Klaus Hart Brasilientexte

Aktuelle Berichte aus Brasilien – Politik, Kultur und Naturschutz

Rio+20. Dirigent Enoch zu Guttenberg:“Windkraftanlagen stehlen die Heimat.“ (Neue Presse) „. Insofern hat sich aus meiner Sicht der BUND verraten.“

Mittwoch, 09. Mai 2012 von Klaus Hart

http://www.np-coburg.de/regional/franken/frankenbayern/Windkraftanlagen-stehlen-die-Heimat;art83462,1986913

„Ich gehöre zu den Leuten, die aktiv für eine Energiewende sind und habe immer gegen Atomkraft gekämpft. Energiewende hat aber für mich immer bedeutet, dass wir endlich Energie-Effizienz und Energiesparen in den Vordergrund stellen, statt weiter unverdrossen auf Verschwendung und Verbrauch zu setzen. Allein Standby-Geräte verbrauchen im Jahr rund 20 Milliarden Kilowattstunden. Das sind zwei Kernkraftwerke, nicht zu denken, wie viele Windräder!

(Deutsch-brasilianischer Atomvertrag:  http://www.hart-brasilientexte.de/2012/05/08/flughafen-willy-brandt-in-berlin-wird-verspatete-eingeweiht-was-brasilianer-mit-dem-namen-willy-brandt-verbinden/

“Atomenergie ist grüne Energie”: http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/20/atomenergie-ist-grune-energieenergia-verde-laut-brasiliens-regierungs-atomkonzern-eletronuclear-brasiliens-atompolitik-von-1975-bis-heute-das-deutsche-atomabkommen-mit-der-militardiktatur/     )

Und ganz deutlich: Dafür, dass der deutsche Fernsehhintern sich abends nicht erheben will, um den Fernsehapparat auszuschalten, bin ich nicht bereit, meine Heimat aufzugeben. 55,7 Prozent Energie könnte man sparen, wenn man die Haushaltsgeräte in den Griff bekäme, bei den Industriemaschinen könnten 17,7 Prozent eingespart werden. Das sind Zahlen der Bundesregierung. 

Mit riesigen Windkraft- und Photovoltaik-Anlagen wird deutschlandweit den Menschen die identitätsstiftende Heimat gestohlen, den Profiteuren sehr viel Geld in die Kassen gespült, und im Gegenzug werden dem kleinen Mann die Strompreise unverhältnismäßig erhöht. Das sollte man auch mal in diesem Kontext sehen.

Vor 35 Jahren hatte ich die Ehre, zusammen mit Bernhard Grzimek, Herbert Gruhl und Hubert Weinzierl den Bund Umwelt- und Naturschutz Deutschland mit zu begründen. Ich durfte mit diesen großen Leuten als Vorstandsmitglied einige Jahre die Geschicke der Organisation und die deutsche Umweltpolitik beeinflussen. Die Energiepolitik des BUND allerdings widerspricht heute diametral unserer damaligen Naturschutzphilosophie, die sich eben nicht vom Zeitgeist korrumpieren ließ, sondern den Schutz der Natur als intakten Lebensraum für den Menschen und seine Mitgeschöpfe ganz klar als seine vornehmste Aufgabe ansah.

Tatsache ist: Der BUND hat sich nicht dagegen gewehrt, dass Landschaftsschutzgebiete und Naturparks für die Bebauung mit Windrädern zur Zerstörung frei gegeben werden. Ich bin und bleibe aber Naturschützer. Insofern hat sich aus meiner Sicht der BUND verraten. Das geht leider so weit, dass es eine „Naturstrom AG“ gibt, eine Aktiengesellschaft mit Windrädern, die den BUND massiv finanziell unterstützt. Ich will dazu nicht mehr sagen als das: Ich habe da größte moralische Bedenken. Wenn sich einer der großen Umweltverbände dort bedienen kann, halte ich das für ein großes Problem.

Es ist erwiesen, dass mehr Vögel an den Windrädern kaputtgehen als in Italien beim berühmten Vogelmord. Wir haben so viele geschützte Arten wie Greifvögel, Uhu, Schwarz- und Weißstorch oder Fledermäuse, für deren Schutz wir alles getan haben. Die sterben jetzt in den Windrädern. Und zwar in Massen. Über den Artenschutz wird gar nicht geredet. Es ist unfassbar, was hier passiert. Der Chef des BUND, Hubert Weiger, hat mir persönlich geschrieben, im Straßenverkehr sei die Mortalität höher. Das passt doch alles mit meinem alten BUND nicht zusammen.

Ökostrom kann nicht Strom sein, der Ökologie zerstört. Punkt. Ich habe nichts dagegen, wenn ein Mann der Stromlobby so redet. Aber wir, die wir im Schulterschluss zum Beispiel gegen die Flurbereinigung oder Straßen durch Landschaftsschutzgebiete gekämpft haben, können doch jetzt nicht in derselben Gegend ohne Widerspruch 20 Windräder in einem Landschaftsschutzgebiet zulassen. Man muss doch wenigstens bei seinen Philosophien bleiben dürfen.

Ich sage es noch einmal: Ich bin gegen Atomkraft und würde jederzeit wieder dagegen kämpfen. Für mich ist die erste Devise Energie-Effizienz. Das heißt ganz klar: Strom sparen. Und das geht! Darüber hinaus gibt es in unserer ohnehin weitgehend zerstörten Welt sicher genügend Standorte für erneuerbare Energieträger.

Am 12. Mai um 15 Uhr wollen Sie sich mit einer großen Veranstaltung in der Kulmbacher Stadthalle an die Öffentlichkeit wenden. Welches Konzept steckt dahinter?

Wir wollen die Menschen damit vertraut machen, in welch katastrophalem Ausmaß unsere Heimat bedroht ist. Ich komme mit meinem Symphonieorchester und der Chorgemeinschaft Neubeuern, und wir werden zwischen den Reden Ausschnitte aus den „Jahreszeiten“ von Josef Haydn spielen. Ich wehre mich dagegen, dass unsere in tausenden Jahren gewachsene Kulturlandschaft in eine Industrielandschaft umgebaut wird. Ich bin einfach nicht bereit, meinen Kindern einen verhunzten Frankenwald zu übergeben. Es ist schon genug passiert.“

Zitate aus Neue Presse

Neues vom Energiewende -Bluff: Der Spiegel weist 2012 erstmals auf ein Uralt-Faktum – konventionelle Kraftwerke werden unrentabel wegen der antimarktwirtschaftlichen Zwangseinspeisung von extrem unrentabel erzeugtem Windkraftstrom. Zitiert wird u.a. E.on: “Der Betrieb der alten Gas-und Ölturbinen lohne sich nicht mehr. Weil immer mehr Sonnen-und Windstrom ins Netz drückten, seien die Anlagen nicht mehr ausgelastet, jedes der Kraftwerke schreibe Verluste, teilweise in zweistelliger Millionenhöhe pro Jahr…Immer öfter müssen sie ihre Kraftwerke herunterfahren, weil sie verpflichtet sind, Sonnen-und Windstrom vorrangig ins Netz einzuspeisen.” Das Hoch-und Herunterfahren der Kraftwerke erhöht laut Studien u.a. den Brennstoffverbrauch, darunter von Kohle, erheblich – entsprechend höher ist der Ausstoss klimaschädlicher Gase.

Da Windstrom nicht grundlastfähig ist, müssen nunmehr – laut Spiegel – die unrentabel gewordenen Kraftwerke dennoch weiterbetrieben werden, weil – ein weiterer Uraltfakt – sonst die Gefahr bestünde, “dass das Stromsystem zusammenbräche.”

Aus gleichem Grunde will die Regierung eine Anbindung des deutschen Stromnetzes an die grundlastfähigen Wasserkraftwerke Norwegens. Dafür seien Milliardeninvestitionen nötig, meldet die Frankfurter Allgemeine und titelt: “Berlin dringt auf Stromanschluss in Norwegen.”

Deutschlands “umweltfreundliche” Windkraftwerke: Was von einer Silbermöwe übrigbleibt, wenn sie auf eine solche vielgelobte Industrieanlage trifft. Heutige herrschende Kriterien für Umwelt-und Naturschutz. **

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Foto: Manfred Knake, aufgenommen bei Utgast.

Der Windkraft-und Energiewende-Bluff – Text-und Foto-Sammlung:

http://www.hart-brasilientexte.de/2015/05/29/der-windkraft-und-energiewende-bluff-textsammlung/

http://www.hart-brasilientexte.de/2012/04/11/rio20-brasiliens-staatschefin-dilma-rousseff-kritisiert-armselige-windkraft-kapazitat-bekraftigt-bau-umstrittener-amazonas-wasserkraftwerke-windenergie-ist-phantasie-entspricht-nicht-unseren-en/

– Wattenpresse –
Infodienst des Wattenrates Ost-Friesland
Datum: 10. Mai 2012
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Anmerkung:

Die Kritik des BUND-Mitbegründers zu Guttenberg am BUND ist
durchaus begründet, zählt der BUND doch selbst zu den
Windstromanbietern: Er ist Kooperationspartner von „naturstrom“

http://www.naturstrom.de/fileadmin/10-Kunden/1-Lightboxen/BUND-Lightbox.html

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    Fotostrecken Wasserfälle Iguacu und Karneval 2008

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