Bei dem ermordeten Brasilianer handelt es sich um den in den USA lebenden Kampfsportler Marcos Adriano de Albuquerque, der u.a. den Boxer Mike Tyson trainierte – der Nordamerikaner war Albuquerques Freund. Beide waren mit dem Jeep des brasilianischen Schauspielers Luciano Szafir auf dem Weg nach Paraty, um dort Weihnachten zu verbringen. Die Leiche des Brasilianers wurde an einem Slumzugang aufgefunden, der verwundete Nordamerikaner an der Favela do Cesarao. Dem Vernehmen nach hatte sich Albuquerque bei dem Überfall durch zwei Banditen heftig gewehrt. Laut Polizeiangaben sind diese vermutlich aus der Favela do Sapo. Laut Zeitungsberichten wurde der Jeep voller Weihnachtsgeschenke von Slumbewohnern geplündert. Häufig geschieht dies auch mit Fracht-LKW, die überfallen und in Slums gefahren werden. Die Banditenkommandos verschaffen sich auf diese Weise Sympathie bei den Favelabewohnern.
Ausriß, Rio-Lokalzeitung, Scheiterhaufen-Opfer, 7.11.2012. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Fälle dieser Art – Auskunftsbitte an einem Rio-Slum mit tödlichem Ausgang – ereignen sich regelmäßig. Aufgrund der wirtschaftspolitisch motivierten Jubel-Propaganda über Brasilien unter der Lula-Regierung werden ausländische Reisende über die Menschenrechts-Risiken in dem Tropenland viel zu wenig informiert und bezahlen dies nur zu oft mit dem Leben.