Den Berichten zufolge sinkt der Industrieanteil am Bruttosozialprodukt des Landes seit 1995, von damals 28 Prozent auf heute 13,5 Prozent.  Das Phänomen zeige sich besonders in der Chemieindustrie, der Kapitalgüterproduktion sowie in der elektro-elektronischen Industrie. Immer mehr heimische Produkte würden völlig durch chinesische ersetzt. Das Land verliere seine Innovationsfähigkeit. Die Lula-Regierung wird wegen dieses Kurses seit Jahren scharf kritisiert. Bei China und anderen asiatischen Ländern wie Japan, hieß es, machen Produkte der verarbeitenden Industrie rund 90 Prozent der Exporte aus, bei den USA und der Europäischen Union seien es etwa 75 Prozent – bei Brasilien indessen nur rund 40 Prozent. Unter Lula seien nicht die nötigen Reformen gestartet worden, um die verarbeitende Industrie zu fördern. Diese werde durch exzessive Bürokratie, hohe Steuerlast und mangelhafte Infrastruktur ebenso geschädigt wie durch die Währungspolitik.
Unterdessen importiert Brasilien immer mehr Hightech, aber auch Schiffe aus China. Der brasilianische Lehrling, heißt es, werde an einer chinesischen Maschine lernen, aber hinterher keinen Arbeitsplatz bekommen, weil die entsprechenden Industrien dichtmachen. In China liege der Anteil der verarbeitenden Industrie am Bruttosozialprodukt bei 46,3 Prozent.
Paul Krugmann, Wirtschaftsexperte und Kolumnist der New York Times:“Die Idee eines Brasilien als künftiger Wirtschaftsgroßmacht basiert noch stark auf Spekulationen – ich sehe das noch nicht kommen.“
In Ländern Mitteleuropas wird Brasilien heute bereits zur „Industrienation“ erklärt, das Flugzeugwerk EMBRAER häufig als Beweis angeführt.
Brasilien bewegt den Bundespräsidenten: Während seines Besuchs zeigte sich Joachim Gauck beeindruckt von der Aufbruchstimmung im Land. Deutschland könne von dem Mut zu Veränderungen lernen. Regierungssender Deutsche Welle 2013