Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Evangelikale Wunderheilerkirche von Predigerin Marina Silva streitet für brasilianischen Präsidentschaftskandidaten José Serra – Sektenkirche „Igreja Universal“ von Edir Macedo für Lulas Kandidatin Dilma Rousseff. Erstmals heftiger Konflikt zwischen evangelikalen Führern über Grundsätze. Ungewöhnlicher Kraftakt Lulas im Wahlkampf-Endspurt für Dilma Rousseff.

Freitag, 22. Oktober 2010 von Klaus Hart

Während Lula von den evangelikalen Sektenkirchen im Wahlkampf gemeinsam unterstützt wurde, sind die größten evangelikalen Religionsgemeinschaften Brasiliens derzeit in Bezug auf Dilma Rousseff gespalten. TV-Prediger Silas Malafaia, ein Führer der „Assembleia de Deus“, zu der auch die grüne Predigerin Marina Silva zählt, spart nicht mit Verbalattacken gegen Bischof Edir Macedo von der „Igreja Universal“, zu dessen Wirtschaftskonglomerat Brasiliens zweitgrößter TV-Sender „TV Record“ gehört. „Du hast Geld ins TV investiert, um Prostitution, Ehebruch, Homosexualität, Mord und Raub zu fördern. Dein TV ist moralischer Abfall“, sagte Malafaia in seinem TV-Programm. Edir Macedo lüge und sei von der Regierung gekauft worden, TV Record erhalte von Brasilia Millionensummen:“Du wurdest gekauft, damit du Dilma unterstützt.“ Die „Assembleia de Deus“  hatte zuvor neben Grünen-Präsidentschaftskandidatin Marina Silva auch  Edir Macedos Neffen Marcelo Crivella unterstützt, der zum Kongreßsenator gewählt wurde. Macedo nannte unredlich, daß sich Malafaia vor der Stichwahl auf die Seite von José Serra stelle. TV Record sowie die landesweit ausstrahlenden Radiosender der „Igreja Universal“ machen konzentriert Wahlwerbung für Dilma Rousseff.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/28/dilma-rousseff-und-lula-grose-siegeskundgebung-grande-comicio-da-vitoria-in-sao-paulo/

Auffällig, wieviel Sympathie den evangelikalen Sekten Brasiliens in mitteleuropäischen Ländern wie Deutschland entgegenschlägt, wie positiv viele Medien über diese Sekten berichten.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/07/17/tiro-no-peitoschus-in-die-brust-die-tragodie-zeigt-die-distanz-zwischen-politik-und-realem-leben-groste-brasilianische-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-zum-tode-des-schulers-wesley-von/

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Malafaia:“Eu entendo porque voce defende Dilma. È porque voce defende aborto, essa nojeira.“

YouTube-Video mit Malafaia: http://www.youtube.com/watch?v=HgQNB7p3MK8&feature=youtu.be

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Misereor, deutsches katholisches Hilfswerk, unterstützt brasilianische Folter-Dokumentation der bischöflichen Gefangenenseelsorge. Folter unter der Lula-Regierung, Youtube-Video. „25 Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur weiter Folter in Brasilien“. Kein Thema im Präsidentschaftswahlkampf 2010…Lula-Regierungsbilanz. Helio Bicudo. „Menschenrechte außer der Mode“.

Montag, 13. September 2010 von Klaus Hart

http://www.carceraria.org.br/default2.asp

http://www.youtube.com/watch?v=RCAHQyMambg

„Die durch Misereor ermöglichte Folter-Dokumentation ist natürlich auch unser Beitrag zur derzeitigen Präsidentschaftswahlkampagne – indessen ist von allen Kandidaten lediglich der katholische Menschenrechtsaktivist Plinio Sampaio de Arruda für ein völlig neues Gefängnissystem, eine andere Justiz, Alternativstrafen – die anderen wollen das jetzige System beibehalten. Denn es gibt weiterhin Folter in Brasilien – ausgeführt von Staatsangestellten, darunter Zivil-und Militärpolizisten, Gefängniswärtern. Staatsanwälte, Richter sehen gewöhnlich als normal an, daß jemand, dem man eine Straftat vorwirft, gefoltert wird. Viele Aktivitäten der katholischen Kirche, die zu positiven Veränderungen in der brasilianischen Gesellschaft führten, sogar Gesetzesprojekte, waren nur dank Misereor möglich! Vielen Gläubigen ist garnicht bekannt und bewußt, daß zahlreiche soziale Aktivitäten unserer Kirche, bis hin zu Gesetzesprojekten, nur durch die Hilfe von Misereor realisiert werden können. Damit sind bemerkenswerte Veränderungen der brasilianischen Gesellschaft erreicht worden. Liebe zu Gott drückt sich in Gesten der Gerechtigkeit aus – gegenüber Menschen, die leiden, ausgebeutet und gefoltert werden. “ Padre Valdir Joao da Silveira, Leiter der brasilianischen Gefangenenseelsorge, im Website-Interview.

„Gefoltert wird in Brasilien durch Staatsangestellte, darunter Zivil-und Militärpolizisten sowie Gefängniswärter. Denn unsere Polizei wurde größtenteils durch Diktatur-Militärs ausgebildet. Zudem verfährt die Justiz nach dem Racheprinzip. . Richter und Staatsanwälte sehen als natürlich an, daß eine Person gefoltert wird, der man eine Strafe vorwirft. Oft wird das Folteropfer nicht einmal gehört – müssen wir dafür sorgen, daß archivierte Prozesse gegen Folterer weitergeführt werden.“

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http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/12/folter-in-brasilien-wird-von-richtern-und-staatsanwalten-ignoriert-kritik-der-bischoflichen-gefangenenseelsorge/

Wie Barack Obama den Tropenstaat Brasilien bewertet: “Brasilien ist eine beispielhafte Demokratie. Dieses Land ist nicht länger das Land der Zukunft – die Menschen in Brasilien sollten wissen, daß die Zukunft gekommen ist, sie ist hier, jetzt”.

Den weltweit bekannten Menschenrechtspriester Julio Lancelotti in Sao Paulo empört ebenfalls, daß 25 Jahre nach dem Ende der Militärdiktatur Brasilien zwar zu den Unterzeichnern der internationalen Anti-Folter-Konvention gehört, barbarische, sadistische Torturen jedoch weiterhin zur ganz normalen Gefängnis-und Polizeipraxis gehören. Lancelotti sieht mehrere Gründe, warum gravierende Menschenrechtsprobleme im jetzigen Präsidentschaftswahlkampf keine Rolle spielen.  „Unsere Demokratie ist noch unfertig, wir haben nur eine Formaldemokratie. Die Politiker scheuen sich davor, über Menschenrechte zu sprechen, weil sie andernfalls Stimmen verlieren würden.  Zum nationalen Bewußtsein zählt, die Ermordung von Obdachlosen nicht wichtig zu nehmen – und die Folter auch nicht. Man denkt, Banditen müßten eben gefoltert werden. Die Deutschen werden das gut verstehen, weil ja Hitler die Macht übernahm und das Volk dies akzeptierte. All dies wiederholt sich in der Geschichte.“

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/28/menschenrechte-auser-der-mode-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-zur-geringen-resonanz-der-amnesty-international-kritik-an-der-lage-im-tropenland/

In Vorwahlanalysen fehlt gewöhnlich jeder Hinweis auf Folter, Todesschwadronen, Sklavenarbeit, Verfolgung von Systemkritikern und andere gravierende Menschenrechtsprobleme.

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/06/die-gefangenenseelsorge-zeigt-die-wahrheit-menschenrechtsaktivist-helio-bicudo-zur-gravierenden-situation-in-den-brasilianischen-haftanstalten-unter-lula/

Deutschlands Grüne loben Brasiliens „fortschrittliche Regierungspolitik“.

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Lula vor der UNO – Dichtung und Wahrheit, YouTube anklicken. „Sera que Lula foi mesmo aplaudido de pé na ONU?“Präsidentschaftswahlkämpfe in Brasilien…Dilmaboy. Satire von Arnaldo Jabor. TV-Montagen aller Art heute recht üblich.

Sonntag, 18. Juli 2010 von Klaus Hart

http://www.youtube.com/watch?v=-mk4Jcxb1m8

Hintergrund: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/22/wahltricks-in-brasilien-beifall-fur-uno-generalsekretar-in-new-york-wird-in-pr-spot-als-drohnender-applaus-fur-lula-ausgegeben/

Deutscher Regierungssender Deutsche Welle über Lula: „Geradlinigkeit und Verlässlichkeit“.

2012: “Wenn die Europäer von jemandem lernen können, wie man mit Krisen umgeht und sie überwinden kann, dann von diesem Mann.” Frankfurter Rundschau/Berliner Zeitung.

Arnaldo Jabor: http://www.youtube.com/watch?v=zD6y2UgFuw8&feature=related

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”Wollen wir nicht eine  Meinungsumfrage in Auftrag geben? Optimal – ich suche die Befrager aus. Und ich die Befragten.“ Brasiliens bester Karikaturist Angeli in der größten Qualitätszeitung ”Folha de Sao Paulo“.

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„Menschenrechte außer der Mode.“ Brasiliens größte Qualitätszeitung „Folha de Sao Paulo“ zur geringen Resonanz auf die Amnesty-International-Kritik an der Lage im Tropenland. Massengräber.

Freitag, 28. Mai 2010 von Klaus Hart

 http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html

Das Blatt weist auf Folteropfer, von Polizisten verübte Morde, überfüllte Gefängnisse, dem organisierten Verbrechen und paramilitärischen Milizen ausgelieferte Slumbewohner, Sklavenarbeit. „Die Warnungen von Amnesty berühren nicht mehr wie früher. Brasilien ist in Mode. Und über Menschenrechte zu sprechen, wirkt unglaublich altmodisch.“

Propagandaexperte Martin Sorell: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/19/martin-sorell-prasident-der-weltgrosten-werbe-holding-fur-mich-ist-brasilien-bereits-ein-entwickeltes-land-ich-kenne-das-land-gut-nie-war-es-so-leicht-die-marke-brasilien-zu-verkaufen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/03/michael-moore-uber-lula-im-nachrichtenmagazin-time-was-alles-fehlt/

In brasilianischen Präsidentschaftswahlkampagnen ist nicht üblich, auf gravierende Menschenrechtsverletzungen, wie die von Amnesty International angeprangerten, einzugehen.

Steinigen im Iran und in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/14/steinigen-im-iran-unter-ahmadinedschad-und-in-brasilien-unter-lula-lula-konnte-sich-uber-die-tatsache-beunruhigen-das-brasilien-zu-den-landern-gehort-in-denen-am-meisten-gelyncht-wird-jose/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/27/amnesty-internationa-verurteilt-polizeigewalt-unter-lula-folter-todesschwadronen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/23/weiterer-brasilianischer-systemkritiker-ermordet-mit-19-schussen-jose-maria-filho-prasident-der-vereinigung-der-enteigneten-landlosen-landarbeiter-bekannt-wegen-protesten-gegen-agrobusiness-und/

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„Das ganze Jahr Karneval“ – Karikatur der „Folha de Sao Paulo“ zum Präsidentschaftswahlkampf 2010. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/07/lula-steht-rechts-ich-habe-ihn-immer-fur-einen-rechten-gehalten-ele-e-da-direitafrancisco-de-oliveira-renommierter-brasilianischer-soziologe-in-caros-amigos/

http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/28/brasiliens-prasidentschaftskandidatin-dilma-rousseff-positioniert-sich-in-der-wichtigen-rauschgiftproblematik-jose-serra-verteufelt-bolivien-keine-kritik-an-steigendem-kokainimport-aus-bolivien/

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    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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