http://de.wikipedia.org/wiki/Bernardo_Carvalho
http://www.deutschlandfunk.de/zwischen-barbarei-und-zivilisation.700.de.html?dram:article_id=84366
Bernardo Carvalho, der als DAAD-Stipendiat ein Jahr in Berlin tätig war, sagte im Dezember 2013 im Website-Interview in Sao Paulo, die Frankfurter Buchmesse 2013 – Gastland Brasilien – negativ erlebt zu haben. Die intellektuellen Möglichkeiten eines Diskurses über Brasilien würden verkleinert, man komme mit „fertiger Politik“ – und dies sei schockierend. Auf deutscher Seite sei eine erstaunliche Sicherheit im Nicht-Wissen über Brasilien festzustellen. „Als ob deren Augen dort nicht offen sein können, um zu sehen, wie die brasilianische Realität ist. Mir wurden unglaubliche Interviewfragen gestellt, die von totaler Unkenntnis zeugten.“ Sein Verhältnis zu Deutschland nannte Bernardo Carvalho eigenartig, über die Literatur, es sei wie ein Dialog mit tauben Menschen. Wegen einer bestimmten deutschen Vision von Brasilien, wegen Vorurteilen würden von Brasilien bestimmte Dinge erwartet – aber nur bis zu einer gewissen Grenze. „Es bilden sich neue grauenhafte Klischees über Brasilien – für mich ist das beeindruckend.“ Die Vision von Brasilianern über ihr eigenes Land interessiere nicht. „Es bestehen Vorurteile gegenüber der intellektuellen Produktion in Brasilien. Als ob es hier nichts intellektuell Interessantes gäbe für die Welt draußen.“
“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750