Angaben regierungsunabhängiger Institutionen über die tatsächliche Datenlage der Industrie liegen nicht vor. Wie es in den Wirtschaftsmedien hieß, handelt es sich laut diesen amtlichen Angaben um den größten Produktionsrückgang seit 2009. Nach jüngsten mitteleuropäischen Analysen vom Juli 2012 befindet sich Brasiliens Industrie indessen eindeutig in einer Boomphase. Daß Brasilien 2011 selbst laut offiziellen Angaben ein geringeres Wirtschaftswachstum als Deutschland verzeichnete, wurde offenbar als untrügliches Zeichen für „Wirtschaftswunder“, Aufstieg zur neuen „Weltwirtschaftsmacht“ gewertet. Brasilien zähle zu den am raschesten wachsenden Volkswirtschaften der Erde. Indessen stand bereits 2011 fest, daß Brasilien 2012 noch größere Wachstumsprobleme haben wird. Entsprechend werden selbst von Brasilia die bislang hohen Wachstumsprognosen stetig heruntergesetzt. Auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung rangiert Brasilien lediglich auf Platz 84, weit abgeschlagen u.a. hinter Argentinien und Chile.
Deutsches Auswärtiges Amt:
“Die brasilianische Wirtschaft befindet sich in einem allgemein guten Zustand. Hohe Wachstumsraten, Rekorde bei Außenhandel, Investitionen und Beschäftigungszuwachs erhöhen das wirtschaftspolitische Interesse an Brasilien. Für 2012 wird mit einem Wirtschaftswachstum von 3-3,5% (2011: 2,8%) BIP-Anteil gerechnet.”
Das als künftige Öl-Großmacht gerühmte Brasilien ist in wachsendem Maße auf Kraftstoffimporte angewiesen – sowohl bei Ethanol als auch bei Benzin. Selbst laut amtlichen Angaben müssen inzwischen mindestens 15 Prozent des verbrauchten Benzins eingeführt werden. Der staatlich kontrollierte Ölkonzern PETROBRAS erfüllt laut jüngsten Daten seine Förderziele nicht – ähnlich wie Vorzeige-Unternehmer Eike Batista mit seinem Ölunternehmen OGX.
General Motors verringert seine Autoproduktion in Brasilien.
Brasilianische Wirtschaftsexperten sehen die Krise von 2008/2009 angesichts der jetzige Lage noch nicht überwunden, zudem völlig hausgemacht.
http://www.weltsozialforum.org/2009/2009.wsf.meldungen.0/2009.wsf.meldungen/news.wsf.2009.10/
„Sklaven der Mode“(Folha de Sao Paulo)
“Brasilien gilt längst nicht mehr nur als Schwellenland, sondern hat den Sprung in die Riege der führenden Industrienationen geschafft.” Öffentlich-rechtlicher Sender Deutschlands
„Die Arbeiter wurden Bedingungen analog der Sklaverei unterworfen. Zara ist direkt verantwortlich.“ Brasiliens Staatsanwältin Fabiola Zani. Bestätigung von Uralt-Anklagen der katholischen Kirche in der größten Demokratie Lateinamerikas.
„Sklaverei mit Etikett“- O Estado de Sao Paulo zum Zara-Fall. „Es gibt Sklaverei unter uns, sogar in Sao Paulo.“ José de Souza Martins, Soziologe.
Brasiliens Sozialpolitik unter Lula und Rousseff erhält viel Lob aus Mitteleuropa.
Hintergrund von 2007:
Der Papst und die Sklavenarbeiter
Kirche kämpft seit Jahrzehnten gegen „moderne“ Sklaverei in Lateinamerika