Auch Wochen nach der Erdrutschnacht bei Rio de Janeiro, die weit über 800 Menschen das Leben kostete, herrscht laut Landesmedien weiterhin „totale Desorganisation“ bei der Verteilung von Hilfsgütern an Bedürftige. Empörung erregte, daß Kleiderspenden in großer Zahl in der betroffenen Stadt Nova Friburgo achtlos einfach auf dem Fußweg abgeworfen wurden – nicht Bedürftige griffen sich die neuwertige Kleidung, um sie zu verkaufen.
Mit der Begründung, daß kein Klima für das Volksfest existiere, hat die Präfektur des stark verwüsteten Nova Friburgo den Karneval abgesagt. In Rio de Janeiro liefen dagegen die Vorkarnevalsfeste und Karnevalsproben auch während der Staatstrauer laut Landesmedien auf Hochtouren weiter.
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/08/glucklich-sein-im-tropenland/
Großbrand in Karnevalswerkstätten von Rio de Janeiro 2011: http://noticias.r7.com/rio-de-janeiro/noticias/incendio-atinge-cidade-do-samba-no-rio-20110207.html
http://www.blick.ch/news/schweiz/schweiz-schickt-experten-team-nach-brasilien-164645
Brasiliens Grünen-Politiker, Ex-Stadtguerrilheiro Fernando Gabeira vor Ort: „As tragédias estão cada vez mais próximas e as reparações, cada vez mais distantes.“
Europäische Mainstreammedien vermeiden wie üblich Kritik an der Rousseff-Regierung und der mit ihr eng politisch verbündeten Regierung des Teilstaats Rio de Janeiro – während Brasiliens Medien angesichts der hausgemachten Umweltkatastrophe wie stets politische Verantwortlichkeiten klar benennen.
Scharfe Expertenkritik: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/16/rio-katastrophe-weiter-scharfe-expertenkritik-an-bewuster-fahrlassigkeit-von-staat-und-regierung-sturzbach-der-emporung-uber-600-katastrophentote-amtlich-registriert/
Vorkarneval trotz Staatstrauer: http://odia.terra.com.br/portal/odianafolia/html/2011/1/saiba_as_escolas_que_ensaiam_na_sapucai_neste_fim_de_semana_137464.html