Viele Europäer empfinden die Brasilianer, überhaupt die Lateinamerikaner, als bewunderns-und beneidenswert glücklich. Eine neuere brasilianische Meinungsumfrage bekräftigt diesen Eindruck. Nimmt man für bare Münze, heißt es in der Studie, was die Brasilianer über sich selbst sagen, dann leben sie in einem Land der Glücklichen, hat dort die „Felicidade” die letzten zehn Jahre gar um elf Prozent zugenommen.
Dilma Rousseff 2016 – Bischof Erwin Kräutler und die “Zivildiktatur” in Brasilien. Hintergrundtexte, Fotos:
Katholisches Betreuungszentrum klagt Diskriminierung durch Staat und Gesellschaft an
Dori Ribeiro, 28, ist der Hölle entronnen – oder besser: wurde daraus befreit. Die Hölle war seine eigene Familie, schlimmster Quälgeist die eigene Mutter. In der Wirtschaftsmetropole Sao Paulo ist sie eine angesehene, autoritäre Lehrerin, erklärt eines Tages aus unerfindlichen Gründen den eigenen Sohn für verrückt, sperrt ihn in einen dunklen Raum der Mittelschichtswohnung, der nun für viele Jahre sein Gefängnis ist. Kein Einzelfall im Drittweltland Brasilien – ungezählte scheinbar oder tatsächlich psychisch Kranke siechen so selbst in Bretterbuden der Slums dahin, bis zum Tod. Jeder weiß davon, jedermann kennt solche Fälle.
Bemerkenswert ist, wieviel Lob daher ein Gewalt-Gesellschaftsmodell diesen Zuschnitts von hochrangigen mitteleuropäischen Politikern, darunter aus Deutschland, seit Jahren erhält.
Die deutsch-brasilianischen Beziehungen sind politisch, wirtschaftlich, kulturell und gesellschaftlich breit verankert. Sie basieren auf gemeinsamen Werten und übereinstimmenden Auffassungen zur globalen Ordnung. Brasilien ist das einzige Land in Lateinamerika, mit dem Deutschland durch eine „strategische Partnerschaft“ verbunden ist. (Auswärtiges Amt, Berlin)
Brasilien bewegt den Bundespräsidenten: Während seines Besuchs zeigte sich Joachim Gauck beeindruckt von der Aufbruchstimmung im Land. Deutschland könne von dem Mut zu Veränderungen lernen. Regierungssender Deutsche Welle 2013
Wem nützt die Banditendiktatur?
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/15/wem-nutzen-banditendiktatur-und-immer-mehr-no-go-areas/
Sao Paulo, Avenida Paulista 2015. Schnüffel-Drogen befinden sich üblicherweise in Mineralwasserflaschen.
Wie funktioniert sozialpsychologisch Karneval in einer Scheiterhaufenstadt, die von täglichen Schießereien, Feuergefechten, zahlreichen Morden und No-Go-Areas geprägt ist? Auf der Berlinale wird im brasilianischen Wettbewerbsbeitrag „Tropa de Elite” erstmals auch eine u.a. zur Einschüchterung der Slumbewohner übliche barbarische Tötungsart, der Scheiterhaufen aus aufgestapelten Autoreifen, genannt „Microondas”, Mikrowelle, gezeigt.