„Das mit meiner Kandidatur habt ihr von der Presse aufgebracht!“
Befreiungstheologen freuen sich über neuen Papst
„Aufatmen in der Kirche“
Peinliche Rolle des selbsternannten Wortführers Leonardo Boff
“Ausgedachte Wirklichkeiten: Die Distanz des politischen Journalismus zur tatsächlichen Politik war nie zuvor so groß wie heute.” Frankfurter Allgemeine Zeitung 2013
Auch Brasiliens Privatmedien, allen voran die großen „Qualitätszeitungen“, haben mit dem Näherrücken der Papstwahl ihre neoliberale ideologische Leitlinie über die katholische Kirche forciert umgesetzt, folgen dabei den verschiedensten bekannten Manipulationsmethoden, darunter der Personalisierung und Psychologisierung von Politik, dem Streuen von Gerüchten. Nicht nur in den Kolumnen wird die katholische Kirche als zutiefst übler, abstoßender Haufen definiert, mit von niedrigsten Instinkten geleiteten Führern, fern aller christlicher Wertvorstellungen. Der Papst und seine nächsten Mitarbeiter – realitätsfremde Dummköpfe, miese Charaktere, so die Lesart. Als hervorstechendes Merkmal dieser Kirche werden in permanenter, rascher Wiederholung stets Sexskandale, Sexualverbrechen genannt. Nicht zufällig, so wird suggeriert, laufen u.a. Brasiliens Katholiken in Massen zu den beschönigend Freikirchen genannten Wunderheilersekten über – was nicht den Tatsachen entspricht. Zu den banal-kindischsten Kommentaren zählen vorhersehbar die von Leonardo Boff, der einen Text allen Ernstes mit der Überschrift versah:“Jesus wurde der Weg versperrt zur Konklave der Kardinäle.“ http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/11/brasilien-und-die-befreiungstheologie-clodovis-boff-bruder-von-leonardo-boff-stellt-sich-hinter-benedikt-xvi-essenz-der-befreiungstheologie-wurde-vom-papst-verteidigt-keinerlei-kritik-an-vatika/
„Jesus barrado no conclave dos Cardeais“
Vom Mainstream wird im Kontext der Papstwahl über den weltweiten Kampf der katholischen Kirche unter Benedikt XVI. für Menschenrechte, gegen eine menschenfeindliche, extrem unsoziale neoliberale Politik, gerade auch in Ländern wie Brasilien sowie für die Bewahrung der Schöpfung offenkundig bewußt nicht informiert, ist das Fehlen entsprechender Analysen sehr aufschlußreich. Welche Positionen die Kirche im größten katholischen Land vertritt, wie systemkritisch sie dort agiert, ist aus leicht nachvollziehbaren Gründen tabu. Medienfunktionäre scheuen offenbar wie der Teufel das Weihwasser, sich mit den interessantesten Persönlichkeiten der brasilianischen Kirche und ihren anti-neoliberalen Standpunkten zu befassen.
Brasiliens Atompolitik und Deutschland: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/03/bundesprasident-christian-wulff-dilma-rousseff-und-der-zugige-bau-des-neuen-atomkraftwerks-angra-3-bei-rio-de-janeiro-mit-deutscher-bundesburgschaft/
„Aufschrei der Ausgeschlossenen“ in der Erzdiözese Sao Paulo:
Brasiliens renommierter Kommunikationsexperte Dr. Carlos Alberto Di Franco nannte in Analysen „die schlechte Berichterstattung über Pädophilie in der Kirche eine Spitze des Eisbergs gravierender Sachverhalte“ im heutigen Journalismus. Franco sprach von ideologischem Engagement, fehlender Spezialisierung, Recherchefehlern, unkritischer Übernahme von Erklärungen, die unabhängigen Quellen nicht gegenübergestellt werden. „Es existiert eine gravierende Krise der Vorgehensweisen des Journalismus. Wir kopieren das politisch Korrekte, wir recherchieren nicht, prüfen nicht nach. Wir kontrastieren schwerwiegenden Informationen nicht mit Aussagen unabhängiger Herkunft. Wir sind Geiseln von Gruppen, die die öffentliche Agenda kontrollieren wollen. Und sollten doch Geiseln der Wahrheit sein.“
In der Tat ist die Inhaltsleere, Substanzlosigkeit, Faktenarmut, die Flut von Gemeinplätzen, von Gerüchten, Mutmaßungen in den allermeisten aktuellen journalistischen Produkten zur Papstwahl ein kurioser Tatbestand.
Alles ein Hinweis darauf, daß die heutige katholische Kirche das neoliberale System, deren kriegerische Interventionen und banale, den Planeten zerstörende Wirtschaftsinteressen überraschenderweise offenbar weit stärker stört als je zuvor. Dies ist leicht erkennbar an Aspekten, die derzeit wohl gemäß den Berichterstattungsvorschriften stets fehlen, nie genannt oder reflektiert werden.
Kardinal Scherer verabschiedet sich Ende Februar 2013 von Papst Benedikt XVI.
Gerade im Land des Papstkandidaten Odilo Scherer finden sich besonders viele Beispiele für unterlassene Informationen. Besonders auffällig wird es in Bezug auf die Rolle der katholischen Kirche beim Kampf für Menschenrechte – im Falle Brasiliens, vielgelobter strategischer Partner von Regierungen westeuropäischer Länder, geht es u.a. um gravierende Menschenrechtsverletzungen wie systematische Folter, Gefängnishorror, Todesschwadronen, Scheiterhaufen, Sklavenarbeit, Terror des mit der Politik liierten organisierten Verbrechens gegen die Bevölkerungsmehrheit der Armen und Verelendeten.
http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/13/papst-benedikt-xvi-und-die-auserordentlich-interessante-kritische-analyse-des-funktionierens-der-machtmechanismen-neoliberaler-staaten-beispiel-libyen-intervention/
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Vom Mainstream wird im Kontext der Papstwahl über den weltweiten Kampf der katholischen Kirche unter Benedikt XVI. für Menschenrechte, gegen eine menschenfeindliche, extrem unsoziale neoliberale Politik, gerade auch in Ländern wie Brasilien sowie für die Bewahrung der Schöpfung offenkundig bewußt nicht informiert, ist das Fehlen entsprechender Analysen sehr aufschlußreich.
Brasiliens Atompolitik und Deutschland: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/01/03/bundesprasident-christian-wulff-dilma-rousseff-und-der-zugige-bau-des-neuen-atomkraftwerks-angra-3-bei-rio-de-janeiro-mit-deutscher-bundesburgschaft/
Kardinal Scherer verabschiedet sich Ende Februar 2013 von Papst Benedikt XVI.
Die heftig störende Menschenrechtsarbeit der katholischen Kirche unter Papst Benedikt XVI. :http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/15/brasilien-kardinal-odilo-scherer-63-deutschstammiger-erzbischof-von-sao-paulo-aussichtsreichster-lateinamerikanischer-papstkandidat-laut-landesmedien-kirche-mus-courage-haben-ohne-angst-vor-d/
“Syrien ist hier:In zwei Jahren starben im syrischen Bürgerkrieg 70 000 Menschen. Im selben Zeitraum wurden in Brasilien 120000 Menschen ermordet.” (O Globo)
Kardinal Scherer kritisierte stets die Lula-Regierung:”In der Wirtschafts-und Sozialpolitik fährt Lula einen Mitte-Rechts-Kurs. Lula und seine Arbeiterpartei griffen zu unethischen Metoden.” ”Brasiliens Bischofskonferenz zählt seit mehreren Jahren zu den schärfsten Kritikern des Wirtschaftskurses der Lula-Regierung. Dieser wurde von der Kirche vorgeworfen, sich dem Diktat der Banken zu unterwerfen und das Land in ein Finanzparadies für Bankiers verwandelt zu haben, die Gewinne wie nie zuvor einstrichen. Der deutschstämmige Kardinal von Sao Paulo, Odilo Scherer, hat diese Zusammenhänge stets am präzisesten aufgezeigt. Statt gerechterer Einkommensverteilung zugunsten der armen Bevölkerungsmehrheit erlebe Brasilien Einkommenskonzentration zugunsten einer Minderheit.Brasiliens Privatbanken zählen unterdessen zu den wichtigsten Finanziers von Lulas Arbeiterpartei PT.” CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer betonte, in den vergangenen Jahren sei die tiefe moralische Krise der Politik für alle Brasilianer offenbar geworden, habe es immer wieder Enthüllungen über Korruption und Machtmißbrauch durch Exekutive und Legislative gegeben. Die Politik müsse ihre ethische Dimension zurückgewinnen und nicht länger nur eine auf raschen Vorteil gerichtete Aktivität bleiben. Laut Scherer warnt die Bischofskonferenz Brasilia zudem vor einer »Merkantilisierung des Lebens in einem vorrangig auf Profit und unmittelbaren Nutzen gerichteten Wirtschaftsmodell«. Kardinal Odilo Scherer, Erzbischof von Sao Paulo, zeigt den Trend der Zeit am Beispiel von Brasilien auf: »Die Wirtschaft ist stark und das Land reich, aber die allermeisten Leute bleiben sehr arm.« Die Konzentration des Reichtums auf Wenige sei aber nicht allein ein lateinamerikanisches, sondern ein globales Problem.« Bei der Vorstellung der diesjährigen Brüderlichkeitskampagne, die den Behinderten gewidmet ist, sagte der deutschstämmige CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer, Lulas konservative Wirtschaftspolitik garantiere kein ausreichendes Wachstum und begünstige lediglich die Banken. Diese machten unter Lula Rekordgewinne. Für die Bankiers sei Brasilien heute ein „Finanzparadies“. Die Kirche habe Kenntnis davon, welchem Druck die Regierung ausgesetzt sei, so Bischof Scherer weiter. Doch die Interessen der Gesellschaft müßten ebenfalls berücksichtigt werden. Statt gerechterer Einkommensverteilung zugunsten der armen Bevölkerungsmehrheit erlebe Brasilien eine Einkommenskonzentration, die nur bestimmten Gruppen nütze. Um die scharfen Sozialkontraste zu überwinden, müsse die wachstumshemmende Hochzinspolitik aufgegeben werden, seien Programme zur Schaffung von Arbeitsplätzen nötig.
ZDF-Adveniat-Gottesdienst in der Erzdiözese von Kardinal Odilo Scherer: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/
Das brasilianische Volk, so Scherer, habe von der Lula-Regierung eine viel effizientere Sozialpolitik erwartet. Das Anti-Hunger-Programm sei bei weitem nicht ausreichend. Nur einen Tag später bekräftigte der Primas von Brasilien, CNBB-Präsident Kardinal Geraldo Agnelo, in Salvador da Bahia vor der Presse die Kritik Scherers. Nie zuvor, so Agnelo, habe sich eine Regierung den von Gläubigerbanken diktierten Bedingungen und Forderungen so unterworfen. Im Interview sagte der Kardinal:“ Die Lula-Regierung sorgt sich direkt übertrieben um das Wohl der Banken, tut alles, was sie wollen. Während der Arbeiter eben keinen gerechten Lohn, keinen Inflationsausgleich einfordern kann. Damit sind wir nicht einverstanden, das ist doch nicht gerecht. Denn dem Volke geht es überhaupt nicht gut. Es muß weiter darauf warten, daß Arbeitsplätze geschaffen werden. Denn ohne Arbeit ist kein Leben in Würde möglich. Die Leute können sich doch nicht nur von staatlichen Almosen ernähren.“ “Unsere Warnungen und Voraussagen haben sich leider bestätigt: An der Staatsspitze grassiert die Korruption”, sagt Weihbischof Odilo Pedro Scherer, der Generalsekretär der Brasilianischen Bischofskonferenz. Dabei klingt die Feststellung alles andere als triumphierend: “Diese Enthüllungen sind peinlich für Brasilien und schmerzlich für das Volk, das in die Lula-Regierung so große Hoffnungen setzte.” Wer heute noch das römische Exorzismus-Ritual ausführt, handelt völlig falsch. Sao Paulos deutschstämmiger Erzbischof Odilo Scherer hat den Exorzismus hier abgeschafft.”(Padre Oscar Quevedo, Parapsychologe) Scherer privat: Er liebt klassische Musik, nahm als junger Mann klassische Stücke für seine Geschwister auf, hat offenbar eine besondere Vorliebe für Georg Friedrich Händel. Während seiner Zeit in Deutschland arbeitete er auch in einer Autofabrik. Scherer, dessen Eltern deutschstämmige Kleinbauern waren, ist siebtes Kind von 13 Geschwistern, von denen zwei starben. Zehn der Geschwister lernten in kirchlichen Schulen. Odilo Scherer wollte bereits als Kind Priester werden, schlug nicht selten den anderen Kindern vor, statt Fußball einen Gottesdienst zu spielen. Klar – alle Scherers drückten Odilo die Daumen, daß er Papst wird. Er joggt, wandert gerne, twittert. In Sao Paulo hat er einen kleinen Garten, den er selber pflegt, dort pflanzt und jätet. Besondere Spannung herrscht vor der Papstwahl in Cerro Largo, wo Odilo Scherer 1949 ganz in der Nähe in einer kleinen, zum Distrikt gehörenden Deutschen-Siedlung namens Vila Sao Francisco geboren wurde. Sollte der Kardinal Papst werden, so der Bürgermeister, wird der betreffende Tag zum Feiertag der Gemeinde erklärt. In Vila Sao Francisco wird heute noch recht viel deutsch gesprochen. Bischof Irineu Roque Scherer in Joinville ist Cousin von Kardinal Odilo Scherer. Sein Neffe Leo Konzen ist Priester in Santo Angelo(Rio Grande do Sul). Ein anderer Verwandter, Ignacio Scherer, ist Priester in Toledo, wohin Odilo Scherer mit zwei Jahren mit der ganzen Familie gezogen war. In Toledo wurde Odilo Scherer zum Priester und zum Bischof geweiht. “Kann sich einer vorstellen, wie das ist, von einem Papst getauft worden zu sein”, sagen manche in Toledo im Blick auf die mögliche Wahl Scherers. Kurios, daß derzeit selbst die ausländische Presse, die sich bisher für die Aktivitäten von Scherer nicht oder kaum interessierte, im Paparazzi-Stil sogar in Toledo einfiel, alle Welt, darunter Scherer-Verwandte ausfragt. http://de.wikipedia.org/wiki/Odilo_Pedro_Scherer
http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/26/sao-paulos-deutschstammiger-kardinal-odilo-scherer-zelebriert-wie-im-vorjahr-einen-kampferischen-protest-gottesdienst-am-1-mai-warum-die-katholische-kirche-brasiliens-vollig-anders-ist-als-die-deuts/
Befreiungstheologie – Clodovis und Leonardo Boff: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/11/brasilien-und-die-befreiungstheologie-clodovis-boff-bruder-von-leonardo-boff-stellt-sich-hinter-benedikt-xvi-essenz-der-befreiungstheologie-wurde-vom-papst-verteidigt-keinerlei-kritik-an-vatika/
Deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer beim Protestgottesdienst in der Kathedrale von Sao Paulo. “Wir erleben ständig soziale Spannungen. Es ist nicht gerecht, daß einige alle Rechte genießen, privilegiert sind – und anderen die Rechte verweigert werden. Wir müssen ehrliche, würdige Leute wählen mit ernsthaften Projekten, damit die soziale Ungerechtigkeit überwunden wird. Brasilien ist so reich, daß alle gut leben könnten. Niemandem darf Leben verweigert werden – weder durch Hunger noch durch fehlende Sicherheit.”
Kardinal Odilo Scherer als Junge – hinter seinem Vater.
Peinlich-infantile Äußerungen von Leonardo Boff über Benedikt XVI. nicht einmal von Bruder Clodovis Boff, Theologe an der Katholischen Universität von Paraná, unterstützt bzw. gutgeheißen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/11/brasilien-und-die-befreiungstheologie-clodovis-boff-bruder-von-leonardo-boff-stellt-sich-hinter-benedikt-xvi-essenz-der-befreiungstheologie-wurde-vom-papst-verteidigt-keinerlei-kritik-an-vatika/
Befreiungstheologe Frei Betto aus der Erzdiözese Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/13/amazonia-an-ecocide-foreseen/
tags: bischof fernando figueiredo, diözese santo amaro – sao paulo, missionszentrale der franziskaner, padre marcelo rossi http://www.youtube.com/watch?v=h8KBxfOrPrw http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/01/brasiliens-katholischer-priester-marcelo-rossi-gegen-den-strommainstream-padre-weiht-in-sao-paulo-den-grosten-tempel-des-landes-ein-kunftig-platz-fur-etwa-100000-glaubige-santuario-mae-de-de/ Franziskanerbischof Fernando Figueiredo und Padre Marcelo Rossi in der neuen Kirche der Diözese Santo Amaro von Sao Paulo 2012.
Brasiliens Wunderheilersekten – in Mitteleuropa als “Freikirchen” beschönigt: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/12/brasiliens-wunderheiler-sektenkirchen-die-holle-der-bischofin-sonia-nachrichtenmagazin-istoe-zum-niedergang-von-renascer-em-cristo/
“Ihr elenden Ehebrecher, Masturbierer”: Jesusmarsch 2010: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/25/sao-paulo-ist-456-interessanten-megacity-rundblick-anklicken/
Leonardo Boff, Marina Silva: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/11/leonardo-boff-wichtiger-wahlhelfer-der-evangelikalen-prasidentschaftskandidatin-marina-silva-estrela-de-festa-do-pv/
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/ihr-elenden-irregeleiteten-ehebrecher-masturbierer-auf-sex-versessenen-raucher-trinker-tv-glotzer/
Besonders gut kommt in der mitteleuropäischen Sympathiewerbung für Wunderheilersekten stets die “Assembleia de Deus”(Gottesversammlung) weg, da ihr die Predigerin Marina Silva angehört, in Mitteleuropa als große Umweltschützerin gefeiert. Die Gottesversammlung ist dafür bekannt, laut Eigenwerbung auch Schwule zu Heteros zu “konvertieren”: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/14/schwule-und-lesben-heilen-auf-staatskosten-gesetzesinitiative-von-edino-fonseca-rio-abgeordneter-und-pastor-der-assembleia-de-deus-von-marina-silva-homosexuelle-zu-heteros-konvertieren/
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/18/marina-silva-uberzeugte-kreationistin-radikal-gegen-abtreibung-als-prasidentschaftskandidatin-der-brasilianischen-grunen-im-gesprach/
Marina Silvas Assembleia de Deus ist laut Zeitzeugen u.a. im brasilianischen Nordosten dafür bekannt, selbst an der Peripherie von Millionenstädten wie Fortaleza Homosexuelle zu “konvertieren”. Häufig, so hieß es, schritten diese dann kurz darauf in Tempeln der Assembleia de Deus zur Eheschließung mit meist sehr jungen Frauen der Kirche. “In dieser Kirche sind sehr viele Frauen, fehlen Männer – viele dieser Frauen haben sich daher rasch jene Ex-Homos gegriffen”, schildert eine Nordestina.
Vom Mainstream wird im Kontext der Papstwahl über den weltweiten Kampf der katholischen Kirche unter Benedikt XVI. für Menschenrechte, gegen eine menschenfeindliche, extrem unsoziale neoliberale Politik, gerade auch in Ländern wie Brasilien sowie für die Bewahrung der Schöpfung offenkundig bewußt nicht informiert, ist das Fehlen entsprechender Analysen sehr aufschlußreich.
ZDF-Adveniat-Gottesdienst in der Erzdiözese von Kardinal Odilo Scherer:
Brasilianische Tageszeitung: „Verstärkter Wahlkampf für einen brasilianischen Papst.“
Kardinal Scherers Bischof Milton Kenan Junior:
dienstag, 05. märz 2013 von klaus hart **
Bisher dominiert im deutschsprachigen Mainstream leeres Bla-Bla-Gesülze über Papstkandidat Scherer – besonders auffällig ist, daß jegliche Informationen über die anti-neoliberale Seelsorge in der Erzdiözese fehlen. Schließlich käme da manches Unerwünschte zur Sprache – sogar der Protest gegen das Bombardieren von Zivilisten, gegen die Libyen-Intervention, mit Nachdruck gepredigt vom Altar der Kathedrale Sao Paulos aus.
Papst Benedikt XVI. und die nicht genehme Kritik der katholischen Kirche an Interventionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/13/papst-benedikt-xvi-und-die-auserordentlich-interessante-kritische-analyse-des-funktionierens-der-machtmechanismen-neoliberaler-staaten-beispiel-libyen-intervention/
Christenermordung, Christenverfolgung in Syrien – wer sie organisiert und finanziert: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/03/von-westlichen-landern-hingenommene-akzeptierte-christenermordung-christenverfolgung-im-nahen-osten-christenanteil-ging-in-einem-jahrhundert-von-20-auf-3-zuruck-laut-brasiliens-landesmedien/
Die Syrien-Intervention – immer mehr syrische Flüchtlinge nach Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/26/die-syrien-intervention-immer-mehr-fluchtlinge-ins-brasilianische-sao-paulo-laut-landesmedien-syrische-minderheit-brasiliens-integriert-die-gefluchteten/
Sao Paulos Kardinal Odilo Scherer empört sich öffentlich über das lebendige Verbrennen von Obdachlosen in der Megacity – natürlich verschwiegen vom mitteleuropäischen Mainstream: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/01/brasilien-lebendiges-verbrennen-von-obdachlosen-in-brasilianischen-stadten-wie-sao-paulo-in-landern-wie-deutschland-interessanterweise-vielen-garnicht-bekannt-deutschstammiger-kardinal-odilo-scher/
In einem aktuellen Interview macht sich Kardinal Scherer über die kindische Berichterstattung der neoliberalen Medien über Papst Benedikt XVI. lustig, darunter über die komplett wahrheitswidrigen Berichte zur Papstreise von 2007 in Brasilien. Angesichts der häufigen Vatikan-Verstöße gegen heute geltende politisch-ideologische Leitlinien, darunter in Menschenrechts-und Interventionsfragen, nur zu verständlich. „Von welchem Papst berichten sie da? Das ist nicht der Papst, den ich kenne.“
Deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer beim Protestgottesdienst in der Kathedrale von Sao Paulo. “Wir erleben ständig soziale Spannungen. Es ist nicht gerecht, daß einige alle Rechte genießen, privilegiert sind – und anderen die Rechte verweigert werden. Wir müssen ehrliche, würdige Leute wählen mit ernsthaften Projekten, damit die soziale Ungerechtigkeit überwunden wird. Brasilien ist so reich, daß alle gut leben könnten. Niemandem darf Leben verweigert werden – weder durch Hunger noch durch fehlende Sicherheit.”
Hintergrund:
Deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer in Sao Paulo, zu den Papstkandidaten gezählt, würdigt das Werk von Benedikt XVI, nimmt ihn gegen Medien-Anfeindungen in Schutz
Scherer,63:“ Mission der Kirche ist, nie die Courage zu verlieren, ohne Angst vor den Risiken!“
Sao Paulos Erzbischof ist die letzten Jahre oft im Vatikan, übernimmt Sonderaufgaben, konferiert häufig mit Benedikt XVI. , hat wie dieser jenen feinen ironischen Humor, der in Zeiten medialer Grobschlächtigkeit besonders von der Kommerz-Journaille kaum noch verstanden wird. In der Kathedrale von Sao Paulo, die der Papst zuletzt 2007 besuchte, predigt Scherer seit Jahren über dringlichste religiöse und soziale Fragen, prangert Folter, Sklavenarbeit, Regierungskorruption, Massenelend in Brasilien an – und muß erleben, daß selbst private Qualitätsmedien des Landes über solche unerwünschte Gesellschaftskritik keine einzige Zeile veröffentlichen, dafür absurdeste Gerüchte über den Zustand der Kirche ausstreuen. Nicht zufällig fühlt sich Scherer daher jetzt mit dem Papst in einem Boot, schüttelt den Kopf über die Flut von Verleumdungen anläßlich seines Rücktritts. „Geht es jenen, die derzeit seltsamste Interpretationen verbreiten und damit die Gläubigen empören, um das Wohl der Kirche?“, fragt der Kardinal ironisch. Benedikt XVI. sei während seiner Amtszeit nur zu oft garnicht verstanden, falsch interpretiert worden – in der Konfrontation von Ideen, im Zusammenprall mit den Medien. Kardinal Scherer bekräftigte stets die Mission der Kirche: “Diese Frage hat für mich grundsätzliche Bedeutung. Es geht um immense Herausforderungen in einer immer komplexeren Welt. Unsere Aufgabe als Kirche ist, angesichts dieser Realität nicht die Courage zu verlieren, stets die Initiative zu ergreifen, ohne Angst vor den Risiken selbst in den ungewöhnlichsten Situationen, sich einzubringen in diese komplexe Welt – auszusprechen, was gesagt werden muß. Die Kirche hat einen wichtigen Beitrag zu leisten für die Gesellschaft – und hier in Sao Paulo für die Stadt, ihre Kultur, für die Orientierung des Lebens dieser Stadt, auch im politischen, wirtschaftlichen Sinne. Ich beziehe mich dabei auf das Beispiel des Apostels Paulus. In Athen redet er mit Politikern, Philosophen, Literaten, Neugierigen über Jesus Christus – riskiert, nicht verstanden, ausgelacht, lächerlich gemacht zu werden. Nur wenige nahmen Paulus damals ernst.“
Jetzt, nach dem Papstrücktritt, reflektiert der Kardinal erneut:
„Heute leben wir im Zeitalter einer neuen Kultur ohne solide Wertbegriffe, in totalem Werte-Relativismus. Das betrifft ethische, anthropologische und sogar religiöse Werte. Diese neue Kultur ist wässrig, verwässert. Das ist die Kultur des totalen Subjektivismus.” Dies sei die Herausforderung für eine katholische Kirche, die in ihrer Geschichte bereits viele Herausforderungen bestehen mußte.
Brasiliens größte Qualitätszeitung Folha de Sao Paulo vermerkte immerhin in einer Analyse:“Benedikt XVI. war in 2000 Jahren Kirchengeschichte vielleicht der kultivierteste Papst – und jener, der am meisten Texte verfaßte. Sein Schriftwerk ist vielfältiger und weitreichender als das aller anderen Päpste. Seine Enzykliken zeigen die perfekte Kenntnis der Probleme in der heutigen Welt.“
Krasse, atemberaubende kann Scherer tagtäglich direkt vor der Kathedrale Sao Paulos beobachten: Junge Mädchen und Frauen liegen im tödlichen Crack-Rausch direkt an der Statue des Apostels Paulus.
Kardinal Scherers Menschenrechtspriester Julio Lancelotti zur Drogenfrage: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/20/brasiliens-menschenrechtspriester-julio-lancelotti-aus-sao-paulo-das-elend-wurde-nicht-unter-lula-ausgetilgt-und-wird-auch-nicht-unter-dilma-rousseff-verschwinden-drogen-und-drogenhandel-zahlen/
Ausriß – Crack-süchtige Schwangere, Sao Paulo.
„Wir als Kirche haben nicht die Macht, um mit dem Drogengeschäft Schluß zu machen, diesem Geschäft mit dem Tod, wie Papst Benedikt XVI. sagte. Doch in dieser Welt von heute gibt es enorme wirtschaftliche Interessen, damit es bei diesem Geschäft bleibt. So viele Menschenleben werden durch die Drogenkriminalität, diese Sklaverei in der Drogenwelt vernichtet! Die Kirche verurteilt das Todes-Geschäft und versucht, möglichst viele da herauszuretten, hat für diesen Zweck die Fazendas der Hoffnung des deutschen Franziskaners Hans Stapel aus Paderborn.” Auch das entsetzliche Elend auf den Straßen der reichsten lateinamerikanischen Stadt bringt ihn auf – seiner Empörung über das lebendige Verbrennen von Obdachlosen macht er auch in großen Zeitungskolumnen Luft.
Scherer prangert auch die staatlich geförderte Ausbreitung übelster Wunderheilersekten an, hat auffällig regierungskritische Sozialpastoralen, darunter die Arbeiterseelsorge, an seiner Seite.
“Es ist erschreckend, daß in bestimmten Ländern wie Indien und Brasilien sogar Hightech-Sektoren und Situationen schlimmsten Elends nebeneinander existieren.”
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Bisher dominiert im deutschsprachigen Mainstream leeres Bla-Bla-Gesülze über Papstkandidat Scherer – besonders auffällig ist, daß jegliche Informationen über die anti-neoliberale Seelsorge in der Erzdiözese fehlen. Schließlich käme da manches Unerwünschte zur Sprache – sogar der Protest gegen das Bombardieren von Zivilisten, gegen die Libyen-Intervention, mit Nachdruck gepredigt vom Altar der Kathedrale Sao Paulos aus.
Papst Benedikt XVI. und die nicht genehme Kritik der katholischen Kirche an Interventionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/13/papst-benedikt-xvi-und-die-auserordentlich-interessante-kritische-analyse-des-funktionierens-der-machtmechanismen-neoliberaler-staaten-beispiel-libyen-intervention/
Der Papst und die Bewahrung der Schöpfung: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/28/papst-benedikt-xvi-und-die-bewahrung-der-schopfung-markante-momente-seiner-amtzeit-im-umwelt-und-naturschutz-des-grosten-katholischen-landes-hungerstreik-bischof-luiz-flavio-cappio-in-bahia-amazon/
Christenermordung, Christenverfolgung in Syrien – wer sie organisiert und finanziert: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/03/von-westlichen-landern-hingenommene-akzeptierte-christenermordung-christenverfolgung-im-nahen-osten-christenanteil-ging-in-einem-jahrhundert-von-20-auf-3-zuruck-laut-brasiliens-landesmedien/
Die Syrien-Intervention – immer mehr syrische Flüchtlinge nach Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/26/die-syrien-intervention-immer-mehr-fluchtlinge-ins-brasilianische-sao-paulo-laut-landesmedien-syrische-minderheit-brasiliens-integriert-die-gefluchteten/
Sao Paulos Kardinal Odilo Scherer empört sich öffentlich über das lebendige Verbrennen von Obdachlosen in der Megacity – natürlich verschwiegen vom mitteleuropäischen Mainstream: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/01/brasilien-lebendiges-verbrennen-von-obdachlosen-in-brasilianischen-stadten-wie-sao-paulo-in-landern-wie-deutschland-interessanterweise-vielen-garnicht-bekannt-deutschstammiger-kardinal-odilo-scher/
In einem aktuellen Interview macht sich Kardinal Scherer über die kindische Berichterstattung der neoliberalen Medien über Papst Benedikt XVI. lustig, darunter über die komplett wahrheitswidrigen Berichte zur Papstreise von 2007 in Brasilien – angesichts der häufigen Vatikan-Verstöße gegen heute geltende politisch-ideologische Leitlinien, darunter in Menschenrechts-und Interventionsfragen, nur zu verständlich. „Von welchem Papst berichten sie da? Das ist nicht der Papst, den ich kenne.“
Dom Odilo Pedro Scherer
‘Renúncia foi aula de eclesiologia’
Para arcebispo de São Paulo, Bento 16 será lembrado como um dos grandes papas teólogos; dom Odilo está em Roma desde quarta-feira, 27/2
Rafael Alberto
Especial para O SÃO PAULO
Por e-mail, diretamente de Roma, o cardeal dom Odilo Pedro Scherer, arcebispo metropolitano de São Paulo, falou com exclusividade sobre suas percepções a respeito dos quase oito anos do pontificado de Bento 16. Dom Odilo, que participará pela primeira vez de um Conclave, também orientou os católicos sobre como viver este tempo tão importante para a vida da Igreja. Veja a íntegra:
O SÃO PAULO – O que significou o pontificado de Bento 16 para a Igreja e quais foram suas principais contribuições?
Dom Odilo Pedro Scherer – Bento 16 deixa um legado importante para a Igreja e será certamente recordado na história da Igreja como um dos grandes papas teólogos; tanto pelo que escreveu e falou quando já era Sumo Pontífice, quanto pelo que escreveu antes disso. Será recordado também pelo seu esforço em ajudar a Igreja a voltar-se para a essência de sua fé e de sua missão. Mostram isso suas encíclicas sobre a esperança e a caridade, as Exortações Apostólicas sobre a Eucaristia e a Palavra de Deus. Mas será recordado, também, por ter estimulado o clero a buscar a autenticidade na vivência de sua vocação e toda a Igreja, na revalorização de sua fé e no esforço renovado para transmiti-la aos outros. Enfim, a própria renúncia é um gesto que ajudará a Igreja a voltar-se mais para o essencial de sua vida e missão, a partir de um renovado encontro com sua própria razão de ser e existir; um professor de teologia, em Roma, observou: a renúncia foi sua última aula de eclesiologia…
O SÃO PAULO – E o que significou a atuação de Bento 16 para a humanidade?
Dom Odilo Scherer – Isso ainda será melhor avaliado com o passar do tempo. De toda forma, continuando a tradição de seus predecessores, Bento 16 manifestou-se sobre todos os assuntos e fatos relevantes deste momento da vida e da história humanas. Sua contribuição para a cultura, a filosofia, a busca da verdade e do bem são extraordinárias; como teólogo e humanista tem largos horizontes e teve sua palavra geralmente acolhida com respeito e consideração; estimulou o mundo a pensar e a ir além das superficialidades de uma cultura consumista e imediatista. Sua encíclica social – Caritas in veritate – é uma contribuição importante para o discernimento sério sobre as questões que atualmente afligem a humanidade. Estimulou muito, também, o diálogo entre as religiões e as culturas. Teve sempre a preocupação da justiça, da paz e da solidariedade entre os povos.
O SÃO PAULO – Como os católicos devem encarar as críticas e este clima de “denuncismo” que se instaurou na mídia após o anúncio de que o papa iria renunciar?
Dom Odilo Scherer – Com muita serenidade e discernimento. É um fato interessante que, de um momento a outro, todos começaram de novo a falar da Igreja, mesmo sem conhecer bem as questões abordadas. Muita matéria produzida foi sensacionalista ou simplesmente marcada pelo preconceito contra a Igreja, sem o interesse de conhecer ou comunicar a verdade. É sempre importante tentar saber de qual púlpito vem o sermão e perguntar se merecem crédito certas afirmações bombásticas, de efeito retórico (ex. “guerra civil no Vaticano”…), que não se sustentam em fatos, mas em suposições e conjecturas que visam jogar no descrédito a Igreja perante o mundo e perante seus próprios fieis. É preciso lembrar que cada um deverá prestar contas a Deus pelas afirmações mentirosas e injuriosas ditas contra o próximo ou também a Igreja. Recomendo que não se dê crédito fácil a certas caricaturas que se fazem da Igreja; quem conhece a Igreja e vive dentro dela sofre com o desprezo à Igreja. Infelizmente, as palavras do próprio Papa, proferidas no anúncio do dia 11 de fevereiro sobre sua renúncia, foram deixadas de lado, como sendo não-verdadeiras, para dar largas a todo tipo de suspeitas, especulações e conjecturas sobre os “reais motivos” da renúncia. Alguém nas condições e na autoridade do Papa deveria merecer mais crédito e respeito.
O SÃO PAULO - O senhor poderia descrever algum episódio mais pessoal de seus contatos com Bento 16?
Dom Odilo Scherer – Lembro da vigília na Jornada Mundial da Juventude em Madrid, em julho de 2011. Veio um temporal muito forte durante a fala do papa; o vento balançava até a estrutura do palco, onde estavam o Papa, os bispos e muitas outras pessoas. Mais de um milhão de jovens estavam à frente do papa, apanhando toda aquela chuva. Os seguranças sugeriram várias vezes que ele se retirasse para um lugar mais seguro, mas Bento 16 quis permanecer ali, com os jovens… No final da celebração, parecia que não queria ir embora, preocupado com os jovens… Aproximou-se deles, de maneira muito paternal, e desejou que, apesar de tudo, eles repousassem ao menos um pouquinho… Na manhã seguinte, já debaixo de muito sol, a primeira coisa que fez foi perguntar aos jovens como tinham passado a noite. Achei isso de uma sensibilidade finíssima, que emocionou e cativou o coração dos jovens.
O SÃO PAULO - A partir dos momentos reservados que teve com Bento 16, que características o senhor destacaria dele?
Dom Odilo Scherer - Um homem sereno, simples, inteligente, atento ao interlocutor, interessado em ouvir, extremamente gentil e fino no trato com as pessoas. Nunca pude ver nele aquele homem “autoritário” ou “duro”, como algumas vezes foi descrito; isso não corresponde à verdade. Quando visitou o Brasil, em 2007, fiquei perto do Papa durante alguns dias, na sua estadia em São Paulo. Eu lia os títulos na imprensa e me perguntava: de qual papa estão falando? Não era do Papa Bento 16, que eu conheço…
O SÃO PAULO - Estamos aguardando a escolha do novo Pontífice. A Igreja está “acéfala” até que o próximo papa seja eleito?
Dom Odilo Scherer – Não, a Igreja nunca fica acéfala (“sem cabeça”, ou “sem chefe”) durante o período da vacância, porque o verdadeiro chefe da Igreja é Jesus Cristo glorificado, que nunca abandona o seu corpo, a Igreja. Além disso, durante a sede vacante, o Colégio dos Cardeais responde pela Igreja, segundo as competências que lhe são próprias.
O SÃO PAULO - Quais as características que o novo papa deve ter?
Dom Odilo Scherer - O escolhido terá as qualidades que tiver, e não podemos idealizar demais. Nenhum papa é igual a outro. Ele deverá ser dócil às inspirações e à ação do Espírito Santo, inteiramente fiel a Cristo e à própria Igreja. Podemos, humanamente, desejar que seja uma pessoa muito capaz, cheia de virtudes, preparada do ponto de vista intelectual e teológico, homem de grande fé e vigor espiritual, capaz de liderança e de comunicação, segundo as condições do nosso tempo. Mas também neste caso, precisamos ter a consciência de que ninguém nasce papa, mas aprende a desempenhar essa árdua missão enquanto a exerce.
O SÃO PAULO – Quais são os principais desafios que o próximo papa vai encontrar?
Dom Odilo Scherer - São os desafios de toda a Igreja, que se manifestam em toda parte: a nova evangelização, a transmissão da fé, a perseverança na fé e a operosidade dos filhos da Igreja para a irradiação da luz e da força viva do Evangelho no mundo… Há os desafios internos da renovação constante da Igreja, para que ela viva no compasso do tempo e da cultura, sem deixar de ser ela mesma; há os desafios externos, representados pela cultura do nosso tempo, muitas vezes fechada ao Evangelho, senão, contrária a ele. Há os desafios da presença pública da Igreja no mundo, no contexto da política, da economia, da educação, das relações sociais e internacionais. De fato, o Evangelho não é um bem privado da Igreja, mas uma “luz” para o mundo, que não deve ser ocultada, mas irradiada. Enfim, o desafios podem ser muitos, mas não devemos esperar que eles sejam enfrentados pelo papa sozinho, nem sempre em primeira pessoa. A missão e a responsabilidade pela Igreja são compartilhadas, com o Papa, por todos os bispos em comunhão com ele. E em cada Igreja local, com os bispos, também os sacerdotes e todos os fiéis assumem essa mesma responsabilidade. A Igreja não depende só do papa.
O SÃO PAULO - Qual deve ser a atitude dos católicos neste tempo de espera para a eleição do novo papa?
Dom Odilo Scherer - Antes de tudo, uma serena fé e confiança na Igreja e na ação do Espírito de Cristo, que não abandona a Igreja. Talvez foi essa a mensagem mais insistente de Bento 16 nesses últimos dias de seu Pontificado: não estamos sozinhos; o Senhor não abandona a sua Igreja. Portanto, ninguém desanime, nem se deixe levar pelo pânico. Este é um tempo de espera e de serena esperança. A Igreja não conta apenas com as próprias forças e fragilidades. Ela pode continuar a contar com o seu supremo Pastor, que é o próprio Senhor Jesus.
Deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer beim Protestgottesdienst in der Kathedrale von Sao Paulo. “Wir erleben ständig soziale Spannungen. Es ist nicht gerecht, daß einige alle Rechte genießen, privilegiert sind – und anderen die Rechte verweigert werden. Wir müssen ehrliche, würdige Leute wählen mit ernsthaften Projekten, damit die soziale Ungerechtigkeit überwunden wird. Brasilien ist so reich, daß alle gut leben könnten. Niemandem darf Leben verweigert werden – weder durch Hunger noch durch fehlende Sicherheit.”
Kardinal Scherers Bischof Milton Kenan Junior:
Kurios, wie sich derzeit sogar Teile des mitteleuropäischen Mainstreams, des kirchlichen Mainstreams auffällig für eine Persönlichkeit wie Odilo Scherer interessieren, von dessen Wirken man bisher nichts wissen wollte, nicht oder kaum Informationen durchließ.
Kardinal Scherer verabschiedet sich Ende Februar 2013 von Papst Benedikt XVI.
Papst Benedikt XVI. und die nicht genehme Kritik der katholischen Kirche an Interventionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/13/papst-benedikt-xvi-und-die-auserordentlich-interessante-kritische-analyse-des-funktionierens-der-machtmechanismen-neoliberaler-staaten-beispiel-libyen-intervention/
Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez, Brasiliens Rechte, Befreiungstheologen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/03/kuba-bloggerin-yoani-sanchez-schweigt-bisher-auf-ihrer-website-uber-das-treffen-mit-rechten-und-rechtsextremen-in-brasilien-keinerlei-erwahnung-des-freundschaftlichen-treffens-mit-diktaturaktivist-un/
Herausragende Bischöfe der Erzdiözese Sao Paulo: Milton Kenan Junior, Brasilandia.
Bischof Milton Kenan Junior führt eine Friedensdemonstration durch ein von Banditenkommandos des organisierten Verbrechens beherrschtes Stadtviertel.
Bischof Bernardino in der Kathedrale von Sao Paulo.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Papst Benedikt 2007 in Brasilien – vor der Kathedrale Sao Paulos.
Viel Lob für Lula-Rousseff-Politik aus Mitteleuropa: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/20/brasilien-hat-unter-lula-hochste-sitzenbleiberquote-lateinamerikas-hochste-rate-von-kindern-ohne-schule-arbeitslosenrate-stieg-bei-jungen-menschen-stark-an-laut-neuesten-studien/
Brasiliens Scheiterhaufen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/25/jesus-nicht-gekreuzigt-sondern-lebendig-verbrannt-auf-autoreifen-scheiterhaufen-in-oster-schauspiel-der-slums-von-rio-de-janeiro-protest-gegen-fortdauernde-scheiterhaufen-gewaltkultur-brasiliens/
Systemkritische katholische Kirche in Brasilien:
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/15/brasiliens-militardiktatur-uberlebende-von-verfolgung-und-folter-clarice-herzog-witwe-des-ermordeten-judischen-journalisten-vladimir-herzog-und-regimegegner-waldemar-rossi-heute-fuhrer-der-bisch/#more-12904
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/
paulo-friedensdemonstration-der-katholischen-kirche-2012/
Deutscher Priester Konrad Körner aus Ampferbach – in seiner Gemeinde von Brasiliandia/Sao Paolo.
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/28/brasilien-der-deutsche-katholische-priester-konrad-korner-aus-ampferbach-friedenskundgebung-in-brasilandiasao-paulo-2012/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/23/katholische-kirche-in-deutschland-und-in-brasilien-warum-die-brasilianische-mit-dem-bau-neuer-kirchen-einfach-nicht-nachkommt-die-priesterseminare-voll-sind/
Brasilianische katholische Geistliche und ihr deutlich anderer Realitätsbezug: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/14/brasilien-katholische-jugend-in-ouro-pretominas-gerais/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/09/brasiliens-weltkulturerbe-stadt-ouro-preto-zu-ostern-2012-leiden-und-sterben-des-jesus-von-nazareth-interpretiert-von-der-jugendpastoral-beklemmende-aktuelle-bezuge/
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1814946/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/26/brasilien-slum-seelsorge-der-katholischen-kirche-existiert-35-jahre-gottesdienst-von-rio-de-janeiros-erzbischof-dom-orani-tempesta-in-hangslum-santa-martadona-marta/
Warum antikatholische Wunderheilersekten in Ländern wie Deutschland soviel Sympathie finden: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/04/brasiliens-burgermeisterwahlen-2012-der-bislang-aussichtsreichste-kandidat-celso-russomanno-von-der-sektenpartei-prb-fast-als-karnevalsreporter-eine-knapp-bekleidete-frau-an-die-brust/#more-13632
Hintergrund:
Deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer in Sao Paulo, zu den Papstkandidaten gezählt, würdigt das Werk von Benedikt XVI, nimmt ihn gegen Medien-Anfeindungen in Schutz
Kardinal Scherer verabschiedet sich Ende Februar 2013 von Papst Benedikt XVI.
Leonardo Boff über Scherer: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/20/brasilien-leonardo-boff-nennt-deutschstammigen-kardinal-odilo-scherer-reaktionar-und-autoritar-i-%C2%B4m-happy-that-odilo-scherer-is-not-the-pope-boff-gegenuber-clarinbuenos-aires/
„Aufschrei der Ausgeschlossenen“ in der Erzdiözese Sao Paulo:
ZDF-Adveniat-Gottesdienst in der Erzdiözese von Kardinal Odilo Scherer:
Vom Mainstream wird im Kontext der Papstwahl über den weltweiten Kampf der katholischen Kirche unter Benedikt XVI. für Menschenrechte, gegen eine menschenfeindliche, extrem unsoziale neoliberale Politik, gerade auch in Ländern wie Brasilien sowie für die Bewahrung der Schöpfung offenkundig bewußt nicht informiert, ist das Fehlen entsprechender Analysen sehr aufschlußreich.
Wie es heißt, machen sich Kardinäle Nordamerikas, der Dritten Welt und sogar ein Teil der europäischen Kardinäle für den deutschstämmigen Erzbischof Scherer stark.“Das Profil des Brasilianers gilt als ideal.“ Scherer hat der Website mehrfach Interviews gegeben. Kurios, wie sich derzeit sogar Teile des mitteleuropäischen Mainstreams, des kirchlichen Mainstreams auffällig für eine Persönlichkeit wie Odilo Scherer interessieren, von dessen Wirken man bisher nichts wissen wollte, nicht oder kaum Informationen durchließ.
Kardinal Scherer bei Jugend-Event in Sao Paulo 2012.
Scherer ist Jogger, twittert, wandert gerne.
Papst Benedikt XVI. und die nicht genehme Kritik der katholischen Kirche an Interventionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/13/papst-benedikt-xvi-und-die-auserordentlich-interessante-kritische-analyse-des-funktionierens-der-machtmechanismen-neoliberaler-staaten-beispiel-libyen-intervention/
Kardinal Scherer kritisierte stets die Lula-Regierung:“In der Wirtschafts-und Sozialpolitik fährt Lula einen Mitte-Rechts-Kurs. Lula und seine Arbeiterpartei griffen zu unethischen Metoden.“
„Brasiliens Bischofskonferenz zählt seit mehreren Jahren zu den schärfsten Kritikern des Wirtschaftskurses der Lula-Regierung. Dieser wurde von der Kirche vorgeworfen, sich dem Diktat der Banken zu unterwerfen und das Land in ein Finanzparadies für Bankiers verwandelt zu haben, die Gewinne wie nie zuvor einstrichen. Der deutschstämmige Kardinal von Sao Paulo, Odilo Scherer, hat diese Zusammenhänge stets am präzisesten aufgezeigt. Statt gerechterer Einkommensverteilung zugunsten der armen Bevölkerungsmehrheit erlebe Brasilien Einkommenskonzentration zugunsten einer Minderheit.Brasiliens Privatbanken zählen unterdessen zu den wichtigsten Finanziers von Lulas Arbeiterpartei PT.“
CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer betonte, in den vergangenen Jahren sei die tiefe moralische Krise der Politik für alle Brasilianer offenbar geworden, habe es immer wieder Enthüllungen über Korruption und Machtmißbrauch durch Exekutive und Legislative gegeben. Die Politik müsse ihre ethische Dimension zurückgewinnen und nicht länger nur eine auf raschen Vorteil gerichtete Aktivität bleiben. Laut Scherer warnt die Bischofskonferenz Brasilia zudem vor einer »Merkantilisierung des Lebens in einem vorrangig auf Profit und unmittelbaren Nutzen gerichteten Wirtschaftsmodell«.
Kardinal Odilo Scherer, Erzbischof von Sao Paulo, zeigt den Trend der Zeit am Beispiel von Brasilien auf: »Die Wirtschaft ist stark und das Land reich, aber die allermeisten Leute bleiben sehr arm.« Die Konzentration des Reichtums auf Wenige sei aber nicht allein ein lateinamerikanisches, sondern ein globales Problem.«
Bei der Vorstellung der diesjährigen Brüderlichkeitskampagne, die den Behinderten gewidmet ist, sagte der deutschstämmige CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer, Lulas konservative Wirtschaftspolitik garantiere kein ausreichendes Wachstum und begünstige lediglich die Banken. Diese machten unter Lula Rekordgewinne. Für die Bankiers sei Brasilien heute ein „Finanzparadies“. Die Kirche habe Kenntnis davon, welchem Druck die Regierung ausgesetzt sei, so Bischof Scherer weiter. Doch die Interessen der Gesellschaft müßten ebenfalls berücksichtigt werden. Statt gerechterer Einkommensverteilung zugunsten der armen Bevölkerungsmehrheit erlebe Brasilien eine Einkommenskonzentration, die nur bestimmten Gruppen nütze. Um die scharfen Sozialkontraste zu überwinden, müsse die wachstumshemmende Hochzinspolitik aufgegeben werden, seien Programme zur Schaffung von Arbeitsplätzen nötig.
Das brasilianische Volk, so Scherer, habe von der Lula-Regierung eine viel effizientere Sozialpolitik erwartet. Das Anti-Hunger-Programm sei bei weitem nicht ausreichend. Nur einen Tag später bekräftigte der Primas von Brasilien, CNBB-Präsident Kardinal Geraldo Agnelo, in Salvador da Bahia vor der Presse die Kritik Scherers. Nie zuvor, so Agnelo, habe sich eine Regierung den von Gläubigerbanken diktierten Bedingungen und Forderungen so unterworfen. Im Interview sagte der Kardinal:“ Die Lula-Regierung sorgt sich direkt übertrieben um das Wohl der Banken, tut alles, was sie wollen. Während der Arbeiter eben keinen gerechten Lohn, keinen Inflationsausgleich einfordern kann. Damit sind wir nicht einverstanden, das ist doch nicht gerecht. Denn dem Volke geht es überhaupt nicht gut. Es muß weiter darauf warten, daß Arbeitsplätze geschaffen werden. Denn ohne Arbeit ist kein Leben in Würde möglich. Die Leute können sich doch nicht nur von staatlichen Almosen ernähren.“
„Unsere Warnungen und Voraussagen haben sich leider bestätigt: An der Staatsspitze grassiert die Korruption“, sagt Weihbischof Odilo Pedro Scherer, der Generalsekretär der Brasilianischen Bischofskonferenz. Dabei klingt die Feststellung alles andere als triumphierend: „Diese Enthüllungen sind peinlich für Brasilien und schmerzlich für das Volk, das in die Lula-Regierung so große Hoffnungen setzte.“
Wer heute noch das römische Exorzismus-Ritual ausführt, handelt völlig falsch. Sao Paulos deutschstämmiger Erzbischof Odilo Scherer hat den Exorzismus hier abgeschafft.“(Padre Oscar Quevedo, Parapsychologe)
Kardinal Odilo Scherer als Junge – hinter seinem Vater.
Scherer privat: Er liebt klassische Musik, nahm als junger Mann klassische Stücke für seine Geschwister auf, hat offenbar eine besondere Vorliebe für Georg Friedrich Händel.
Während seiner Zeit in Deutschland arbeitete er auch in einer Autofabrik.
Scherer, dessen Eltern deutschstämmige Kleinbauern waren, ist siebtes Kind von 13 Geschwistern, von denen zwei Mädchen starben. Zehn der Geschwister lernten in kirchlichen Schulen. Odilo Scherer wollte bereits als Kind Priester werden, schlug nicht selten den anderen Kindern vor, statt Fußball einen Gottesdienst zu spielen.
Klar – alle Scherers drückten Odilo die Daumen, daß er Papst wird.
Odilo Scherer hält guten Kontakt zu allen über Brasilien und sogar Paraguay verstreuten Familienmitgliedern, lädt sie Weihnachten sogar nach Sao Paulo ein. Er ergriff die Initiative für ein „nationales Scherer-Treffen“.
Er joggt, wandert gerne, twittert.
In Sao Paulo hat er einen kleinen Garten, den er selber pflegt, dort pflanzt und jätet.
Besondere Spannung herrscht vor der Papstwahl in Cerro Largo, wo Odilo Scherer 1949 ganz in der Nähe in einer kleinen, zum Distrikt gehörenden Deutschen-Siedlung namens Vila Sao Francisco geboren wurde. Sollte der Kardinal Papst werden, so der Bürgermeister, wird der betreffende Tag zum Feiertag der Gemeinde erklärt. In Vila Sao Francisco wird heute noch recht viel deutsch gesprochen.
Bischof Irineu Roque Scherer in Joinville ist Cousin von Kardinal Odilo Scherer. Sein Neffe Leo Konzen ist Priester in Santo Angelo(Rio Grande do Sul). Ein anderer Verwandter, Ignacio Scherer, ist Priester in Toledo, wohin Odilo Scherer mit zwei Jahren mit der ganzen Familie gezogen war. In Toledo wurde Odilo Scherer zum Priester und zum Bischof geweiht. „Kann sich einer vorstellen, wie das ist, von einem Papst getauft worden zu sein“, sagen manche in Toledo im Blick auf die mögliche Wahl Scherers.
Kurios, daß derzeit selbst die ausländische Presse, die sich bisher für die Aktivitäten von Scherer nicht oder kaum interessierte, im Paparazzi-Stil sogar in Toledo einfiel, alle Welt, darunter Scherer-Verwandte ausfragt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Odilo_Pedro_Scherer
Befreiungstheologie – Clodovis und Leonardo Boff: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/03/11/brasilien-und-die-befreiungstheologie-clodovis-boff-bruder-von-leonardo-boff-stellt-sich-hinter-benedikt-xvi-essenz-der-befreiungstheologie-wurde-vom-papst-verteidigt-keinerlei-kritik-an-vatika/
Deutschstämmiger Kardinal Odilo Scherer beim Protestgottesdienst in der Kathedrale von Sao Paulo. “Wir erleben ständig soziale Spannungen. Es ist nicht gerecht, daß einige alle Rechte genießen, privilegiert sind – und anderen die Rechte verweigert werden. Wir müssen ehrliche, würdige Leute wählen mit ernsthaften Projekten, damit die soziale Ungerechtigkeit überwunden wird. Brasilien ist so reich, daß alle gut leben könnten. Niemandem darf Leben verweigert werden – weder durch Hunger noch durch fehlende Sicherheit.”
Kardinal Aloisio Lorscheider: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/03/16/der-deutschstammige-kardinal-aloisio-lorscheider-uber-politische-herrschaftsmethoden-in-der-brasilianischen-demokratie/
Viel Lob für Lula-Rousseff-Politik aus Mitteleuropa: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/01/20/brasilien-hat-unter-lula-hochste-sitzenbleiberquote-lateinamerikas-hochste-rate-von-kindern-ohne-schule-arbeitslosenrate-stieg-bei-jungen-menschen-stark-an-laut-neuesten-studien/
Brasiliens wichtigster Befreiungstheologe, der Dominikaner Frei Betto, aus der Erzdiözese von Kardinal Odilo Scherer: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/13/amazonia-an-ecocide-foreseen/
Frei Betto charakterisierte Lulas Bündnisse mit der Rechten als “Allianzen mit dem Teufel”. Auch andere Befreiungstheologen Brasiliens betonten, Lula habe sich für seine politischen Bündnisse die übelsten, skrupellosesten Figuren der Rechten, Rechtsextremen ausgesucht. Ihm sei jedes Mittel recht gewesen, um an die Macht zu kommen. Nicht zufällig bekam Lula daher aus Ländern wie Deutschland von bestimmter Seite sehr viel Beifall, sogar von Alibi-NGO. Wegen der Berichterstattungsvorschriften hatte die deutliche Kritik der katholischen Kirche Brasiliens an Lula und dessen Arbeiterpartei selbst im kirchlichen Mainstream Mitteleuropas kaum Chancen.
Frei Betto beim Website-Interview im Dominikanerkloster von Sao Paulo.
http://www.welt-sichten.org/artikel/221/der-hoelle-hinter-gittern
tags: katholische jugend brasiliens, papst 2013 in rio de janeiro
http://www.katholisch.at/content/site/unsichtbar/brasilien/article/11857.html
http://www.katholisch.de/2885.html
http://www.katholisch.at/content/site/unsichtbar/brasilien/article/11860.html
http://www.katholisch.at/content/site/unsichtbar/brasilien/article/11996.html
http://www.katholisch.de/2904.html
Katholisches Weltjugendtreffen 2013:
Brasiliens Realitäten – die Sektenprediger – Sekten von interessierter Seite gefördert:
http://www.domradio.de/aktuell/2891/brasilianische-sekten-verheissen-wohlstand.html
Hintergrund, Befreiungstheologe Frei Betto:
„CIA spionierte Brasiliens Kirche aus, fördert Sekten”
Bischofskonferenz analysiert freigegebene Geheimdokumente
Bischöfe und Theologen des Tropenlandes befassen sich derzeit mit ungewöhnlicher Lektüre: Das Weiße Haus hat weitere hochbrisante Geheimdokumente über CIA-Operationen vor und während der brasilianischen Militärdiktatur freigegeben, die auch die katholische Kirche betreffen. Renommierte Menschenrechtsaktivisten, Intellektuelle wie Helio Bicudo und der Befreiungstheologe Frei Betto aus Sao Paulo sehen ihre früheren Recherchen bestätigt. „Dank dieser Geheimdokumente wissen wir nun genau, daß Washington die südamerikanischen Militärputsche der sechziger und siebziger Jahre vorbereitete.” Auch in Brasilien, so der Dominikanerbruder und Bestsellerautor mit Millionenauflagen, sei mit CIA-Hilfe 1964 ein Willkürregime an die Macht gebracht worden, das bis 1985 währte. Der damalige US-Botschafter in Brasilia habe sogar finanzielle und militärische Hilfe für die Putschisten angefordert. „Argumentiert wurde mit dem Hirngespinst von der kommunistischen Gefahr – obwohl die katholische Kirche und speziell deren befreiungstheologischer Flügel bedrohlicher für die Interessen der USA angesehen wurden als der Marxismus.”Auf die Veröffentlichungen reagierte auch die Familie des 1964 weggeputschten demokratischen Präsidenten Joao Goulart. „Wir gehen jetzt vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag und werden beweisen, daß es eine Intervention der USA gab”, erklärten Joao Vicente und Denise Goulart, Kinder des damaligen Staatschefs, vor der Presse. „Sie haben einen gewählten Präsidenten gestürzt, Brasiliens Souveränität gebrochen.” Vicente und Denise Goulart verweisen zudem auf Dokumente, denen zufolge damals tatsächlich im Rahmen der sogenannten „Operation Brother Sam” eine US-Militärflotte vor der brasilianischen Küste bereitgestanden habe. Die Familie will eine hohe Entschädigungssumme von Washington – umgerechnet über 1,3 Milliarden Euro. Brasiliens Kirche war zur Diktaturzeit weitgehend regimekritisch, war Opposition. Um ein Gegengewicht zu schaffen, so Frei Betto, habe die CIA deshalb die Ausbreitung von Sekten gefördert – und tue dies offenbar bis heute. ”Die USA finanzierten jene Sektenkirchen, denen es darum geht, Brasiliens Christen zu spalten und progressive Tendenzen in der katholischen Kirche auszulöschen. Jene „elektronischen Kirchen” propagierten sogar eine Theologie des Wohlstands. Dagegen stehe die Botschaft Jesu für Gerechtigkeit und Frieden in der Welt. Dies sollten die Gläubigen nicht entdecken. Bezeichnend sei, daß die brasilianischen Chefs wichtiger evangelikaler Kirchen heute alle in den Vereinigten Staaten wohnten, nicht in Brasilien.
Nicht zufällig herrscht Frohlocken, klammheimliche bis offene Freude über ein Anwachsen der CIA-geförderten Sekten bei jenen, denen der weltweite Kampf der katholischen Kirche für Menschenrechte, darunter in Ländern wie Brasilien, sehr ungelegen kommt. Auch in deutschsprachigen Ländern stoßen daher solche Sekten auf viel Wohlwollen, werden häufig beschönigend als Freikirchen eingestuft. Beim Papstbesuch 2011 in Deutschland kam auch in den Medien die Rolle der katholischen Kirche beim Kampf um Menschenrechte, der gesamte vatikanische Menschenrechtskontext garnicht zur Sprache.
Befreiungstheologe Frei Betto verbrachte als politischer Gefangener mehrere Jahre in den Foltergefängnissen der Diktatur, erlebte all den Horror am eigenen Leibe mit. In den CIA-Dokumenten steht, daß die USA über die Folterpraxis sehr genau Bescheid wußten. „Das Verhör politischer Gefangener ist häufig begleitet von Folter, unter anderem Aufhängen mit dem Kopf nach unten, Elektroschocks, Hunger”, heißt es in einem Geheimtelegramm von 1973. Zitiert wird auch ein CIA-Informant aus dem Repressionsapparat:”Er beschrieb uns den Mord an einem der Subversion Verdächtigten, der er „genäht” habe, wie er es nannte – indem er auf ihn mit einer automatischen Waffe vom Kopf bis zu den Zehen des Fußes gefeuert habe.” Kurz vor dem Putsch telegraphierte der damalige US-Botschafter Gordon nach Washington, man müsse Hilfe leisten, „um ein größeres Desaster zu verhindern, welches Brasilien zu einem China der sechziger Jahre machen könnte”. Der damalige US-Präsident Lyndon Johnson erklärte unter Bezug auf Brasilien:”Wir können das dort nicht tolerieren.” Öffentliche Kritik an diesen Menschenrechtsverletzungen und der laut US-Gesetzen mögliche Stopp von Wirtschaftshilfe seien unterblieben, um die Gewinne aus den rasch wachsenden Rüstungslieferungen an die Militärdiktatur nicht zu gefährden, betont der Dominikaner. ”Kardinal Evaristo Arns aus Sao Paulo zählte zum Widerstand gegen die Diktatur und schlug den USA sogar ein Wirtschaftsembargo gegen Brasilien vor.” Seine Bitte habe natürlich kein Gehör gefunden. „Denn die USA finanzierten ja die Diktatur.” Die CIA habe zudem Persönlichkeiten wie Kardinal Arns oder Erzbischof Helder Camara ausspioniert, Geistliche beispielsweise als progressiv, als hilfreich für die Interessen der USA oder gar als Feinde klassifiziert.Viele Dollars flossen gemäß den nordamerikanischen Quellen auch in die Ausbildung von Todesschwadronen, von Eliteeinheiten der politischen Polizei Brasiliens. „Ab 1968 ging die Diktatur brutaler, aggressiver gegen Regimegegner vor, wurde gemordet, ließ man Menschen verschwinden”, erinnert sich Frei Betto. Der Repressionsapparat sei mit Washingtoner Hilfe besser organisiert worden. „An US-Militärakademien wurden Folterer für verschiedene lateinamerikanische Diktaturen, darunter für Brasilien ausgebildet.”
Brasiliens Bischofskonferenz fordert seit Jahren, daß die Regierung von Staatschef Luis Inacio Lula da Silva endlich die geheimen Diktaturarchive der Streitkräfte öffnet. „Damit würde mehr über die Zusammenarbeit mit der CIA bekannt.” Doch genau dies solle verhindert werden. Länder wie Chile oder Argentinien seien bei der Vergangenheitsbewältigung schon viel weiter. ”Die Lula-Regierung ist eigentlich dazu verpflichtet, die Öffentlichkeit über diese dunkle Phase unserer Geschichte aufzuklären, damit man weiß, wer verantwortlich war für all die Verbrechen.” Lula, so sieht es Frei Betto, müßte als Chef der Streitkräfte die Militärs zwingen, alle Repressionsarchive zu öffnen. „Unerklärlich, ja verrückt, daß er es nicht tut.” Schließlich legten selbst die USA ihre Geheimdokumente über diese Zeit, die Beteiligung am Militärputsch offen.
“Nicht ohne Grund hat etwa der frühere US-Präsident Ronald Reagan in Südamerika die Sekten gefördert, weil sie individualisierend und systemstabilisierend wirken.” Paulo Suess in Publik-Forum
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1421022/
Kardinal Odilo Scherer zelebriert die Messe des ganztägigen Megaevents.
“Participaram da celebração o presidente da CNBB e Arcebispo de Aparecida (SP), Cardeal Dom Raymundo Damasceno Assis; o Arcebispo Emérito de São Paulo, Cardeal Dom Cláudio hummes; o Arcebispo do Rio de Janeiro (RJ), Dom Orani João Tempesta; o Bispo Auxiliar de Campo Grande (MS) e presidente da Comissão Episcopal Pastoral para a Juventude da CNBB, Dom Eduardo Pinheiro; o Núncio Apostólico no Brasil, Dom Lorenzo Baldisseri; o ministro da Secretaria-Geral da Presidência da República, Gilberto Carvalho, representando a presidente Dilma Rousseff; o prefeito de São Paulo, Gilberto kassab, e diversas outras autoridades dos Poderes Executivo, Legistlativo, Judiciário, sacerdotes, diáconos, religiosos, religiosas e diversas outras autoridades eclesiásticas.”(Cancao Nova)
Die Stars der katholischen Populärmusik Brasiliens auf dem Megavent von Sao Paulo. Seit mehreren Jahren liegen in Brasiliens Verkaufshitparade die Sänger der katholischen Kirche, darunter Padres, stets an der Spitze.
http://www.kath.ch/index.php?na=11,0,0,0,d,31063
http://www.schweizergeschichte.ch/index.php/D/article/133/3725/
Ausriß – junge Katholiken tragen das große Holzkreuz des Megaevents mitten durch einen der entsetzlichsten Stadtteile Sao Paulos, durch “Cracolandia” – wegen der offenen Crack-Drogenszene so benannt. Unter der Lula-Rousseff-Regierung erlebte Crack in Brasilien einen ungeheuren Boom – mit den vorhersehbaren Folgen.
Der Papst hatte bei seinem letzten Brasilienbesuch die von dem deutschen Franziskaner Frei Hans Stapel geleitete “Fazenda der Hoffnung”, ein sehr erfolgreiches Drogenentzugsprojekt bei Aparecida, besucht.
Benedikt XVI. besucht brasilianisches Drogen-Projekt
“Wir werden den Papst mit Samba empfangen”
Von Klaus Hart / Kipa
Sao Paulo, 30.4.07 (Kipa) Rio de Janeiro und Sao Paulo sind zwei der grössten Drogenumschlagplätze Lateinamerikas. Verbrechersyndikate managen das schmutzige Geschäft; Bandenmilizen herrschen brutal über Millionen von Armen und Verelendeten in den Slums. Mitten zwischen den beiden Riesenstädten aber liegt idyllisch vor grünen, bewaldeten Hügeln die “Fazenda der Hoffnung”. Ein vom deutschen Franziskaner Hans Stapel seit 1979 aufgebautes Entzugsprojekt, das Papst Benedikt XVI. bei seiner Reise Mitte Mai besuchen will.
Heute versuchen hier Drogenabhängige verschiedenster Nationen, ihre Sucht zu überwinden. Mittlerweile gibt es in ganz Brasilien 32 weitere Fazendas mit mehr als 1.000 Hilfesuchenden. Zudem entstanden Zentren in Argentinien, Paraguay, Mexiko, auf den Philippinen – und auch zwei in Deutschland.
Orientierung und Werte
“Wir nehmen alle Süchtigen nicht als Kranke auf, sondern als liebesbedürftige Menschen”, betont Bruder Hans. Den meisten fehlten Orientierung und Werte: “Sie wissen nicht, wofür sie leben.” Daher ist Bruder Hans und seinen Kollegen so wichtig, christliche Werte zu vermitteln. “Wir wollen ihnen Hoffnung und echte Ideale geben – ihnen zeigen, dass es möglich ist, sich von Drogen zu befreien.” Ein Weg aus Sucht und Abhängigkeit, der erfolgreich ist. Unabhängigen Studien zufolge wurden mehr als 80 Prozent der bislang rund 15.000 Hilfesuchenden geheilt – und blieben clean.
Vor zwei Jahren kamen Olga und Alexander aus Moskau auf die Fazenda, nachdem sie sich auf der Toilette des Flughafens eine letzte Dosis Heroin gespritzt hatten. Mehrere Entzugsversuche waren schon gescheitert. Bis ihnen ihre Mutter zwei Flugtickets in die Hand drückte und zur Fazenda von Bruder Hans schickte.
Morgens um halb sieben beginnt der Tag mit Meditation und Gebet. “Wenn wir in einer Gemeinschaft leben oder einer Spiritualität folgen, sollten wir freier und unabhängiger von Dingen sein”, lautet ein Morgenimpuls. Nach dem Frühstück dann achtstündige Arbeit. Die Fazenda wird nicht durch Spenden finanziert, sondern muss sich selbst tragen. Die Ex-Junkies pflanzen Mais, Maniok oder Bohnen, züchten Tiere, recyceln Plastikflaschen, produzieren Kunsthandwerk oder Pizzas und Lasagne.
“La vem a Russa” – da kommt die Russin – heisst es, wenn Olga in den Strassen die Fazenda-Fertiggerichte anbietet und dafür viele feste Kunden hat. Abends stehen Gottesdienst, Sport oder Gesprächsgruppen für Gedankenaustausch auf dem Programm. 10 bis 14 “Recuperandos” wohnen jeweils in einem Haus zusammen; Aids-Kranke werden speziell betreut.
Papst nahm Einladung spontan an
Dass Benedikt XVI. im vergangenen Jahr spontan die Einladung von Bruder Hans annahm, die Fazenda im Rahmen seiner Brasilien-Reise zu besuchen, wertet der Franziskaner als grosse Anerkennung. Am 12. Mai wird das Kirchenoberhaupt entweder per Hubschrauber oder mit dem Papamobil kommen. Und Projektmitarbeiter Klaus Rautenberg erzählt fröhlich: “Wir werden den Papst mit Samba empfangen!”
Krieg und Terror neue Herausforderung für Brasiliens Kinderpastoral/ für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen/ mehr internationale Aktivitäten(Hintergrund)
Seit den Attentaten vom elften September ist die Kinderpastoral der katholischen Kirche Brasiliens dabei, ihren Aktionsradius auf noch mehr Länder der Dritten Welt auszudehnen. In dreizehn Staaten Lateinamerikas und Afrikas wirkt sie mit Zehntausenden von Freiwilligen bereits in den am meisten von Hunger, Misere und Gewalt betroffenen Regionen, arbeitet dort auch mit vielen Moslems zusammen, erwartet wegen der neuesten Konflikte eine Zunahme des Elends, der wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Dies gilt auch für Brasilien selbst – zwar unter den zehn wichtigsten Wirtschaftsnationen, doch von ungeheuren sozialen Kontrasten gezeichnet. In den über achthundert Slums von Rio de Janeiro beispielsweise sind vor allem die Kinder Hauptleidtragende des Terrors der hochbewaffneten Milizen des organisierten Verbrechens, die auch in den letzten Tagen nicht davor zurückschreckten, bei Gefechten mit der Polizei selbst Sechsjährige als lebendige Schutzschilde zu mißbrauchen. Allein seit Mitte Oktober wurden zudem in den Armenvierteln Rios mehrere Kinder zwischen zwei und zehn Jahren durch verirrte Kugeln getötet – im vergangenen Jahr waren es insgesamt über fünfhundert Heranwachsende. Gewalt kostet alljährlich in Rio im sogenannten unerklärten „Guerra urbana“ etwa zehntausend Menschen das Leben – weit mehr als in Konfliktgebieten des Nahen Ostens oder Ex-Jugoslawiens.
Nahe der noblen Avenida Paulista, Lateinamerikas Wallstreet, mitten in der 17-Millionen-Stadt Sao Paulo, wiederholt sich jeden Abend das gleiche: Feine Restaurants, Hotels stellen für die Müllabfuhr schwarze Plastiksäcke mit Essensresten auf die Bürgersteige – sofort machen sich verarmte Mütter, Straßenkinder darüber her, reißen die Säcke auf, verzehren Brauchbares sofort – oder nehmen es für Familienangehörige in den Peripherieslums mit. Die Behausungen dort ähneln oft denen in Kalkutta oder afrikanischen Städten – Arbeitsfeld der „Pastoral da Criança“. Etwa 150000 Freiwillige, größtenteils Frauen, betreuen brasilienweit rund 1,6 Millionen Kinder bis zu sechs Jahren, aber auch Schwangere, machen Ernährungsberatung, bringen Müttern, die häufig Analphabeten sind, das Herstellen von Hausmitteln bei, kontrollieren das Gewicht der Babies, betreiben sogar Aidsprävention, suchen zu verhindern, daß Kinder zu Opfern häuslicher Gewalt werden. Und beschaffen Arbeit, gründen Projekte, die das entsetzlich niedrige Einkommen der meist kinderreichen Familien – deutlich unter umgerechnet achtzig Mark pro Monat – anheben. Siebzehn Millionen Brasilianer, etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung, leben in absolutem Elend, an die fünfzig Millionen deutlich unterhalb der Armutsgrenze. Die Kinderpastoral ist längst nicht in allen Armutszonen tätig – das überstiege ihre Kraft und ihre Mittel, trotz der Hilfe von Misereor, Adveniat und Missio Österreich, der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit/GTZ. Doch wo die Pastoral wirkt, sank beispielsweise die Kindersterblichkeit enorm: Erreichten zuvor bis zu siebzig von eintausend Lebendgeborenen das erste Lebensjahr nicht, sind es jetzt sogar weniger als dreizehn – bei einem Landesdurchschnitt von etwa 34 zu tausend. Die Zahl der unterernährten Kinder liegt in den Projektgebieten unter fünfzig Prozent der Landesquote. Auch wegen dieser Leistung wurde – stellvertretend für die Pastoral – deren Gründerin und Leiterin, Zilda Arns, Kinderärztin, für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Ihr Bruder ist der emeritierte Kardinal Dom Evaristo Arns, weltbekannt wegen seines jahrzehntelangen Kampfes gegen die brasilianische Militärdiktatur, für die Menschenrechte. „Jedes Jahr retten wir so allein in Brasilien über fünftausend Kinder vor dem Tode – das ist unser schönster Preis“, sagt Zilda Arns. Immer noch viel zu wenig, weiß sie, denn laut Unicef sterben jährlich in Brasilien vor allem wegen Hunger und Krankheiten immer noch etwa 134000 Kinder unter fünf Jahren. Regierung und Unternehmer, die die Pastoral unterstützen, müßten viel mehr tun. Schließlich beträgt der Jahresetat gerade einmal umgerechnet rund siebzehn Millionen Mark – das entspricht etwa einer Mark monatlich pro betreutem Kind. Würde Zilda Arns alle Freiwilligen entsprechend entlohnen, müßten mindestens 140 Millionen aufgebracht werden.
Die Pastoral, 1983 gegründet, wurde bereits mit zahlreichen internationalen Preisen, darunter von Unesco und Unicef, geehrt. Unter Bezug auf die Militäraktionen gegen Länder wie Afghanistan betont sie:“Durch den Krieg nimmt das Elend nur noch zu – immer mehr Staaten brauchen Modellprojekte wie unsere, wir geben Erfahrungen gerne weiter. Nach dem elften September habe ich mich mit den Attentatsbetroffenen in den USA solidarisiert – jetzt tue ich das mit den Familien Afghanistans, die Opfer der Bombardements werden. Gewalt fördert nur noch mehr Gewalt.“
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Faszinierende Generalprobe – fesselnde, berührende Aufführung.
Pastoral da Juventude da Diocese Mariana:
Somos jovens com vontade de mudança. Nosso objetivo é evangelizar a juventude da Arquidiocese de Mariana com vistas à formação de lideranças alicerçadas em valores cristãos, éticos, morais e sociais, comprometidas com a luta em favor da vida. e com a construção de uma sociedade mais justa e solidária.
Buscamos um mundo repleto de oportunidades para que o jovem não seja apenas um mero expectador no mundo, mas sim agente de sua própria história e da mudança social. Procuramos promover a articulação entre os diversos grupos de jovens, assim como fortalecer a comunicação entre os jovens da Arquidiocese de Mariana.
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Der vom Militärregime Gefolterte: Waldemar Rossi, Führer der bischöflichen Arbeiterseelsorge der Erzdiözese Sao Paulos, am 1. Mai 2012
Brasiliens katholische Kirche, mit Menschenrechtsaktivisten wie Waldemar Rossi, hat dafür gesorgt, daß die Militärdiktatur mit ihren Verbrechen seit dem Putsch von 1964, und erst recht nach dem offiziellen Ende 1985, in Brasilien nie ein Tabuthema war.
Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez und Brasiliens Rechte und Rechtsextreme – bis heute Verteidiger von Diktatur und Folter – das historische Sanchez-Treffen mit dem zur Rechtsextremen gezählten Politiker Jair Bolsonaro: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/28/kuba-bloggerin-yoani-sanchez-medien-tschechiens-schweigen-ebenfalls-zu-ihrem-treffen-mit-rechten-und-rechtsextremen-in-brasilien-zur-fehlenden-positionierung-zum-mord-am-systemkritischen-brasilianis/
Katholische Kirche in Brasilien:
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http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/14/parabens-dom-paulo-evaristo-arns-der-deutschstammige-kardinal-sao-paulos-ist-90-hochengagiert-im-kampf-gegen-das-militarregime-der-foltergenerale1964-1985-wer-mit-den-diktatoren-eng-kooperierte/
paulo-friedensdemonstration-der-katholischen-kirche-2012/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/11/28/brasilien-der-deutsche-katholische-priester-konrad-korner-aus-ampferbach-friedenskundgebung-in-brasilandiasao-paulo-2012/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/23/katholische-kirche-in-deutschland-und-in-brasilien-warum-die-brasilianische-mit-dem-bau-neuer-kirchen-einfach-nicht-nachkommt-die-priesterseminare-voll-sind/
Brasilianische katholische Geistliche und ihr deutlich anderer Realitätsbezug: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/27/zdf-adveniat-gottesdienst-in-favela-cachoeirinha-von-sao-paulo-2011-brasiliens-kontraste-fotoserie/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/14/brasilien-katholische-jugend-in-ouro-pretominas-gerais/
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http://www.dradio.de/dlf/sendungen/tagfuertag/1814946/
http://www.hart-brasilientexte.de/2012/09/26/brasilien-slum-seelsorge-der-katholischen-kirche-existiert-35-jahre-gottesdienst-von-rio-de-janeiros-erzbischof-dom-orani-tempesta-in-hangslum-santa-martadona-marta/
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Brasilianische Bischofskonferenz verurteilt Naturzerstörung und Menschenrechtsverletzungen in Amazonien – CNBB-Generalsekretär Odilo Scherer(Hintergrund)
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Aos irmãos bispos auxiliares de São Paulo
Aos sacerdotes e diáconos,
religiosas/os, consagradas/os e leigos/as
da Arquidiocese de São Paulo
Caríssimos/as,
Antes de partir para Roma, onde participarei da “despedida” do papa Bento XVI e do Conclave, desejo dirigir-lhes ainda uma breve palavra.
Antes de tudo, convido-os a vivermos com intensa fé este momento raro na vida da Igreja. Talvez nem todos vêem e compreendem a Igreja como nós a vemos e compreendemos, a partir da fé e da estima que nutrimos por ela; por sermos parte da mesma Igreja, conhecemos que ela é mais do que a soma de todos os membros e organizações visíveis que dela fazem parte.
Papst Benedikt XVI. und die nicht genehme Kritik der katholischen Kirche an Interventionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/13/papst-benedikt-xvi-und-die-auserordentlich-interessante-kritische-analyse-des-funktionierens-der-machtmechanismen-neoliberaler-staaten-beispiel-libyen-intervention/
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