Zuvor hieß es stets, Förderbeginn sei frühestens 2018 oder 2019. Die PETROBRAS-Verschuldung wurde jetzt mit rd. 80 Milliarden Euro angegeben, 2010 waren es noch 44 Milliarden.
„Schätzungen“ von Fördermengen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/29/brasiliens-gefeierte-pre-sal-olreserven-golfinho-olvorkommen-liefert-nur-9-prozent-der-geschatzten-menge-laut-landesmedien/
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Laut Landesmedien hat die Bundespolizei erstmals eine den meisten Brasilianern bestens bekannte Tatsache angesprochen: Gemäß Ermittlungen leitet PETROBRAS große Mengen von giftigen Förder-Rückständen von den Ölplattformen direkt ins Meer, mit den entsprechenden Umwelt-Folgen. Damit verstoße PETROBRAS gegen die Landesgesetze – es handele sich um giftiges Wasser, genannt “agua de producao”, oder “agua negra”. Jenes “agua negra” werde seit Jahrzehnten in den Ozean geleitet, anstatt zuvor adäquat gereinigt zu werden, es gebe keinerlei Umwelt-Kontrolle. “Dies ist ein nationales Geheimnis von Jahrzehnten.” In dem Gift-Wasser befänden sich zahlreiche Schwermetalle und sogar radioaktivie Substanzen. Auch in der Amtszeit der in Europa mit Lob überschütteten Umweltministerin und Sektenpredigerin Marina Silva wurde nichts gegen das gravierende Umweltverbrechen unternommen.
Nicht zufällig sind sehr große Strandabschnitte der Teilstaaten Rio de Janeiro und Sao Paulo zum Baden völlig ungeeignet, hat man dort eine ölig-dunkle Brühe vor sich. Wer sich dennoch in die Fluten wirft, riskiert beispielsweise als hellhäutiger Ausländer, völlig dunkelbraun wieder herauszukommen.
Verölte Wellen am Atlantik Brasiliens.
Wer derzeit sich die Mühe macht, solche Prognosen für 2011 noch einmal zu lesen, wird sich amüsieren. Da hatten große Banken, sogar aus der Schweiz, u.a. die Aktienmärkte von Brasilien wärmstens emfohlen – wer dort spekulierte, fiel auf die Nase – Brasiliens Bovespa erlitt einen Wertverlust von über 18 Prozent. Ähnlich stand es um die Wachstumsprognose von Brasilien – wer Regierungspropaganda kopierte, für bare Münze nahm, steht nun dumm da und ertappt – weil wegen der Ausgangsbedingungen klar war, daß Brasilien keine 5,5 Prozent schaffen würde, nach bisherigen Korrekturen bestenfalls 2,9 Prozent(2012 offiziell verkündet 2,7 %). Damit sind viele wirtschaftliche Fehlentscheidungen auch von ausländischen Unternehmen verbunden, die sich auf derartige halbgare Trendangaben verließen. So wurden im Vertrauen auf solche falschen Wachstumserwartungen teils große Überkapazitäten geschaffen, die 2012 einen schmerzhaften Kostenfaktor darstellen und nun wieder abgebaut werden müssen.
„Strategen der Banken überschätzten einhellig das Potenzial von Aktien und Rohstoffen“ Neue Zürcher Zeitung
„Industria quase parada“- O Globo
„Industrieproduktion stagnierte nahezu 2011″ – Folha de Sao Paulo
„Ein Großteil der Währungsreserven Brasiliens ist garnicht den Brasilianern“ – „O Estado de Sao Paulo
Wo bitte gehts hier zum Boom? Slum in Sao Paulo, Dezember 2011.
Brasilianische Unternehmer und Unternehmensberater verwiesen im Website-Interview auf die geringe Präzision der Landesstatistiken – ein treffendes Beispiel seien die niedrigen offiziellen Inflationsraten, die sich nie mit der eigenen Wahrnehmung deckten, hieß es.
Brasiliens Wirtschaftsexperten stellten zu den neuesten Daten klar, daß es sich dabei um keinerlei Überraschung handele, lediglich Prognosen regierungsunabhängiger Institutionen seit dem ersten Halbjahr 2011 bestätigt wurden – die Flaute zeichnet sich bereits seit den ersten Monaten des Jahres ab.
Vorhergesagtes Wachstum der brasilianischen Industrieproduktion – 5,3 Prozent – voraussichtlich nur 0,78 Prozent.
Weltwirtschaftsforum-Daten zu Brasilien 2012: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/06/brasilien-neue-statistische-daten-des-weltwirtschaftsforums-fur-2012-bemerkenswerte-verschlechterungen-gegenuber-2011/