Mittwoch, 18. März 2015 von Klaus Hart
Ausriß, Kiew, Januar 2014. Keinerlei Kritik deutscher Politiker, etwa aus großen deutschen Parteien, an Vorgehen gegen ukrainische Polizisten – keine Distanzierung von Schußwaffeneinsatz durch Demonstranten, von in Brand setzen von Polizeibeamten.
“PROTESTE IN DER UKRAINE. (Die Zeit)
Klitschko will Bürgerwehren auf Kiews Straßen
Auf dem von Barrikaden umgebenen Maidan in Kiew demonstrieren etwa 50.000 Ukrainer. Der Oppositionelle Luzenko rief die Bevölkerung zur Selbstverteidigung auf.
In der Ukraine demonstrieren erneut Zehntausende Menschen gegen die Regierung von Viktor Janukowitsch. Auf dem von Barrikaden umgebenen Unabhängigkeitsplatz in Kiew haben sich mehr als 50.000 Demonstranten versammelt…”
Ausriß, US-Senator McCain, Maidan 2014:
‘America stands with you – Ukraine will make Europe better’. U.S. Senator John McCain visits anti-government protesters in Kiev. Calls mass protest ‘incredible display of patriotism’ in tweet. Daily Mail
Kiew, Maidan – was beim deutschen Mainstream sehr gut ankam.
Frankfurt am Main, 18.3.2015 – Rauchwolken wie über dem Maidan in Kiew.
Ausriß Bild-Zeitung.
Spiegel-Leser zu selten kommentierten Hintergründen bei Demonstrationen in Deutschland:
Dass BEVOR die eigentlichen Demonstranten da waren (siehe Focus, FAZ mit dem Berichten aus dem Zug) die Frankfurter Polizeiwache angegriffen wurde und dort keine Maßnahmen zur Festnahme ergriffen wurden. Waren das die Kollegen aus Niedersachsen, so wie damals in Erfurt? Nur ging es dort schief, und die lokale Polizei fasste mehrere ‘Gewalttäter’, verletzte andere und das folgende Gerichtsverfahren zeigte, dass der harte Kern Polizisten aus Niedersachsen waren, genau wie bei den Krawallen am Rande von Legida, mehrere Randalierer wurden von den Kollegen aus Sachsen-Anhalt erkannt – als Kollegen aus dem westlichen Bundesland. Auch interessant war in Frankfurt, als die interne Weisung ausgegeben wurde, Randalierer auf jeden jeden Fall festzunehmen, koste es was es wolle, die Randalle schlagartig aufhörten.
Maidan in Frankfurt:
Ausriß.
Tagesschau zu Maidan in Frankfurt/Main am 18.3. 2015
Putin spricht zeitgleich zu Frankfurter Protesten auf Krim-Kundgebung in Moskau:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/03/18/putin-spricht-zeitgleich-zu-frankfurter-protesten-auf-krim-kundgebung-am-18-3-2015-in-moskau-welche-deutschen-mainstream-medien-dies-verschweigen/
Oppositionsbewegung Pegida in Dresden:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/03/16/oppositionsbewegung-pegida-am-16-3-2015-in-dresden-es-wird-zeit-den-eliten-zu-zeigen-wer-hier-das-sagen-hat-lutz-bachmann-kritik-an-zustaenden-in-wuppertal-polizei-verhinderte-pegida-dem/
“Es wird Zeit, den Eliten zu zeigen, wer hier das Sagen hat.” (Lutz Bachmann).
Leserkommentare entlarven teils ironisch banal-platte Politiker-und Medientricks, weisen auf Maidan/Kiew:
Am 18. März 2015 um 09:44 von HerrKunstprodukt
Was in Frankfurt passiert ist doch Kindergeburtstag verglichen mit dem Maidan.
Unsere deutsche Regierung hat uns doch vor ca. 1 Jahr ganz klar wissen lassen, was eine „friedliche Demonstration“ ist, und ab wann es keine mehr wäre.
Also, was regt ihr euch auf, liebe Mitforisten. Da ist noch viel Luft nach oben bis wir auch nur annähernd Verhältnisse wie auf dem Maidan 2014 erreichen.
Am 18. März 2015 um 12:15 von DoS
Wo bleiben eigentlich Kerry, Nuland und McCain ? Warum kommen die nicht und verteilen wieder Brötchen an die „friedlichen“ Demonstranten ?
Oder mal anders herum gedacht: Wie würde wohl die deutsche Regierung handeln, wenn jetzt hohe russische oder auch griechische Politker die Demos besuchen würde und ihre Solidarität mit den Demonstranten zeigen würden und diese noch anstacheln würden ?
So wie es Kerry, Nuland und McCain bei den gar nicht so friedlichen Maidan-Demonstranten gemacht haben.
Non licet jovi, non licet bovi …
In der Ukraine unterstützen wir(respektive unsere Regierung) diese Menschen, vom Maidan gibt es ganz andere Bilder, das ging schon in bürgerkriegsähnliche Formen über, wo Radlader gegen einer Menschenmasse an Polizisten eingesetzt wurden.
Aber das doppelte Maß ist Standard in der westlichen Demokratie.
Am 18. März 2015 um 12:19 von Agent lemon
Hm…die Brandsatzwerfer waren aber laut diversen deutschen Medien in Kiew „proeuropaeische Demokraten“. Schon seltsam ….nicht.
Am 18. März 2015 um 11:38 von Kritikbuero
Da hier mehrfach die Presseempörung mit anderen Demonstrationen verglichen wurde, so nehme ich das Empörungsbarometer wahr (für alle großen Medien, noch stärker bei den Privaten):
Blutige Ausschreitungen mit gewalttätigen Rechtsextremen in der Ukraine: geringe Empörung/Unterstützung
Linksextreme zünden Polizteiautos in Frankfurt an: mittlere Empörung
Rechtsextreme werfen ein Polizeiauto in Köln um: Maximale Empörung!
Und Pegida demonstriert friedlich: kurz unter maximaler Empörung.
Wir sehen, es kommt nicht auf die Gewalttätigkeit der Demonstranten an, sondern auf deren politische Einstellung. Und rechtsextrem ist offensichtlich auch okay, man muss nur gleichzeitig pro-eu und Ukrainer sein…
Am 18. März 2015 um 12:13 von sprutz
„Steineschmeisser sind Antidemokraten!!! Mit Volkes Wille hat dies nichts mehr zu tun!“
Das gilt aber nicht für den Maidan, dort wurde uns doch vorgeführt was alles Demokratisch ist.
Am 18. März 2015 um 09:49 von Australitis
…da erfaehrt man durch die Medien in Deutschland, staendig, was fuer schlimme Zustaende z.B. in Russland, auf der Krim in Griechenland und sonst wo ueberall vorzufinden sind. Die Menschen dort waeren nicht zufrieden mit der Politik von Putin etc.
Und mitten in Frankfurt brennen Polizeiautos, wegen der EZB-Zentrale, andere protestieren gegen TIPP, CETA und die schleichende Islamierung in Europa.
So gut laeuft es anscheinend doch nicht, in den ach so demokratischen, Laendern der westlichen Wertegemeinschaft.
Am 18. März 2015 um 12:19 von lh
Das ist Merkels und Schäubles Politik. Die Gewalt ist zwar nicht ok, aber leider interssiert unsere Politiker weder Volkeswohl noch der Bürgerwille. Das ist NUR das Ergebnis unserer Politik.
Erst Pediga, das waren alle „Rechte“ und jetzt gibt es bestimmt neue Beschimpfungen und Bezeichnungen durch Politiker für diese Demonstranten. Aber leider ist das Übel unsere Regierung.
Am 18. März 2015 um 12:43 von alex66
„Wie würde wohl die deutsche Regierung handeln, wenn jetzt hohe russische oder auch griechische Politker die Demos besuchen würde und ihre Solidarität mit den Demonstranten zeigen würden und diese noch anstacheln würden ?“
Volle Zustimmung.
Am 18. März 2015 um 12:42 von freshdax
Wie herrlich wäre es wenn jetzt China, Russland und Syrien offiziell Protest einlegen gegen die Polizeigewalt in Deutschland und das Regime auffordern den Forderungen der Demonstranten nachzukommen. Ja ja ich weiß, wenn zwei das Gleiche machen ist es noch lange nicht dasselbe.
Bild-Zeitung 2015, Frankfurt/Main:
Linken-Abgeordnete vergleicht Blockupy mit Maidan
Die Linken-Bundestagsabgeordnete Heike Hänsel hat die von schweren Ausschreitungen überschatteten Demonstrationen in Frankfurt mit den Protesten für mehr Demokratie in der Ukraine verglichen. „Auf dem Maidan in Kiew waren Rauchschwaden für die Presse Zeichen der Freiheitsbewegung”, schrieb Hänsel am Mittwoch bei Twitter. Gegen das kapitalismuskritische Blockupy-Bündnis, das in Frankfurt gegen die Europäische Zentralbank demonstrierte, betreibe die Presse hingegen Stimmungsmache.
Kuriose Unterschiede in der Bewertung des Vorgehens von Regierungskritikern in Kiew und in Frankfurt/Main – Methoden der Kiewer Regierungsgegner wurden nicht als schwere Straftaten eingestuft:
Bild-Zeitung:
13.34 Uhr
Gabriel: Gewalt bei EZB-Eröffnung durch nichts zu rechtfertigen
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die Krawalle während der Blockupy-Proteste zur Eröffnung der neuen EZB-Zentrale in Frankfurt/Main scharf verurteilt. Das erschreckende Bild von Gewaltbereitschaft sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte der SPD-Chef am Mittwoch in Berlin. Die Proteste zeugten auch von erheblichem Unverständnis und einer „intellektuellen Fehlleistung”, da die EZB viel für den Zusammenhalt in Europa tue. Dieser Fehler sei noch zu verzeihen. „Nicht verzeihlich ist Gewalttätigkeit.” Es müsse klar gemacht werden, wo die Grenzen im Staat gezogen werden müssen.
13.09 Uhr
Polizeigewerkschaft über Blockupy: „Reden über schwere Straftaten”
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, hat die Ausschreitungen in Frankfurt kritisiert. „Wir reden hier mittlerweile über schwere Straftaten”, sagte Malchow dem Fernsehsender n-tv am Mittwoch. „Der Begriff Demonstrant wird in diesem Fall falsch verwendet.” Mit weiteren Ausschreitungen müsse man rechnen. Bereits am Morgen hatten nach Polizeiangaben Autos und Mülltonnen gebrannt, mindestens ein Polizist sei verletzt worden. Das kapitalismuskritische Bündnis Blockupy hatte zuvor angekündigt, friedlich vor dem EZB-Bau zu demonstrieren. Die Polizei war mit mehreren Tausend Beamten im Einsatz.
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