Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Diktaturverbrechen in Brasilien: Menschenrechtsorganisation „Tortura nunca mais“ kritisiert Regierungs-TV-Kampagne als pure Inszenierung. „Alles für die Propaganda“. („Tudo pela propaganda“)

Mittwoch, 07. Oktober 2009 von Klaus Hart

http://oglobo.globo.com/pais/noblat/post.asp?t=campanha-sobre-desaparecidos-encenacao-diz-ong&cod_Post=229847&a=111

Die Menschenrechtsorganisation bewertet die teure TV-Kampagne als Teil einer Strategie, eine in Kürze drohende Verurteilung Brasilias durch das Tribunal der Organisation Amerikanischer Staaten in Washington zu verhindern. Die Brasilianer würden aufgefordert, Informationen, Dokumente über Verschwundene während der Diktaturzeit zu liefern – während just die Lula-Regierung die wichtigste Informationsquelle über Diktaturverbrechen, nämlich die Geheimarchive der Diktatur, nicht öffne.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/19/brasiliens-folter-diktatur1964-1985-mit-wem-bundesausenminister-willy-brandt-damals-bilaterale-vertrage-unterzeichnet-das-massaker-an-stahlarbeitern-unter-gouverneur-jose-magalhaes-pinto/

herzog1.jpg

Das offizielle Foto vom angeblichen Selbstmord des jüdischen Journalisten und Fernsehdirektors von TV Cultura, Vladimir Herzog, am 25. Oktober 1975 in einer Zelle des Repressionszentrums DOI-Codi, Rua Tomas Carvalhal/Sao Paulo – in Wahrheit wurde er totgefoltert. Bundesrichter Marcio José de Morais annullierte 1979 das offizielle Dokument der Diktatur über die Todesursache, gab indessen Zeugen recht, denen zufolge Herzog gefoltert worden war, machte den Staat für den Tod des Juden verantwortlich. Unterdessen wurde ermittelt, daß unter Geisel gefolterte Regimegegner auch durch Giftspritzen umgebracht wurden, das Militär zahlreiche Oppositionelle außergerichtlich exekutierte.

http://www.hart-brasilientexte.de/2013/11/14/brasilien-bau-des-judischen-museums-in-sao-paulo-deutsche-regierung-beteiligt-sich-mit-rund-300000-euro-prasident-des-museums-dr-sergio-simon-und-der-deutsche-generalkonsul-friedrich-dauble-unte/

Der Fernsehdirektor und Journalist war eine bekannte Person der Mittelschicht und vom Militärregime nicht festgenommen oder verhaftet, sondern  für den 25.  Oktober 1975 zwecks Erteilung von Auskünften zum Sitz der politischen Polizei bestellt worden – das macht vorstellbar, wie die Diktatur mit nicht bekannten Oppositionellen, mutmaßlichen Oppositionellen etwa der Unterschicht, in den Slums umging, Aktionsfeld der Todesschwadronen des Regimes. 

“Du hättest alle Juden töten sollen”:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/03/21/brasiliens-nazistisch-antisemitische-militardiktatur-hohe-militars-zu-herbert-cukurs-massenmorder-von-rigadu-hast-einen-einzigen-fehler-begangen-du-hattest-alle-juden-toten-sollen-hintergrun/

Wer damals in Brasilien Folterer ausbildete – der französische General mit Afrikaerfahrung: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/05/05/franzosischer-general-war-folter-lehrer-wahrend-brasiliens-diktaturzeit-regierung-in-paris-wuste-von-regime-verbrechen/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/20/goethe-institut-sao-paulo-seminar-mit-marianne-birthler-uber-vergangenheitsbewaltigung-in-brasilien/

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Brasilien, Copacabana. Vor Madonna-Hotel Gedenken an Gewalt-Tote. ONG „Rio de Paz“.

Samstag, 13. Dezember 2008 von Klaus Hart

Brasilien, Copacabana mit „Microondas“: Menschenrechtsaktivisten demonstrieren gegen “ Verschwinden“ Tausender in Rio de Janeiro, auch durch lebendiges Verbrennen auf Autoreifen-Scheiterhaufen wie im Berlinale-Sieger „Tropa de Elite“. „Franziskaner in friedensstiftender Mission.“60 Jahre UNO-Menschenrechtsdeklaration. Madonna spielt Sonntag und Montag in Rio unweit von Scheiterhaufen-Slums.

Dienstag, 09. Dezember 2008 von Klaus Hart

NGO „Rio da Paz“: „9000 Verschwundene seit Januar 2007″.

„Manifestantes usam pneus em ato pela paz em Copacabana

Objetivo é chamar a atenção para o número de desaparecidos no RJ.
Pneus são usados para lembrar que muitas vítimas são queimadas.“(O Globo)

microondaspensionista.jpg

In Lula-Amtszeit lebendig verbrannt – laut Presseberichten.

http://g1.globo.com/Noticias/Rio/0,,MUL915934-5606,00.html

rogerioreismicroondasex.jpgRio de Janeiros Scheiterhaufen, auf denen auch Bürgerrechtler lebendig verbrannt werden – die Fotoinstallation „Microondas“ des Fotografen Rogerio Reis aus Rio de Janeiro. In Paris, aber nicht in Deutschland, etwa in Berlin, gezeigt. Warum wohl?

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/

http://www.hart-brasilientexte.de/2009/09/16/scheiterhaufenstadt-rio-de-janeiro-der-grausame-tod-einer-48-jahrigen-frau-in-der-microondas-laut-lokalzeitung/

http://www.hart-brasilientexte.de/2008/04/23/weit-verbreitete-gleichgultigkeit-gegenuber-der-situation-in-lateinamerika-bischof-erwin-krautler-im-orf/

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    NEU: Fotoserie Gesichter Brasiliens

    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

    23' K23

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