Brasiliens Wirtschaftsmedien betonen weiterhin die Tatsache, daß der nationale Energiekonzern PETROBRAS, dessen Mehrheitsaktionär die Lula-Regierung ist, Â 2009 pro Tag 9,88 Millionen Kubikmeter Naturgas sinnlos abfackelt, anstatt es den brasilianischen Verbrauchern zuzuleiten. Beim Verbrennen von Naturgas entsteht das gefährliche Treibhausgas CO2. Wegen der Preispolitik von PETROBRAS sei Gas heute in Brasilien im Weltvergleich am zweitteuersten – nur in Südkorea werde mehr verlangt, hieß es in den Medien weiter. Petrobras bremse mit seiner Preispolitik die brasilianische Industrie, die daher zunehmend billigeren Öl-Treibstoff einsetze, was indessen weit umweltschädlicher sei. Mindestens 5 Millionen Kubikmeter Naturgas täglich hätten seit Jahresbeginn in Brasilien zusätzlich verbraucht werden können, gäbe es nicht die PETROBRAS-Hemmnisse. Ausgerechnet während der Wirtschafts-und Finanzkrise sei in Brasilien der Preis von Naturgas angehoben worden. Die Chemieindustrie lege wegen dieser Politik Investitionen von etwa 3 Milliarden Dollar auf Eis.
Lula hat in der bisherigen Klimadiskussion zu dieser brisanten Frage noch nicht Stellung genommen, PETROBRAS weigert sich gegenüber den Medien, Position zu beziehen. In den internationalen Medien ist die Problematik vor Kopenhagen bisher noch Tabu-Thema, wie zahlreiche andere offenkundige Ungereimtheiten.
Thyssen-Krupp in Rio de Janeiro: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/06/thyssenkrupp-gift-in-deiner-lunge-rio-de-janeiro-naher-an-cubatao-sandra-quintela-uber-die-umweltvergiftung-durch-das-neue-thyssenkrupp-stahlwerk-bei-rio/
Grillen und Kochen mit Amazonas-Urwaldholz – statt mit Naturgas, das sinnlos abgefackelt wird. Realität am Rio Negro, 2009.
Frei Betto zu Autoindustrie und Individualverkehr:
In der ganzen Welt gebe es etwa 800 Millionen Autos – die gleiche Zahl von Menschen leide unter chronischer Unterernährung. Beunruhigend sei, daß dennoch keine der jetzt von den Agrartreibstoffen so begeisterten Regierungen das Modell des Individualverkehrs in Frage stelle. ”So, als ob die Profite der Automobilindustrie tabu, unangreifbar wären.
Was die Autoindustrie und deren Handlanger in der Politik u.a. in Drittwelt-Großstädten wie Sao Paulo anrichten, spricht Bände.
 http://www.hart-brasilientexte.de/2008/11/17/bio-treibstoff-ist-todes-sprit-aus-aktuellem-anlas-brasiliens-wichtigster-befreiungstheologe-frei-betto-der-text-von-2007-hatte-sogar-in-mitteleuropaischen-parlamenten-fur-plenardiskussionen-ge/#more-1249