http://www.brascri.ch/index.php?page=107
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1421022/
„Pfarrer Hans-Jürgen und Margrit Martin haben 1992 das Hilfswerk BRASCRI gegründet. Seither setzen sie sich für das Wohl von sozial benachteiligten Kindern, Jugendlichen und Familien in Brasilien ein. Zur Ausführung der Projekte werden in der Schweiz und im Ausland Spenden generiert.
Kinder, Jugendliche und Familien haben Rechte. Sie müssen diese wahrnehmen können, unabhängig von der Sprache, der Hautfarbe, der Religion, dem Geschlecht, der politischen oder sonstigen Anschauungen und der nationalen, ethnischen oder sozialen Herkunft. Wir setzen uns dafür ein, dass diese Rechte verbreitet und umgesetzt werden. Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Mitbestimmung sowie Gleichstellung von Mann und Frau sind Grundwerte unserer Programmaktivitäten.“
Pfarrer Martin mit Projektmitarbeiter Flavio Souza Dantas 2011 in Sao Paulo.
„In der Schweiz kann man sich nicht vorstellen, wie hier öffentliche Schulen aussehen – nur zu oft wie Abbruchobjekte – drinnen außer der Wandtafel nichts. Doch für die Fußball-WM werden jetzt Stadien und Shopping Center für Milliarden errichtet. Wenn man dann vom letzten Präsidenten hört, wie das alles jetzt besser geworden ist, die Armut weg – da muß man sich schon fragen, kann der so gut lügen und die anderen übernehmen das und fragen nicht mal nach, wie die Wirklichkeit ist? In Klassen mit 45 Schülern kann man nicht viel beibringen. Doch wir haben mit unseren Projekten von Sao Paulo rund 50000 Kindern und Jugendlichen geholfen, ihnen zu Bildung und Arbeitsstellen verholfen. Das ist mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.
Ich habe den brasilianischen Befreiungstheologen Frei Betto bei einem Vortrag in der Schweiz über das Anti-Hunger-Programm kennengelernt – Frei Betto war von den Programm überzeugt, trat dann aber von seinem Posten im Präsidentenpalast Brasilias zurück, weil er mit den Inhalten nicht mehr einverstanden sein konnte. Er war ehrlich, ist ein integrer Mann – wollte bei diesem Programm dann nicht mehr mitmachen.
Es ist unglaublich, was in Brasilien an Korruption läuft!
Brasilien braucht mehr Erziehung, mehr Schule, mehr Ausbildung für Jugendliche – noch einige Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Es ist einfach das System! Im Parlament immer dieselben, ewig dort, man deckt sich gegenseitig. Doch es gibt hier ehrliche Leute – gottseidank! Es ist hier noch viel, viel Arbeit zu tun. Hier in Brasilien ist alles sehr, sehr kompliziert, besonders der Wust von Gesetzen. Man gibt hier den Menschen ein bißchen Brot und Spiele – dann sind sie rascher zufrieden.
Es gibt Leute, die unsere Projekte kopieren – das finde ich gut!Ich entdecke das da und dort. Was wir tun, soll sich ja multiplizieren. Schön, wenn andere sagen, das ist eine gute Basisarbeit, das machen wir auch! Und hier – bei der Größe des Landes, der Stadt Sao Paulo – wird man sich kaum auf die Füße treten. Wenn andere unsere Projekte kopieren, kann man sich nur freuen – für die Begünstigten.
Vor zehn Jahren habe ich in der Predigt das Milleniumsziel kommentiert, bis 2015 Armut und Hunger zu halbieren. Ich sagte, tut mir leid, ich habe Angst, man wird verdoppeln. Und wir sind auf dem Weg dorthin!“