Brasiliens in Mitteleuropa vielgerühmter Ölkonzern PETROBRAS kommt immer mehr ins Schlingern, ist seit November 2012 nicht mehr das wertvollste Unternehmen des Tropenlands.
Zuvor hatte der Bierhersteller AMBEV bereits den brasilianischen Minenkonzern Vale an Marktwert übertroffen. Der sogenannte Ölriese Brasilien ist seit Jahren nicht mehr Öl-Selbstversorger, wie oft behauptet worden war. Angesichts der jetzigen PETROBRAS-Lage ist es interessant, die mitteleuropäischen Jubel-Prognosen über das Unternehmen noch einmal nachzulesen.
PETROBRAS-Chefin ist seit Anfang 2012 Maria Foster – sie hatte sehr viele Vorschußlorbeeren erhalten – wie Staatschefin Dilma Rouseff.
Brasilianische Bierpropaganda.
Nichts Neues beim staatlich kontrollierten Ölkonzern Petrobras – ein Skandal nach dem anderen. Kiosk an der Banken-Avenida Paulista in Sao Paulo 2015.
Wie PETROBRAS Brasiliens Küste, die Badestrände „verändert“: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/10/01/brasilien-oelkonzern-petrobras-leitet-seit-jahrzehnten-oelrueckstaende-und-veroeltes-wasser-ins-meer-laut-bundespolizei-ermittlungen-nationales-geheimnis/
tags: brasiliens wirtschaft 2012, thyssenkrupp
Laut brasilianischen Landesmedien ist der noch unlängst in Europa wegen Kapitalerhöhungen etc. gefeierte Ölkonzern PETROBRAS stetig wegen schlechter Leistungen abgesackt – Meldungen über von PETROBRAS verursachte Ölpest an der Atlantikküste häufen sich. Lula hatte sich sehr effizient für PETROBRAS als Werbeträger eingesetzt, was im europäischen Mainstream sehr gut funktionierte. Hervorgehoben wird, daß PETROBRAS statt der angekündigten gigantischen Förderzuwächse defacto Produktionsstagnation zeigt. Interessant ist, den AgitProp um PETROBRAS in europäischen Medien noch einmal nachzulesen. Gewinne lagen etwa um die Hälfte niedriger als zuvor großartig angekündigt. Seit Februar verlieren die PETROBRAS-Aktien beständig an Wert. Präsidentin Rousseff hatte Graca Foster zur neuen PETROBRAS-Chefin gemacht, die indessen bisher keine Erfolge zeigte.
Ausriß.
Ecopetrol in Kolumbien ist damit Lateinamerikas Unternehmen mit dem höchsten Marktwert.
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/09/20/brasilien-daten-statistiken-bewertungen-rankings/
Brasiliens Wirtschaftsexperten erinnern daran, daß Präsidentin Rousseff für ihre Amtszeit ein durchschnittliches Jahres-Wirtschaftswachstum von 5,9 Prozent angekündigt hatte – 2011 sollte es zwischen 4,5 und 5 Prozent liegen. Indessen war es weniger als das von Deutschland mit 3 Prozent – nur 2,7 Prozent. Um auf die angekündigten 5,9 Prozent zu kommen, heißt es nunmehr ironisch, müßte Brasilien in “chinesischem Rhythmus” um fast neun Prozent jährlich zulegen, was indessen unmöglich sei. Unterschätzt wurde die Notwendigkeit zu wichtigen strukturellen Modernisierungen, die das Land brauche, um wirtschaftlich wachsen zu können, heißt es. Die Vergleichsdaten über Brasiliens sehr niedrige Produktivität und internationale Wettbewerbsfähigkeit sind allgemein bekannt, werden indessen gewöhnlich im Mainstream unterschlagen.
Mittwoch, 02. Mai 2012 von Klaus Hart **
In Brasilien häufen sich die Fehlschläge von Ölgesellschaften, die mit großem materiellen Aufwand nach den laut Regierungsangaben existierenden immensen Ölvorräten suchen. Laut Landesmedien war 2009 verkündet worden, in dem betreffenden Fördergebiet “Azulao” befänden sich Vorräte im Wert von 400 Milliarden US-Dollar. Entsprechend groß war dann stets auch der in den europäischen Mainstream durchgeschaltete Jubel über immer neue, gigantische Ölvorräte Brasiliens.
Auffällig sind in jüngster Zeit die Börsen-Kursverluste des staatlichen Ölkonzerns PETROBRAS sowie von OGX des Milliardärs Eike Batista.
An den Küsten der Teilstaaten Sao Paulo und Rio de Janeiro haben Ölbohrungen bereits zu den vorhergesagten Umweltschäden geführt, sind zahlreiche Strände verschmutzt, zum Baden ungeeignet.
Staatschefin Rousseff hatte im April an der Seite des in den jüngsten Mega-Korruptionsskandal verwickelten Rio-Gouverneurs Sergio Cabral(PMDB) den im Bau befindlichen “Superporto de Acu” Eike Batistas bei Rio de Janeiro besucht und dabei den Milliardär als “Hoffnung und Stolz von Brasilien” bezeichnet. Rousseff schlug dabei eine Kooperation zwischen PETROBRAS und Batistas Ölfirma OGX vor.
Verwickelter Baukonzern Delta, Cavendish, Sergio Cabral, die Fotos und Videos von Antony Garotinho. Sage mir, mit wem du umgehst…”: http://www.blogdogarotinho.com.br/
Tags: Brasilien, Exxon, Petrobras, Ölvorkommen
Wie es hieß, kosteten die vergeblichen Bohrungen 400 Millionen Dollar.
Tags: Petrobas, Pre-Sal-Ölvorkommen
Wie es hieß, war die Entdeckung des Vorkommens Golfinho 2003 mit großem Pomp gefeiert worden. In Golfinho habe Petrobras über 500 Millionen Dollar investiert.
Eike Batista: http://exame.abril.com.br/mercados/noticias/empresas-de-eike-perdem-r-24-bi-na-bolsa-em-2012
Laut Landesmedien räumte der brasilianische Minenkonzern Vale ein, daß Australien inzwischen mehr Eisenerz fördere. Auch andere brasilianische Firmen, darunter das Flugzeugmontagewerk EMBRAER sowie der Ölkonzern PETROBRAS fielen im Welt-Ranking zurück.
Rousseffs Wirtschaftspolitik – die Versionen: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/08/16/brasilien-boom-oder-absturz-der-wirtschaft-viele-versionen-zur-brasilianischen-wirtschaftslage-zum-aussuchen-in-deutschsprachigen-medien/
Nachrichtenmagazin “Veja”: “Der Kapitalismus-Schock von Dilma”.
Greenpeace-Aktivisten auf der Avenida Paulista in Sao Paulo klären über die von Chevron verursachten Ölverseuchungen entlang der Atlantikküste auf, werben um Unterstützung entsprechender Proteste. Die Ölverseuchung der Küste, darunter vieler früher idyllischer Badestrände mit kristallklarem Wasser, war in Brasilien allgemein erwartet worden, als Staatschef Lula eine verstärkte Ölförderung von PETROBRAS, unter Einbeziehung ausländischer Ölgesellschaften, angekündigt hatte.
Grün-Auto vor Opernhaus Sao Paulos.
Doppelseitige Regierungspropaganda in Zeitungen für das neue Atomkraftwerk “Angra 3″ bei Rio de Janeiro:
“Energia para novos tempos”. (Energie für neue Zeiten)
“Brasilien war noch nie so stark. Es ist eine neue Zeit. Eine Zeit von Wachstum und Entwicklung.”
In Mitteleuropa wird die Rousseff-Regierung angesichts ihrer Menschenrechts-und Umweltpolitik, darunter der Megastaudamm-Projekte in Amazonien und des Baus von weiteren Atomkraftwerken, gewöhnlich als progressiv und erfolgreich gelobt.
Tags: Brasiliens Ölförder-Unfälle, Petrobras-Ölunfälle
Rund drei Monate nach dem Ölunfall an einer von Chevron und dem brasilianischen Ölkonzern Petrobras gemeinsam betriebenen Bohrstelle tritt dort weiterhin Öl aus, wurde das Problem immer noch nicht gelöst.
Laut Landesmedien verlor Petrobras 2011 rund 72 Milliarden US-Dollar an Marktwert – nach der Bank of America war es der zweitgrößte Wertverlust weltweit überhaupt.
“Strategen der Banken überschätzten einhellig das Potenzial von Aktien und Rohstoffen” Neue Zürcher Zeitung
Auch zu Jahresbeginn 2012 befindet sich Brasiliens Wirtschaft gemäß deutschsprachigen Analysen weiterhin in einer Boomsituation.
Bild-Zeitung:“Brasilien wird Ölmacht“.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,701986,00.html
http://www.investor-verlag.de/auf-dem-weg-zur-oelmacht/110964062/
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/rohstoffe-brasilien-auf-dem-weg-zur-oelmacht-1257053.html
http://www.bild.de/video/clip/brasilien/brasilien-neue-oelplattform-eroeffnet-14233572.bild.html
http://www.3sat.de/page/?source=/boerse/magazin/151610/index.html
Fehlende Infrastrukturinvestitionen: „Die Verantwortungslosigkeit und Inkompetenz unserer Regierenden waren die Haupthindernisse für eine Realisierung dieser Investitionen.“ (Analyse in A Tarde, Bahia)
Die enormen Umweltschäden infolge der Ethanolproduktion sind bestens bekannt.
Viel Lob von interessierter Seite in Europa für die Klimabilanz der “Biosprit”-Produktion – Brasiliens Umweltexperten kommen angesichts der auf dem Foto dokumentierten massiven Produktion von Dioxin, klimaschädlichen Gasen just zur entgegengesetzten Einschätzung. Genauso verhält es sich beim Lob für Brasiliens Wasserkraftwerke, die aus brasilianischer Expertensicht regelrechte Methan-Fabriken sind.
Brasiliens Qualitätsmedien weisen darauf hin, daß das Auslaufen von Öl ins Meer in Brasilien üblicher ist als man denkt – wer nicht zu den größten Deppen gehört, hat das seit Jahrzehnten an den Stränden des Tropenlandes längst bemerkt. Wie es hieß, habe der staatlich gelenkte Ölkonzern Petrobras allein 2010 wieder deutlich mehr Ölverschmutzungen angerichtet und deshalb zahlreiche Bußgeldstrafen erhalten. Die ins Meer geflossene Ölmenge sei doppelt so hoch wie bei der jüngsten Katastrophe in einem Fördergebiet, in dem Chevron und Petrobras gemeinsam, als Konsortium, aktiv seien. Wie in Brasilien laut Studien üblich, erfährt die Öffentlichkeit ohnehin nur von einem Bruchteil der Umweltkatastrophen, würden entsprechende Statistiken geschönt.
An einem der schönsten Strände Rio de Janeiros, Recreio, wurde jetzt eine Ölschicht entdeckt, die laut Medien die Badegäste erschreckte. Rios Umweltsekretär Carlos Minc gab die Schuld den in der Region zunehmend genutzten Jet-Skis, die an immer mehr einstmals schönen Stränden Brasiliens für Dreck, Verölung, Streß, Lärm und tödliche Unfälle sorgen.
„Brasiliens staatliche Öl-Agentur Agencia Nacional de Petroleu gab 2011 für die Kontrolle der Ölförderung soviel aus wie Petrobras für die Kaffeemaschinen im Unternehmen.“ Qualitätszeitung O Globo
„Ein Land der Lüge“ – O Globo zu den jüngsten Korruptionsskandalen der Rousseff-Regierung.
„Je mehr jene Zynischen, die uns regieren oder repräsentieren, nach Lust und Laune und ohne Verlegenheit lügen, umso schlechter ist die Qualität ihrer Lügen.“
Aus Mitteleuropa hat die Rousseff-Regierung bereits zum Beginn der Amtszeit sehr viel Lob wegen des Regierungsstils, der Regierungskompetenz erhalten.
Erst über zwei Wochen nach der neuesten Ölkatastrophe vor der brasilianischen Küste wurde von den zuständigen Regierungsstellen eingeräumt, daß der staatlich dominierte Ölkonzern Petrobras gemeinsam mit dem US-Ölkonzern Chevron in dem Fördergebiet tätig ist. An dem Konsortium hält Chevron 51,7 Prozent, Petrobras 30 Prozent – der Rest entfällt auf japanische Unternehmen. Wie es hieß, müsse daher auch Petrobras entsprechend der Beteiligung nunmehr Bußgeld zahlen. Petrobras erklärte bereits, sämtliche entstandenen Kosten würden unter den Teilhabern diskutiert und dann entsprechend beglichen. Petrobras hatte 2000 in der Bucht von Rio eine Ölkatastrophe verursacht – 1,3 Millionen Liter Öl liefen aus, Petrobras zahlte nur ein Bußgeld und legte gegen die übrigen Bußgelder erfolgreich Berufung ein, laut Landesmedien.
„Petrobras suchte den angerichteten Schaden kleinzureden und versteckte Informationen über die Katastrophe.“(Brasiliens Justizbehörden, laut Landesmedien)
Daß immer wieder Öl in kleineren Mengen an Touristenstrände Brasiliens schwappt, man dann als Badegast tief in das unter einen dünnen Sandschicht verborgene Petroleum tritt, gehört bereits seit langem zur Normalität.
Öko-Protest in Sao Paulo.
Rund ein Jahr nach der propagandistisch gefeierten Kapitalerhöhung stellt Brasiliens Wirtschaftspresse immer mehr negative Aspekte des Ölkonzerns heraus. Die PETROBRAS-Aktien seien keineswegs wie angekündigt im Wert gestiegen, sondern deutlich gefallen. Der Konzern müsse zudem immer mehr Benzin aus dem Ausland importieren – 2010 waren es pro Tag 7000 Barrel, 2011 indessen schon 30000. Der ebenso vielgefeierte Milliardär Eike Batista, ebenfalls im Ölgeschäft tätig, erreichte gemäß den neuen Analysen Resultate, die zu den schlechtesten der Branche weltweit zählten. Unter Hinweis auf eine Bewertung der Deutschen Bank hieß es, große Anleger schauten nicht mehr positiv auf Brasiliens Öl-Aktien. Die Ausbeutung der unter einer dicken Salzschicht liegenden Ölvorräte des sogenannten „Pre-sal“-Bereichs gestalte sich weiterhin sehr schwierig, PETROBRAS sei damit überlastet. Anlegern wird direkt empfohlen, derzeit keine PETROBRAS-Aktien zu kaufen, weil es „bessere Optionen gibt“.
Die Bank HSBC strich Brasiliens größtes Unternehmen PETROBRAS von der Liste der zehn aussichtsreichsten Firmen, wies auf Zweifel an der Rentabilität sowie auf Risiken bei der Ölförderung und Verarbeitung.
Brasiliens Pro-Kopf-Brutto-Inlandsprodukt und die aufschlußreiche Vergleichskarte der Financial Times:
Die andere Brasilienkarte – wie weit ist das Tropenland, verglichen mit den Staaten Europas, unter Lula-Rousseff tatsächlich gekommen?:
Laut nationalen Wirtschaftsmedien steigerte die gefeierte Kapitalerhöhung nicht den Wert der Petrobrasaktien, die seitdem über 20 Prozent abfielen. Als Warnsignal gelte das Volumen notwendigen Kapitals, um geplante Investititionen realisieren zu können. Petrobras erkläre, in den nächsten fünf Jahren 224 Milliarden Dollar zu investieren – der Markt prognostiziere indessen, daß Petrobras noch mehr Kapital brauche, um geplante Vorhaben umzusetzen.
Real-Abwertung mit negativen Konsequenzen für PETROBRAS:
George Soros verkaufte alle Petrobras-Aktien:
http://www.cash.ch/news/boerse_ausland/george_soros_verkauft_alle_petrobrasaktien-940062-598
Gewicht der hohen Dollar-Schulden:
http://exame.abril.com.br/seu-dinheiro/acoes/noticias/7-previsoes-furadas-sobre-a-bolsa
Finanzminister Mantega hatte 5,5 Prozent Wachstum für 2011 als realistisch bezeichnet – jetzt liegt die Voraussage nur noch bei 3,7 Prozent. Die von interessierter Seite auch in Europa geschürte Euphorie über die wirtschaftliche und soziale Lage Brasiliens ist angesichts der Börsen-und Wachstumsdaten sowie der nicht endenden Korruptionskrise der Rousseff-Regierung erst einmal verstummt. So war für die Börse Brasiliens für 2011 ein unerhörter Boom vorhergesagt worden. Bis Ende August 2011 ist indessen davon nichts zu sehen – nur das Gegenteil.
Petrobras-Propaganda im Ausland, in Europas Wirtschaftsmedien – und die Verluste an der Börse, 2011 bisher rund 22 Prozent. Um die Petrobras-Kapitalerhöhung war in Europa ein unglaublicher Medienwirbel entfacht worden, während in Brasilien selbst Skepsis herrschte. „Anleger erwarteten offensichtlich nicht, Verluste zu machen – doch genau dies geschah.“:
„No último trimestre do ano passado, a Petrobras captou quase 120 bilhões de reais na maior oferta de ações da história. Os investidores que colocaram essa montanha de dinheiro na empresa obviamente não esperavam sair perdendo – mas foi exatamente isso que aconteceu. Após registrarem uma das maiores quedas do Ibovespa em 2010, os papéis acumulam uma desvalorização de 22% neste ano.
Em primeiro lugar, é importante explicar os motivos para o otimismo inicial. No final do ano passado, a Petrobras parecia ser a empresa com maior capacidade de ampliação de reservas do mundo devido às descobertas no pré-sal. O fato de a empresa estar capitalizada e com recursos para investir também pesava a favor. Com o início dos distúrbios na Líbia, as ações chegaram a ser cotadas bem acima do valor definido no aumento de capital.
Os problemas começaram logo a seguir. Os preços do petróleo subiram, mas a empresa nem sequer sinalizou a possibilidade de elevar os preços dos combustíveis internamente. Com a inflação acima da meta no Brasil, um reajuste ainda parece pouco provável no curto prazo. Além disso, a empresa corriqueiramente não cumpre as promessas feitas ao mercado. A produção de petróleo em julho foi a menor desde outubro. Os investimentos que estão sendo feitos só devem começar a elevar representativamente a produção a partir de 2013. Até lá, o dinheiro deve continuar saindo do caixa da Petrobras sem que a distribuição de dividendos aumente significativamente.“