Die Qualitätszeitung weist in einer Analyse auf „häufige Angaben über die durch NATO-Attacken getroffene Zivilbevölkerung“ in Libyen. In Afghanistan seien die nordamerikanischen und europäischen Streitkräfte unter NATO-Fahne bewiesenermaßen verantwortlich für häufige Bombardements der Zivilbevölkerung. Im neuesten Falle, so die „Folha de Sao Paulo“, habe man zwei Frauen und 12 Kinder getötet. Vor diesem Hintergrund fragte die Zeitung:“Wie die Zivilbevölkerungen vor der NATO schützen?“
Angela Merkel und die im Irakkrieg ermordeten Zivilisten:http://www.hart-brasilientexte.de/2014/04/16/ukraine-2014-und-nato-mobilmachung-an-ruslands-grenze-zeitdokument-merkel-verteidigt-irak-kriegfaz-rd15-millionen-kriegstote/
Deutsche Soldaten vor Abflug nach Afghanistan – Kosten für den Steuerzahler wurden nicht genannt.
2012 bittet Obama laut Medienberichten um Entschuldigung wegen des Verbrennens von Korankopien in Afghanistan. An eine Entschuldigung wegen der zivilen Opfer der Libyen-Intervention ist offensichtlich bisher nicht gedacht…
Brasiliens Medien erinnern daran, daß das heute von einer Figur wie Berlusconi geführte Italien einst Kolonialmacht in Libyen war, sich das libysche Volk durch brutalen Kolonialkrieg unterworfen hatte. Laut Wikipedia trat Italien erst im Frieden von 1947 Libyen auch formal ab, „die UNO übergab es Frankreich und Großbritannien als UNO-Mandat (bis 1951).“ In historisch kurzer Frist ist Italien nunmehr erneut an einem Krieg gegen Libyen beteiligt, der nach Auffassung der brasilianische Kirche vorrangig zwecks Aneignung des libyschen Öls geführt wird.
Friedensnobelpreisträger Barack Obama koordiniert den Start der Libyen-Intervention im Marriott-Hotel an der Copacabana.Zeitungsausriß.
“Shortnews: Libyen: 100 tote Zivilisten durch Alliierte Luftschläge” (Nachrichtenschlagzeile)
Matices – Zeitschrift zu Lateinamerika, Spanien und Portugal: http://www.matices.de/66/index/
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/573062/
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/der_untergang_der_alten_medien-schweiz_1.2055912.html
Wallraff – kritische Journalisten, eine aussterbende Gattung: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/18/wo-sind-die-kritischen-journalisten-es-ist-eine-aussterbende-gattung-aber-es-gibt-sie-noch-gunter-wallraff-in-der-zeitschrift-berliner-journalisten/
Brasiliens beneidenswerte (relative) Pressefreiheit- Text nachträglich Daniel Piza(1970-2011) gewidmet.
Die Presselandschaft des Tropenlandes bietet ein eher erfreuliches Bild. Investigativer Journalismus ist auffällig stark in Qualitäts-und Alternativmedien – unabhängig agierende Reporter und Redakteure widersetzen sich den weltweit üblichen Medien-Eingriffen durch Parteien oder Regierungsfunktionäre und enthüllen kontinuierlich gravierende Skandale um Machtmißbrauch und Korruption an der Staatsspitze. Auch der Libyenkrieg zeigt es plastisch – es gibt viel weniger Mainstream als in Deutschland.
http://www.dailytalk.ch/wenn-aus-lebensfreude-mordlust-wird/
Schlingensief: >http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/23/den-leuten-zu-sagen-in-was-fur-einer-verlogenen-scheise-wir-alle-leben-schlingensief-in-sao-paulo/
(Schlingensief brachte es auf den Punkt – das Welt-Mediensystem ist auch in Europa heute vielerorts von Zensur und Mediensteuerung, Manipulation geprägt – der Medienkonsument durchschaut nur selten, wie man ihn zum Deppen macht, ihm wichtige orientierende Informationen und Einschätzungen systematisch vorenthält. Von einer demokratischen Kontrolle der Medien kann keine Rede sein – investigativer Journalismus wurde längst größtenteils durch Propagandajournalismus abgelöst – im Interesse der jedermann bekannten Interessengruppen. Auf perfide Weise wird die sogenannte politische Korrektheit als wirksames Zensurinstrument eingesetzt.)
Ausriß, Rio-Lokalzeitung, Scheiterhaufen-Opfer, 7.11.2012. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
CPJ-Koordinator Carlos Laura sagte gegenüber Brasiliens Landesmedien, die Zensur habe ein besorgniserregendes Niveau erreicht, kriminelle Organisationen vergrößerten ihre Macht. „Früher mordeten diktatorische Regierungen, heute sind es transnationale Drogenorganisationen, die morden und Journalisten verschwinden lassen“:“De acordo com ele, o principal problema no Brasil é a censura judicial, embora tenha dito que existam outros problemas, como a pressao politica sobre veiculos de comunicacao e ameacas do crime, sobretudo de traficantes de droga.“Dennoch existiert in Ländern wie Brasilien eine relative Pressefreiheit, die in bestimmten Ländern Europas längst abgebaut wurde.
„Der Begriff des politisch Korrekten kam 1793 in die Welt. Und zwar in einem Gerichtsverfahren in den Vereinigten Staaten. Stolze 200 Jahre hat die Begrifflichkeit selbst und die Schleppe seiner ideologischen Folgen benötigt, um über den Atlantik zu kommen. Inzwischen sind das Schlagwort und eine dazu passend geschnitzte Geisteshaltung in Europa gut verbreitet. Leider entwerten sie inzwischen auch die Identität eines pluralen, aufgeklärten demokratischen Rechtsstaates.“ Paul-Hermann Gruner im Deutschlandradio Kultur, „Die Selbstfesselung“.
Gezielte Gewaltförderung in Deutschland – Vorbild Rio?: http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/jugendliche-tatverdaechtige-wegen-versuchten-raubmordes-vorgefuehrt/3845942.html
Fakten aus Brasilien – für manche unbequem, für andere interessant zur besseren Bewertung u.a. der Menschenrechtslage von Slumbewohnern in der größten Demokratie Lateinamerikas: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/05/brasiliens-zeitungen-eine-fundgrube-fur-medieninteressierte-kommunikations-und-kulturenforscher/
–
-“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750
“Der Mann, der keine Angst hatte”:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/12/16/der-mann-der-keine-angst-hatte-brasiliens-wichtigster-katholischer-befreiungstheologe-frei-betto-dez-2016-ueber-den-verstorbenen-kardinal-erzbischof-paulo-evaristo-arns/
Brasilienkenner Günther Zgubic – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/12/27/oesterreichs-katholischer-priester-guenther-zgubic-unter-den-besten-kennern-brasiliens/
–
–
Lula – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/07/30/brasilien-2016-lula-von-westlichen-regierungen-eu-westlichem-mainstreamlula-superstar-jahrelang-bejubelt-wird-vor-gericht-gestelltpetrobras-affaere-die-ur/
–
Brasilien und Drogen – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/18/aus-brasilien-nichts-neues-2017-drogensuechtige-die-in-grosser-zahl-crack-konsumieren-blockieren-in-der-city-von-sao-paulo-immer-wieder-sogar-strassenkreuzungen-vertreibt-die-polizei-diese-crack-h/
–
Kirche in Brasilien – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/05/brasilien-%E2%80%93-kirche-und-gesellschaft-sammelbandtexte/
–
Juden in Brasilien, Lateinamerika – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/05/juden-in-brasilien-hintergrundtexte-der-letzten-jahre-mit-dem-arsch-zum-publikum/
–
–
Gefängnisse in Brasilien – Hintergrundtexte:http://www.hart-brasilientexte.de/2017/01/02/aus-brasilien-nichts-neues-gefaengnis-rebellion-zu-jahresbeginn-2017-mit-offiziell-60-toten-in-amazonas-millionenstadt-manaus-schauplatz-vieler-aehnlicher-gewaltausbrueche-warum-brasilien-strateg/#more-86916
–
–
—
–
Brasilien und Medien-Manipulation:http://www.hart-brasilientexte.de/2016/09/02/brasilien-2016-amtsenthebung-von-staatspraesidentin-dilma-rousseff-und-fortdauernde-manipulative-berichterstattung-des-europaeischen-mainstreams-ueber-die-situation-im-us-hinterhof-brasilien-rechts/
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Brasiliens Medien stellen in ihren Wahlanalysen heraus, daß in Venezuela niemand per Gesetz gezwungen wird, an der Stimmabgabe teilzunehmen, also auch keine Sanktionen gegen Nichtwähler existieren. In Brasilien, Lateinamerikas größter Demokratie, wurde indessen auch von der Lula-Regierung das aus der Ära des Diktators Vargas stammende Pflichtwahlsystem beibehalten, obwohl zahreiche Politiker, Soziologen und Politikwissenschaftler seit langem die Abschaffung fordern und dafür triftige Gründe, u.a. den Vergleich mit den Demokratien der Ersten Welt, anführen. Professor Gaudencio Torquato, Politikwissenschaftler an Brasiliens führender Bundesuniversität in Sao Paulo, betonte eine Woche vor den Oktoberwahlen 2010 erneut die erheblichen Nachteile von Pflichtwahlen für die Demokratieentwicklung des Landes. Die Wahlen seien auf die Fortführung des Status quo gerichtet.
„Mais eficaz que o alimento do espirito, o unico que pode fazer de um territorio barbaro uma grande nacao.“
Wahrnehmbare Kritik aus Europa am undemokratischen Pflichtwahlsystem Brasiliens existiert nicht – Pflichtwahlen werden damit offenbar als durchaus normaler Bestandteil einer Demokratie angesehen.
Willy-Brandt-Freund Leonel Brizola berief sich stets auf Getulio Vargas, geistiger Ziehvater der Partei PDT, Mitglied der Sozialistischen Internationale/SI.
Hakenkreuz und Getulio Vargas – “Ära Vargas”. Chemiearbeiterstadt Cubatao bei Sao Paulo.
Pflichtwahlen in Deutschland, Österreich, der Schweiz – wie käme das bei den Bürgern an?
Bekannt sind Fotos aus Brasilien, die kilometerlange Schlangen von Pflichtwählern in sengender Hitze vor den Wahllokalen zeigen. Nicht nur in kleineren Städten sowie den Dörfern des Hinterlands ist die Präfektur häufig der wichtigste Arbeitgeber – wer nicht wählt, bekommt gemäß Gesetz indessen künftig weder eine Stelle im öffentlichen Dienst noch einen Reisepaß.
Ausriß. Lula bei Schmidt in Hamburg.
“Ich glaube, ihr seid auf einem fabelhaft gutem Wege.” Schmidt zu Lula 2009…
Schmidt:”Ich kenne Oscar Niemeyer – und ich habe einen großen Respekt vor ihm…Ich war einer, der dafür gesorgt hat, daß er den japanischen kaiserlichen Kunstpreis für Architektur bekommen hat. So habe ich Oscar Niemeyer in Tokio kennengelernt.”(Extrem stark beschnittenes Gespräch Schmidt-Lula auf youtube)
“Ist Brasilia unmenschlich?” DIE ZEIT 1967, Helmut Schmidt/SPD ist noch nicht Mitherausgeber, steuert noch nicht die Inhalte:http://www.zeit.de/1967/50/ist-brasilia-unmenschlich/komplettansicht?print=true
Henry Kissinger spricht auf Trauerfeier für Helmut Schmidt in Hamburg:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/17/henry-kissinger-haelt-rede-auf-staatsakt-fuer-helmut-schmidtspd-am-23-11-2015-in-hamburg-kissinger-und-schmidt-viele-gemeinsame-wertvorstellungen/
DIE ZEIT und der Tod des Mitherausgebers Helmut Schmidt/SPD 2015 – was alles in den Nachrufen fehlt:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/11/12/die-zeit-und-der-tod-des-mitherausgebers-helmut-schmidtspd-2015-was-alles-in-den-zeit-nachrufen-fehlt/
Kuriose Mythenbildung um Schmidt und Lula:
Kreuz und Gedenkstein am Ort des Massakers: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/04/16/kreuz-und-gedenkstein-am-ort-des-massakers-an-bauarbeitern-brasilias-oscar-niemeyer-der-die-errichtung-brasilias-leitete-sagt-im-dokumentarfilm-von-dem-blutbad-nie-etwas-gehort-zu-haben/
Brasiliens Staatschef Lula hatte zuvor beim Ausbruch des neuesten Regierungsskandals erklärt, Erenice Guerra habe für die Regierung und das Land Unschätzbares geleistet. Die jüngsten Enthüllungsberichte der Landesmedien zeigten „Intoleranz, Haß und Lüge.“ Von den Medien wird Lulas neueste Klarstellung daher als Eingeständnis gewertet, daß die brasilianische Presse korrekt informiert hatte. Lula mache erstmals Erenice Guerra direkt verantwortlich.
Die andere Sicht: Hillary Clinton bezeichnete 2012 laut Landesmedien den Kampf von Dilma Rousseff gegen die Korruption sowie die Regierungstransparenz unter Rousseff als beispielhaft. Die Staatschefin habe damit entsprechende globale Standards und Normen geschaffen.
Erenicegate und Präsidentschaftswahlen: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/10/11/erenicegate-kostete-dilma-rousseff-mehr-pflichtwahlerstimmen-als-religiose-themen-laut-umfragen/
Erenice Guerra – laut Landesmedien enge Vertraute von Lula und Dilma Rousseff. Zeitungsausriß. „Kompetente“ Auswahl einer Nachfolgerin durch Dilma Rousseff.
Lulas Palocci-Skandal: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/16/lulas-palocci-skandal-hausmeister-der-den-finanzminister-und-jetzigen-dilma-rousseff-berater-sturzte-hohe-entschadigung-zugesprochen-orgien-viagra-huren/
Durch Morde an Journalisten sowie Morddrohungen wird gemäß einer neuen Studie die Pressefreiheit in Brasilien deutlich eingeschränkt. Wie die in Sao Paulo erscheinende Medienzeitschrift „Imprensa“ in ihrer neuesten Ausgabe weiter meldet, seien nach dem Ende der Militärdiktatur in den achtziger Jahren bis heute mindestens 42 Journalisten bei Anschlägen ums Leben gekommen. 2007 habe man zwei Reporter erschossen.
Die Mehrheit der investigativen Journalisten Brasiliens sei dadurch mundtot gemacht worden.