Brasilianer sind unter Lula-Rousseff richtig konsumfreudig geworden, heißt es im Brasilien-Agitprop. Bei der dunkelhäutigen Dona Maria de Jesus aus der Slumregion von Sao Mateus in Sao Paulo, Lateinamerikas reichster Stadt, sieht es irgendwie nicht danach aus.
Angesichts der knappen Rente, der hohen Miete, der seit 2012 andauernden Teuerungswelle gerade bei Grundnahrungsmitteln, Medikamenten braucht die 76-jährige unbedingt noch einen Nebenverdienst, fährt also am Sonnabend und Sonntag morgens mit dem Rumpel-Nahverkehrsbus etwa drei Stunden bis zum Ibirapuera-Park (abends drei Stunden wieder zurück), um dort immer zwischen zwei Mittelschichtsrestaurants hin und her zu pendeln, die meist weißen Gäste an den Tischen höflich zu fragen, ob sie nicht die leeren Alu-Büchsen, für Cola, Bier etc., kriegen kann.