„Wir sind in der Hand der Banditen“. Mario Pasqualotto, Bischof der Amazonasmetropole Manaus, im Website-Interview. „Unglücklicherweise sind die Täter meist Drogensüchtige, kennen keinerlei Respekt und töten hemmunglos. Ich selbst habe acht Jahre lang in einer der von dem deutschen Franziskanerpriester Hans Stapel gegründeten Fazendas der Hoffnung solche Drogenkonsumenten betreut. Einer davon sagte mir offen, bereits fünf Menschen getötet zu haben – drei davon, um an Drogen heranzukommen. Das Problem liegt im sozialen, im moralisch-ethischen Bereich und beginnt in der Familie. Diese Stadt Manaus ist zu rasch und größtenteils wild, völlig unorganisiert gewachsen. Von den über zwei Millionen Bewohnern hausen drei Viertel in Slums – all diesen Menschen fehlt Bildung. 80 Prozent der Familien von Manaus sind tief zerrüttet. – die Kinder leiden nur zu oft unter Mißhandlungen, sexuellem Mißbrauch, was sie in die Drogensucht, gar in ein Leben auf der Straße abgleiten läßt. Die Diskrepanz zwischen Reichen und Armen ist einfach zu groß.“
In Campos bei Rio de Janeiro ist der schwarze katholische Priester Pedro da Cruz de Oliveira, von Unbekannten aus nächster Nähe mit zahlreichen Schüssen ermordet worden. Oliveira war seit 20 Jahren Padre und hatte Gottesdienste vor allem in Slums der Region abgehalten. Der Bischof von Campos, Roberto Guimaraes, äußerte in einer Erklärung tiefe Empörung über das Verbrechen, das „die gesellschaftliche Unsicherheit und das bedrückende Klima der Gewalt“ zeige, in dem man heute lebe.