherung, darunter Rentner. Zwei von drei Rentnern bekommen das „Salario Minimo“.  Ein beträchtlicher Teil gerade der unregistriert, ohne Arbeitsvertrag und rechtliche Absicherung Beschäftigten, hat indessen deutlich geringere Einkünfte – in einem Land mit inzwischen teils deutlich höheren Preisen gerade bei Grundnahrungsmitteln als beispielsweise in Deutschland – und in einer Phase schmerzhafter Preisanstiege.Entsprechend heftig waren am Tage der Abstimmung die Proteste der Gewerkschaften im Nationalkongreß. Die Landesmedien bezeichneten als rares Phänomen der brasilianischen Politik,  daß die Gewerkschafter sogar Rechtsparteien applaudierten, die Anträge für einen höheren Mindestlohn gestellt hatten. Bekannte Gewerkschaftsführer wie Vicentinho, inzwischen Abgeordneter von Lulas Arbeiterpartei PT, wurden indessen ausgepfiffen und ausgebuht. Das Abgeordnetenhaus hat 513 Sitze – 388 gehören zu den Parteien des Bündnisses der Regierung von Präsidentin Dilma Rousseff. Damit war der Abstimmungssieg für die Regierungsvorlage sicher, die nun noch – ebenso unproblematisch –  den Kongreßsenat passieren wird. In Anspielung an die Vorgänge auf dem Tahrir-Platz in Kairo sagte Gewerkschaftsverbandspräsident Paulo Pereira da Silva zu den Chancen für Anträge zugunsten eines höheren Mindestlohns:“Um zu gewinnen, müßten die Menschen 18 Tage auf dem Platz schlafen.“ Bei Protesten in Brasilia wurde am Abstimmungstag eine große Dilma-Rousseff-Puppe mit der Wortspiel-Aufschrift „DIL-MÁ“ getragen – „má“ bedeutet im Portugiesischen „schlecht“.  Zugleich wurde an vorangegangene enorme Diätenerhöhungen der Kongreßpolitker sowie an das Einkommen Lulas erinnert. Laut Landesmedien lehnte Lula jetzt ab, in einem Unternehmen einen Vortrag für ein Honorar von 100000 US-Dollar zu halten. Wie es hieß, würde er nur für 200000 US-Dollar akzeptieren.dilmabonecaprotest.JPGZeitungsausriß.

Die Landesmedien kritisieren, daß inzwischen sogar der Preis für den berühmten „Acarajé“ von Bahia von ohnehin hohen 2.50 auf neuerdings 4.50 Real – und weit mehr – geklettert ist.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/28/lulas-einkommen-allein-als-ehrenprasident-der-arbeiterpartei-aufschlusreich-ist-der-vergleich-mit-dem-brasilianischen-mindestlohn-den-satzen-von-bolsa-familia-den-arbeiter-durchschnittslohnen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/08/gefangenenaufstand-unter-dilma-rousseff-bisher-keine-unabhangige-untersuchungskommission-eingesetzt-nur-angaben-der-militarpolizei-relikt-der-militardiktatur-brasiliens/#more-8527catadorfotosp.JPG

Müllsammler in Sao Paulo – kein Mindestlohn in Sicht.

http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/07/sehnsucht-und-realitat-brasilien-nach-der-lula-ara-zundfunk-generator-br2/

“ Um brasileiro ganha cinco milhões de salários mínimos(von Website des Bischofs Cristiano Jakob Krapf, Jequie, Bahia) (more…)

Hochbezahlter Lula will niedrigeren Mindestlohn, als Gewerkschaften Brasiliens fordern…Lula kritisiert brasilianische Gewerkschafter während Weltsozialforum in Dakar. „Working Class Hero“, laut WSF-Medienberichten.

Montag, 07. Februar 2011 von Klaus Hart

Brasiliens Mindestlohn-Kaufkraft unter Lula-Rousseff zählt zu niedrigsten des Kontinents, laut Internationaler Arbeitsorganisation. Nur 16. Platz von 24 lateinamerikanischen Staaten.

Samstag, 08. Januar 2011 von Klaus Hart

Brasiliens Mindestlohn müßte laut Verfassung bei rund 2000 Real statt derzeit 510 Real liegen, betont gewerkschaftliches Statistikinstitut DIEESE. Kaufkraftverluste laut Schweizer Bankstudie. Brasilien hat welthöchste Realzinsen.

Montag, 08. Februar 2010 von Klaus Hart

Laut DIEESE schreibt die Verfassung vor, daß der von der Regierung festgelegte Mindestlohn die Ausgaben eines Arbeiters und seiner Familie für Ernährung, Wohnen, Gesundheit, Bildung, Kleidung, Hygiene, Transport, Freizeit und Vorsorge decken muß. Der nötige Mindestlohn müßte daher derzeit 3,9-mal höher als der derzeit unter der Lula-Regierung geltende sein, argumentiert das Institut in Sao Paulo.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/02/07/deutlicher-kaufkraftverlust-in-rio-de-janeiro-und-sao-paulo-die-letzten-zehn-jahre-laut-studie-der-schweizer-ubs-bank/

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    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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