Beware of dams – false solutions to the water-energy-food nexus?
Staudämme in Zeiten des Klimawandels
am Dienstag, den 15. November 2011, Beginn um 17:45 Uhr, im Institut für Altamerikanistik der Universität Bonn
Wasserkraft gilt als saubere Alternative zu fossilen Energieträgern und erlebt derzeit einen neuen Boom. Weltweit existieren bereits über 50.000 Großstaudämme, an mehr als der Hälfte der Flüsse der Erde befinden sich ein oder mehrere Dämme. Tausende weitere Staudämme und Wasserkraftwerke sind geplant.
Doch was sind die wahren Kosten dieser Entwicklung? Welche Schäden für Menschen und Umwelt sind die Folge? Welche Positionen vertreten Betroffene von Megaprojekten in Ländern des Südens und was unternimmt die Staudammindustrie, um Wasserkraft wieder salonfähig zu machen?
Leonardo Boff 2010 :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
Am Vorabend der Bonner Regierungskonferenz „The Water, Energy and Food Security Nexus – Solutions for the Green Economy“, die Vorschläge für den Rio+20-Gipfel 2012 erarbeiten soll, wollen wir diese Fragen mit Staudammaktivisten aus dem Süden, internationalen Experten und einem Vertreter der Bundesregierung erörtern.
RednerInnen:
* Juan Pablo Orrego (Chile): Präsident von Ecosistemas. Träger des Alternativen Nobelpreises und des Goldman Environmental Prize
* Himanshu Thakkar (Indien): Präsident von South Asia Network on Dams, Rivers & People (SANDRP)
* Peter Bosshard (USA): Policy Director von International Rivers
* Gopal Siwakoti (Nepal): Water and Energy Users‘ Federation-Nepal (WAFED) und Himalayan and Peninsular Hydro-Ecological Network (HYPHEN)
* Ercan Ayboga (Türkei): Initiative zur Rettung von Hasankeyf
* Brent Millikan (Brasilien): Amazon Program Director bei International Rivers
* Dr. Manfred Konukiewitz (Deutschland): Leiter der Unterabteilung für globale und sektorale Aufgaben im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
* Heike Drillisch (Deutschland): GegenStrömung
Hintergrund:
Leonardo Boff 2010 :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
http://www.adital.com.br/site/noticia.asp?boletim=1&lang=PT&cod=59151
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/wissenschaft/1480331/
http://plattformbelomonte.blogspot.com/
http://das-blaettchen.de/2011/06/brasiliens-umstrittene-wasserkraftwerke-5349.html
Morde an Umwelt-und Menschenrechtsaktivisten: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/06/01/brasilien-erwartete-wirkung-der-morde-an-umwelt-und-menschenrechtsaktivisten-flucht-von-bewohnern-der-gewaltregionen-amazoniens-menschen-verbarrikadieren-sich-in-katen-kinder-gehen-nicht-mehr-zur/
Leonardo Boff 2010 :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
Arbeiteraufstände auf Wasserkraft-Baustellen Amazoniens: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/03/31/aktuelle-arbeiterrevolten-in-brasilienes-ahnelt-der-arabischen-welt-die-arbeiter-hielten-es-nicht-mehr-aus-und-machten-einen-tag-der-wut-ricardo-patah-prasident-der-brasilianischen-dachgewerks/
Bundespräsident Wulff, Präsidentin Rousseff, Atomkraftwerk Angra 3, dfie deutsche Exportbürgschaft: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/06/dilma-rousseff-appelliert-an-bundesprasident-wulff-sich-fur-den-bau-des-atomkraftwerks-angra-3-bei-rio-die-exportburgschaft-einzusetzen-melden-brasiliens-medien-die-grosen-atom-plane-brasilias/
Indioprotest gegen Belo Monte in Sao Paulo:
http://www.hart-brasilientexte.de/2011/05/20/belo-monte-und-der-indianerprotest-in-sao-paulo-2011-scharfe-kritik-an-brasiliens-prasidentin-dilma-rousseff-belo-monte-de-merda-fotoserie/Indioprotest in Sao Paulo.
Zu den in Europa für das Belo-Monte-Wasserkraftprojekt von interessierter Seite ins Feld geführten Argumenten zählt, das Stauwerk sei positiv für den Klimaschutz. Indessen liegen seit Jahrzehnten Expertenstudien vor, die dieses Argument widerlegen, unter anderem auf die Erfahrungen mit dem Balbina-und Tucurui-Staudamm verweisen. Auch wegen des überfluteten Regenwaldes bilden sich unter den Bedingungen von Tropenhitze große Mengen von klimaschädlichen Faulgasen, vor allem das Treibhausgas Methan, die in die Atmosphäre gelangen – mit den entsprechenden Folgen fürs Weltklima. Diese giftigen Gase bewirken zudem Fischsterben.
Brasiliens Indianermissionsrat CIMI, geleitet von Bischof Erwin Kräutler:
Em mais um atropelo no processo de licenciamento ambiental da Usina Hidrelétrica de Belo Monte, o Instituto Brasileiro de Meio Ambiente e dos Recursos Naturais Renováveis (Ibama) liberou hoje a licença de instalação que autoriza o início das obras, mesmo sem o cumprimento das condicionantes e em clara oposição à recomendação da Comissão Interamericana de Direitos Humanos (CIDH) da Organização dos Estados Americanos (OEA) de suspender o projeto até que o direito à consulta livre, prévia e informada dos povos indígenas sobre a obra seja assegurada.
Die Amazonas-Wasserkraftwerke seien regelrechte Methan-Fabriken – und Methan sei pro Tonne nach neueren Studien sogar 34-mal schädlicher für das Klima als eine Tonne CO2. Fearnside arbeitet im Amazonas-Forschungsinstitut INPA, nannte gegenüber der Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ die Hauptprobleme von Belo Monte. Die Rousseff-Regierung hat unterdessen an die Interamerikanische Menschenrechtskommission, die einen Baustopp verlangt hatte, ein Verteidigungspapier geschickt. Laut Medien ist Präsidentin Rousseff eine begeisterte Verfechterin von Belo Monte.In Europa wird von interessierter Seite betont, das Wasserkraftwerk sei gut für den Klimaschutz. Laut Fearnside wird auch Belo Monte keine saubere Energie liefern. Brasiliens Klimabilanz erhält in Europa sehr viel Lob – was stets mit Hinweis auf die Wasserkraftwerke begründet wird.
Fearnside im Website-Interview:“Zwar gibt es viele Studien wie die von mir über diesen Sachverhalt – doch wird in der Presse und in politischen Reden so oft wiederholt, daß diese Energie sauber sei, daß die Leute schließlich nur dies gehört haben – und sich daher nicht weiter in die Sachlage vertiefen. Und dann ebenso wiederholen, was sie gehört haben. Doch an den Fakten über die klimaschädlichen Emissionen ändert dies nichts.“ (In Bezug auf die Windkraft läuft es bekanntlich genauso)
Viele Fearnside-Texte, anklicken: http://philip.inpa.gov.br/publ_livres/lista%20aberta.htm
‚Hidrelétricas emitem metano, um gás de efeito estufa com 25 vezes mais impacto sobre o aquecimento global por tonelada de gás do que o gás carbônico‘, diz Philip. E é o metano que sai da água que passa pelas turbinas e vertedouros de uma hidrelétrica que transforma a energia gerada em vilã.
‚Os autores calculam essas baixas emissões de metano das hidrelétricas por ignorar duas das principais rotas para emissão desse gás: a água que passa pelas turbinas e pelos vertedouros. Essa água é tirada de uma profundidade suficiente para ser isolada da camada superficial do reservatório, e tem uma alta concentração de metano dissolvido. Muito desse metano é liberado para a atmosfera, como tem sido medido em hidrelétricas como Balbina, no Amazonas‘.
Sao Paulos stinkender Müll – bestialisch bei Tropentemperaturen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/02/28/sao-paulo-lateinamerikas-reichste-stadt-kein-radwegenetz-keine-mulltonnen-gut-fur-die-ratten/
Methan-Produzent Sao Paulo: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/06/16/das-ist-nicht-normal-neue-website-uber-lateinamerikas-fuhrende-megacity-sao-paulo-umweltvergiftung-stadtzerstorung-absurditaten/
„Kampf für die Schöpfung“ – Bischof Erwin Kräutler: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1333914/
Brasilias Atomkraftwerke-Programm: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/27/brasiliens-atomkraftwerke-programm-lula-dekretierte-kurz-vor-amtsabtritt-noch-totale-steuerbefreiung-fur-nuklearimporte-laut-landesmedien/
Handverlesene Rousseff-Bejubler neben protestierenden Studenten in Ouro Preto: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/25/brasiliens-staatsprasidentin-dilma-rousseff-zur-feierlichen-zeremonie-2011-in-ouro-preto-am-todestag-des-nationalhelden-tiradentes-lautstarke-proteste-von-studenten-gegen-sozial-und-bildungspolitik-d/
Sklavenarbeiter, Zuckerrohr, „Biosprit“: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/01/26/dieser-weltmarkt-heute-will-garnicht-wissen-ob-das-zuckerrohr-von-sklavenarbeitern-geerntet-wurde-ob-man-die-plantagen-umweltfeindlich-abfackelte-mario-mantovani-prasident-der-renommierten-umw/
Wie die Qualitätszeitung „O Globo“ weiter schreibt, wurde in Brasilia befürchtet, zum Entsetzen der Umweltschützer mitten in der Kopenhagen-Klimakonferenz den geplanten Bau der sieben Kohlekraftwerke abzusegnen. Denn dies hätte Lulas „grünes Image“ beschädigt. Lula habe schließlich betont, daß Brasilien auf der Klimakonferenz hervorstechen werde. Brasilianische Umweltexperten wie Dr. Fabio Olmos haben seit langem darauf hingewiesen, daß Lulas neue Energiepolitik auf Dieselöl-und Kohlekraftwerke setze, was die klimaschädlichen Emissionen dramatisch ansteigen lasse.
„Bezeichnend, daß Präsident Lula dem zerstörerischsten Projekt Amazoniens die Unterstützung erklärt hat“, sagte Fearnside gegenüber der brasilianischen Presse weiter. Die Fernstraße BR-319 werde zu großflächiger Naturzerstörung im zentralen und nördlichen Teil Amazoniens führen, weil zahlreiche abzweigende Straßen geplant seien.
WWF zu Amazonas-Straßenbau: http://derstandard.at/3119891/Strassenbau-im-AmazonasGebiet-bedroht-das-Weltklima
Amazonasindianerin am Rio Negro