Unter Hinweis auf den Sieg einer islamischen Partei bei den Wahlen in Tunesien sowie auf die als Mord bezeichnete Tötung Gaddafis in Libyen betont die Zeitung, daß auf die islamischen Staaten die Hälfte der heutigen Kriege entfalle. In diesen Staaten lebten 20 Prozent der Menschheit. In drei Vierteln der islamischen Staaten werde die Todesstrafe verhängt – gegen ein Drittel in nichtislamischen Staaten. In einigen islamischen Staaten gelten zudem grauenhafte Strafen, wie Steinigen, Gliederamputation. Jährlich, so Folha de Sao Paulo, würden in diesen Staaten über 100 Millionen Mädchen der Genitalverstümmelung unterzogen.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesfeuilleton/877937/
Patrice Lumumba vor der Ermordung.
Demokratie und Vietnamkrieg:
Wie viele Jahre es im Falle des Vietnamkriegs dauerte:
“Der Vietnamkrieg war illegal” Süddeutsche Zeitung 2011.
“Der illegale Krieg. Die Pentagon Papers werden erstmals vollständig freigegeben. An diesem Montag wird ein bislang streng gehütetes Staatsgeheimnis preisgegeben: Der Vietnamkrieg war illegal. Er wurde unter falschen Voraussetzungen begonnen, mit Lügen fortgesetzt,und zu gewinnen, auch das wird jetzt offiziell bekanntgemacht, war er auch nicht.”
Der Vietnamkrieg forderte etwa drei Millionen Todesopfer, davon waren zwei Millionen Zivilpersonen. Vier Millionen Menschen erlitten schwere Verletzungen.[2] (Wikipedia)
Demokratie und Irakkrieg:
Die “Folha de Sao Paulo” spricht “von einer Billion Dollar im Irakkrieg vergeudet”. Die Invasion des Irak sei unter Vorwänden erfolgt. Hinterlassen werde eine Spur der Zerstörung, und völlige Perspektivlosigkeit. “Ein Desaster unter allen Gesichtspunkten.”
Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe, der Dominikaner Frei Betto in Sao Paulo, beziffert die Zahl der Toten des Irakkriegs auf etwa eine Million:
“The Western powers led by the USA vociferously defend human rights in Libya. What about the genocidal occupations of Iraq and Afghanistan? Who tolls the bells for the million dead in Iraq? Who takes confessed assassins in Afghanistan, responsible for crimes against humanity, to the UN International Court of Justice?” Frei Betto 2011)
Wie verschiedene große brasilianische Qualitätszeitungen, darunter die „Folha de Sao Paulo“ schreiben, erinnere das Video über die letzten Lebensminuten von Gaddafi an den Film von 1961, der Patrice Lumumba gefesselt und geschlagen zeige, bevor er erschossen werde.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1366550/
(„Lumumba wurde abgesetzt, verhaftet und nach Katanga gebracht, einer Region unter belgischem Einfluss – das passierte vor den Augen von Blauhelmsoldaten der UNO. Dann wurde Lumumba gefoltert, schließlich erschossen, zerstückelt und in Säure aufgelöst – das alles vor den Augen und zum Teil unter Mitwirkung von belgischen Soldaten und Beamten.“)
„1975 zeigte eine Kommission des US-Senats, daß die CIA daran arbeitete, ihn zu töten. 2002 übernahm die belgische Regierung die `moralische Verantwortung`für ihre Beteiligung an dem Verbrechen und bat das kongolesische Volk um Entschuldigung. Der Konvoi, in dem Gaddafi war, wurde durch amerikanische und französische Flugzeuge attackiert. Hillary Clinton sagte einige Tage zuvor, sie erwarte den Tod von Gaddafi in Kürze. Die Videos `Lumumba seized, Returned do Leopoldville` und L`Assassinat de Patrice Lumumba` sind auf YouTube.“
Demokratie und Lumumba.
http://www.youtube.com/watch?v=cOYQjegItnM
http://www.youtube.com/watch?v=JGnGFaJqmzU
Katholischer Bischof Martinelli in Tripolis:
“In diesem Krieg gibt es nur ein Ziel: sich die besten Förderstellen zu sichern, Libyens Gas- und Ölvorräte auszubeuten. Alle überlegen sich, wie sie als Erste an die Energievorräte herankommen. Tut mir leid, dass ich das so unverblümt sagen muss, aber der Egoismus der beteiligten Länder ist unübersehbar.”(Deutschlandfunk)
Demokratie und Vietnamkrieg:
Die brasilianische Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ hat unter der Überschrift „Der ungeklärte Tod“ die verschiedenen Aspekte der Ermordung von Gaddafi analysiert und ironisch auf die Forderung westlicher Autoritäten und der UNO reagiert, die Umstände aufzuklären, unter denen Gaddafi starb. Einfachste Lösung sei, einen der womöglich Milliarden von Menschen zu befragen, die die Videos über die letzten Minuten des Lebens von Gaddafi gesehen hatten.
Libysche Rebellen schiessen mit Schweizer Munition
Patronen zunächst offiziell nach Katar exportiert
Die libyschen Rebellen schiessen im Kampf gegen die Gaddafi-Truppen auch mit Schweizer Munition. Dabei handelt es sich nach Angaben der Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SF um Nato-taugliche Gewehrmunition M80.(NZZ)
Ausriß.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/22/libyenkrieg-der-mord-an-gaddafi-sohn-mutassim/
Die Analyse der „Folha de Sao Paulo“:
„Das Schamgefühl der Jäger ist verletzt. Damit Gaddafi ohne Gerichtsverfahren umkam, hatte man nicht 10000 Bombardierungsflüge gegen Libyen realisiert, gemäß der Zahl, die die Jäger selbst genannt hatten. Das Schamgefühl der amerikanischen und europäischen Autoritäten erfordert Untersuchungen , um zu erfahren, `unter welchen Umständen Muanmar Gaddafi starb`. Und die UNO, immer gehorsam, ist schon bereit für diese Aufgabe. Die Wahrheit ist, daß es eine einfachste Lösung gibt: Einen von uns zu fragen, einen von vielleicht Millarden, die die Videos über Gaddafi in den letzten Minuten seines Lebens gesehen haben – aufrecht und gehend, und bald darauf massakriert wie ein räudiger Hund von der Straße, dem er dann tatsächlich sehr ähnelte. Aber wenn diese Frage so einfach gelöst ist, zeigt sich, mehr als das verletzte Schamgefühl der großen Amerikaner und Europäer, die Scheinheiligkeit als essentielles Element ihrer Macht. Und damit jener, die sie ausüben.In Bezug auf die Umstände des Todes übrigens – die Hypothese, mit der die amerikanische Gerissenheit die Franzosen in Verlegenheit bringt, greift auf einen Beweis kompletter Scheinheiligkeit zurück:`es ist notwendig, zu erfahren, ob Gaddafi an Verwundungen starb, die von der Bombardierung durch ein französisches Jagdflugzeug herrühren – oder ob er ermordet wurde`. Es handelte sich um einen großen Konvoi von Zivil-PKW. Die Präsenz von Gaddafi war dort reiner Zufall. Was man auf dem durch das französische Kampfflugzeug angefertigten Video sieht, das durch die französischen Autoritäten verteilt wird, richtet sich die Attacke gegen Autos, die, wie es allgemein üblich wurde, flüchtende Familien aus der Kampfzone gebracht haben konnten. Bei 10000 Angriffsflügen war dies mit Sicherheit nicht die erste Unterschiedslosigkeit. Unter einer UNO-Resolution für Flüge zur strikten Verteidigung einer in Gefahr befindlichen Zivilbevölkerung.Warten wir also die Untersuchungen ab, um zu erfahren, was wir längst wissen – und sehen wir einmal, ob es der Luftangriff war oder Mord. Gäbe es nicht die Herrschaft der Scheinheiligkeit,wäre eine andere Fragestellung weit nützlicher: Wenn jemand mit einer Pistole schießt und jemanden tötet, begeht er einen Mord und ist ein Mörder – begeht jemand, der von einem Flugzeug aus schießt und jemanden tötet, dann nicht einen Mord und ist ein Mörder?“
Wie Brasiliens Franziskaner diese Frage beurteilen:
Brasiliens größte Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” analysiert den Mord an Gaddafi:
Libysche Rebellen schiessen mit Schweizer Munition
Patronen zunächst offiziell nach Katar exportiert
Die libyschen Rebellen schiessen im Kampf gegen die Gaddafi-Truppen auch mit Schweizer Munition. Dabei handelt es sich nach Angaben der Sendung «Rundschau» des Schweizer Fernsehens SF um Nato-taugliche Gewehrmunition M80.(NZZ)
Ausriß.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-10/gadhafi-zynismus-westen
Wie diese Menschenjagd mit den Menschenrechten zu vereinbaren ist, das bleibt ein Rätsel, an dem selbst die spitzfindigsten Juristen sich die Zähne ausbeißen werden.
Die “humanitäre Intervention” hat durch die Intervention in Libyen einen bleibenden Schaden genommen. Wenn nämlich in Zukunft wieder davon die Rede sein sollte, werden uns die Bilder des erlegten Diktators Gadhafi in den Sinn kommen. Und diese Bilder tragen eine überraschende Wahrheit in sich: Die selbst ernannten Menschenrechtler können ganz schön grausam sein. (Die Zeit)
Vor den Luftangriffen war Libyen das modernste, hochentwickeltste Land ganz Afrikas, lag in der UNO-Statistik für menschliche Entwicklung 2010 auf Platz 53, in der Kategorie “High Human Development” – benachbarte Länder folgten weit abgeschlagen – Tunesien auf Platz 81 und Algerien auf Platz 84. Brasilien liegt nur auf Platz 73.
Brasiliens größte Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” analysiert den Mord an Gaddafi:
Wegen seiner vom banalen Mainstream abweichenden Position ist Padre Haroldo Coelho derzeit Hit im brasilianischen Internet.
Lula 2009 in Tripolis:“Mein Freund, mein Bruder und Führer.“
„Wenn sich der britische Premierminister mit Gaddafi tritt, ist es das Größte, wenn ich es tue, kritisiert man mich.“
Vor den Luftangriffen war Libyen das modernste, hochentwickeltste Land ganz Afrikas, lag in der UNO-Statistik für menschliche Entwicklung 2010 auf Platz 53, in der Kategorie “High Human Development” – benachbarte Länder folgten weit abgeschlagen – Tunesien auf Platz 81 und Algerien auf Platz 84. Brasilien liegt nur auf Platz 73.
Brasiliens größte Qualitätszeitung “Folha de Sao Paulo” analysiert den Mord an Gaddafi:
Zeitungsausriß.
„Das zynische Gerede von den Menschenrechten“:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-10/gadhafi-zynismus-westen
Wie diese Menschenjagd mit den Menschenrechten zu vereinbaren ist, das bleibt ein Rätsel, an dem selbst die spitzfindigsten Juristen sich die Zähne ausbeißen werden.
Die „humanitäre Intervention“ hat durch die Intervention in Libyen einen bleibenden Schaden genommen. Wenn nämlich in Zukunft wieder davon die Rede sein sollte, werden uns die Bilder des erlegten Diktators Gadhafi in den Sinn kommen. Und diese Bilder tragen eine überraschende Wahrheit in sich: Die selbst ernannten Menschenrechtler können ganz schön grausam sein. (Die Zeit)
Zu den Mordmotiven wird gerechnet, daß Gaddafi schlichtweg zuviel wußte – ein internationaler Strafprozeß hätte ihm die Möglichkeit gegeben, die Öffentlichkeit mit Informationen und Analysen zu unterrichten, die bisher per Nachrichtensperre unter Verschluß gehalten werden.
Vergleich mit Mord an Patrice Lumumba:
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1366550/
“Lumumba wurde abgesetzt, verhaftet und nach Katanga gebracht, einer Region unter belgischem Einfluss – das passierte vor den Augen von Blauhelmsoldaten der UNO. Dann wurde Lumumba gefoltert, schließlich erschossen, zerstückelt und in Säure aufgelöst – das alles vor den Augen und zum Teil unter Mitwirkung von belgischen Soldaten und Beamten.”