Morro Sao Carlos, Rio de Janeiro, Weihnachten 2010 . Der Staat garantiert die theoretisch per Gesetz und Verfassung garantierte Sicherheit der Menschen nicht, überläßt sie im Parallelstaat der Slums der neofeudalen Herrschaft der Banditenkommandos.
Derzeit stellen offizielle Propaganda und Mainstreammedien angeblich friedvolle Weihnachten in den erst jüngst zum x-ten Male durch Polizei und Militär besetzten Favelas des „Complexo do Alemao“ von Rio de Janeiro heraus. Dabei wird „vergessen“, daß in den allermeisten der mehr als 1000 Slums von Rio, denen anderer Millionenstädte, die Banditendiktatur weiterbesteht, mit all ihren grauenhaften Konsequenzen, den bekannten politischen Absichten. Auf Mitleid, gar Solidarität aus dem NGO-Business Europas, konnten die Betroffenen noch nie hoffen. Kinder und Jugendliche, mit lässig umgehängter Mpi, gehören auch diese Weihnachten wieder zum normalen Bild im Favela-Gassenlabyrinth.
TV-Helikopter filmt Weihnachten patrouillierende Banditen mit MG in Favela Morro Sao Carlos des Stadtmitte-Viertels Estacio von Rio de Janeiro. Wie wäre das in Vierteln von Berlin, Wien, Zürich?
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/10/10/jardim-da-luz-sao-paulo-gesichter-brasiliens/
“Schönheit und Fäulnis”. Neue Zürcher Zeitung/NZZ – Klaus Hart:https://www.nzz.ch/schoenheit_und_faeulnis-1.700750
Die vergleichsweise schwache Weihnachtsdekoration der Geschäfte und Kaufhäuser in Lateinamerikas reichster Stadt Sao Paulo, das Fehlen von einer bestimmten weihnachtlichen Stimmung wie im Jahr vorher ließen Vermutungen aufkommen, die eine Meinungsumfrage der Handelsvereinigung FECOMERCIO des Teilstaates Sao Paulo bestätigt. Danach geben die Bewohner Sao Paulos derzeit durchschnittlich für ein Weihnachtsgeschenk 49,30 Real aus, während es 2008 noch 93,30 Real waren. FECOMERCIO befragte in der Stadt Sao Paulo Angehörige aller sozialen Schichten. In den mehr als 2000 Slums von Sao Paulo, die derzeit besonders unter den verheerenden Überschwemmungen zu leiden haben, dürfte in vielen Familien angesichts von Hunger und Elend an Weihnachtsgeschenke überhaupt nicht zu denken sein.
Im nördlichen Teilstaat Amazonas, dessen Wirtschaftsmotor die Millionenstadt Manaus am Rio Negro bildet,  ist die Zahl der fest Beschäftigten derzeit über 20 Prozent geringer als im gleichen Vorjahrszeitraum, sanken die Verkäufe der in Manaus konzentrierten Industriebetriebe ebenfalls um über 20 Prozent, laut neuesten Statistiken.
Gemäß der offiziellen Regierungspropaganda sieht die Lage in Brasilien dagegen weitgehend blendend aus, wurde das Thema Krise schon vor Monaten abgehakt.
Lula und Krise, Dichtung und Wahrheit: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/01/23/rekord-entlassungen-in-brasilien-lula-spricht-von-porretada-im-dezember-fiquei-puto/
Weihnachtsbaum in „Schweineställchen“ – Sao Paulo. http://www.hart-brasilientexte.de/2009/11/29/weihnachtsbaum-im-schweinestallchenchiqueirinho-in-sao-paulo-jetzt-auch-chiqueirinho-mit-dreifach-stahlzaun-im-kommen-mehr-sicherheit/
Hunger und Aufrüstung: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/15/brasilias-u-boot-geschaft-mit-paris-so-teuer-wie-zwei-jahre-anti-hunger-programmbolsa-familia-meldet-o-globo/
Slums in Flammen: http://www.hart-brasilientexte.de/2009/12/20/favela-beira-rio-von-sao-paulo-teilweise-in-flammen/
http://www.youtube.com/watch?gl=BR&hl=pt&v=dyc3-hBhbZo&NR=1
Weihnachtskommerz in Sao Paulo.
Adital – Natal é festa polissêmica. De certo modo, desconfortável. Para os cristáos, comemoraçáo do nascimento de Jesus, Deus feito homem. Para a indústria e o comércio, ocasiáo de promissoras vendas. Para uns tantos, miniférias de fim de ano. Para o peru, dia de finados.