Peter Scholl-Latour über russische und westliche Propaganda
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Peter Scholl-Latour hat der “Stimme Russlands”ein längeres Interview über die jüngsten globalen Konflikte gegeben, in dem er auch die westliche Desinformation und gezielte Propaganda kritisierte. Das besonders lesenswerte Interview erschien diese Woche in 3 Teilen und bietet Einblicke in die Sicht des deutsch-französischen Jahrhundertjournalisten auf die aktuelle globalen politischen Entwicklungen.
Einige ausgewählte Zitate:
“Ich sage das jetzt ganz bewusst gegenüber der Stimme Russlands, man redet ja immer von einer russischen Beeinflussung der Medien oder der Journalisten. Ich habe davon noch gar nichts bemerkt. Von amerikanischer Seite, auch von israelischer Seite sehen wir das sehr intensiv. Da gibt es regelrechte Desinformationszentralen, die beschreibe ich in meinem nächsten Buch auch sehr genau. Und ich sage es überall, die sind mindestens so gefährlich wie die Machenschaften der NSA. Von der, wenn man wirklich informiert war und keine Illusionen hatte, jedermann wissen konnte.”
“Europa vollzieht ja im Moment eine Unterwerfungspolitik gegenüber den USA, die es unter Helmut Kohl so nicht gegeben hätte und unter Schröder sowieso nicht. Ich weiß auch nicht, was Frau Merkel da vorhat, die dauernd als Predigerin von Demokratie und Freiheiten auftritt. Die Deutschen sollten mal bedenken, dass sie die grässlichsten Verbrechen begangenen haben, die Europa in der Geschichte gekannt hat, und das als hochzivilisiertes Volk. Und dann sollte man mal ein bisschen die Schnauze halten. Das werde ich in meinem nächsten Buch übrigens auch schreiben.”
“Wie konnten Sie Ihre Unabhängigkeit bewahren in all den Jahren?
Das ist wirklich erstaunlich. Ich habe in meinem Leben niemals Zensur erlebt. Ich habe einmal einen Versuch erlebt, als der amerikanische Vietnamkrieg begann. Und da hatte ich aus meiner Erfahrung des französischen Indochinakrieges, die ja sehr intensiv waren gesagt, das Ding kann schief gehen und wird auch schief gehen. Und da hat der deutsche Außenminister, der damals auch Gerhard Schröder hieß, dann beim Westdeutschen Rundfunk, das war mein Sender, interveniert und gesagt, der Scholl-Latour in allen Ehren, aber der verdirbt uns die Beziehungen zu Amerika. Und dann hat mich mein Intendant gesagt, einbestellt, das war ein Eichenlaubträger an der Ostfront, und hat mich zwei Stunden lang befragt und hat dann kurz und preußisch gesagt: „Machen sie weiter“. Das würde heute nicht mehr stattfinden. Und damals, im ZDF, hat ja der Intendant Herr Stolte mich völlig gegen jede Kritik von außen und insofern war ich in meiner Fernsehtätigkeit frei. Als dann die Bücher kamen, war es auch kein Thema: die Verlage schauen auf die Auflage. Heute ist das nicht mehr der Fall. Das ist ja keine neue Erkenntnis, Paul Sethe, der ja ein ungemein konservativer Leitartikler war, und für die Welt und für die FAZ schrieb, hat mal vor vielen Jahren geschrieben: „Die Freiheit der Presse im Westen ist die Freiheit von 200 Reichen Leuten, ihre Meinung zu publizieren“, inzwischen sind es keine 200 mehr, inzwischen sind es nur noch 4 oder 5 Leute.”
Ausriß. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.” Hochrangige SPD-Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt pflegten enge Beziehungen zur nazistisch-antisemitisch orientierten brasilianischen Folterdiktatur.
”Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.” Ist das Zitat von Lutz Bachmann, Björn Höcke oder von SPD-Idol Lula?
EVERYBODY UNDER CONTROL
Frei Betto*
The new hero of democratic transparency is called Edward Snowden, he is 29 years of age, born in Maryland close to Fort Meade where the powerful NSA (National Security Agency) has its headquarters. He did not finish high school and was exempted from military service in 2003 due to an accident. As he showed great talent for computer science, the CIA employed him.
He is now hiding in Hong Kong for having denounced and proved that the USA government, through the NSA, controls the private life of millions of citizens. The Guardian and the Washington Post published the documents about the Prisma project which Snowden leaked in May 2013. He worked for companies contracted by the NSA like Dell and, more recently, for Booz Allen Hamilton.
http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/13/amazonia-an-ecocide-foreseen/
Gewöhnlich ist Rechtsextremismus in Ländern wie Deutschland ein Top-Thema.
Sanchez traf sich im Februar 2013 in Brasilia mit Bolsonaro – Notizen über das freundschaftliche Treffen und Bolsonaros Auffassung zum Massaker von Carandiru fehlen interessanterweise bis heute im mitteleuropäischen Mainstream. Bolsonaro sagte im Februar 2000 dem brasilianischen Nachrichtenmagazin “Isto é” auf die Frage, ob die Polizei im Carandiru-Gefängnis korrekt gehandelt habe:”Ich denke weiterhin, daß die Möglichkeit verpaßt wurde, da drinnen 1000 zu töten.”
Möglicherweise ist auch dieses Bolsonaro-Zitat ein Hinweis darauf, aus welchen Motiven der Mainstream bisher zu dem Treffen Sanchez-Bolsonaro schweigt.
Bolsonaro befürwortete in dem Interview auch den Einsatz der Folter für heutige Straftäter, darunter Drogenhändler und Entführer. “O cara tem que ser arrebentado para abrir a boca.”
Yoani Sanchez äußerte während ihrer Brasilienreise 2013 viel Sympathie für das brasilianische Politikmodell, zog es klar dem kubanischen vor. Dies erscheint bemerkenswert – denn Brasilien rangiert auf dem UNO-Index für menschliche Entwicklung nur abgeschlagen auf Platz 84. Cuba liegt indessen auf Platz 59. Zudem traf sich Sanchez in Brasilien außerordentlich freundschaftlich just vor allem mit Vertretern jenes politischen Lagers, das für den enormen Rückstand in vielen Bereichen verantwortlich gemacht wird – darunter für die Fortexistenz von Hunger und Elend, von Scheiterhaufen sowie der landesweit agierenden Todesschwadronen, von Morden an systemkritischen Journalisten sowie Menschenrechtsaktivisten, von Sklavenarbeit, Banditen-Diktatur, extrem hoher Mord-und Verbrechensrate, tief verwurzelter Korruption im Staat etc.
Durch diese Positionierungen wurde erstmals erheblich deutlicher, welchen Werten Yoani Sanchez tatsächlich anhängt, was sie für Kuba wünschenswert hält. Denkbar wäre, daß es Kubaner gibt, die Zustände wie in der brasilianischen Demokratie keineswegs für wünschenswert ansehen – und den UNO-Index für menschliche Entwicklung entsprechend als Vergleichsmaßstab nutzen. http://www.hart-brasilientexte.de/2013/05/20/brasilien-teuerung-druckt-22-millionen-brasilianer-wieder-ins-elend-laut-landesmedien-langst-wegen-starken-preissteigerungen-uberholter-indikator-versteckt-jene-22-millionen-verelendeten-hies-es/
Gerade in Deutschland unterblieben kurioserweise Fragen an Yoani Sanchez zum Unesco-Welt-Bildungsranking http://www.unesco.org/new/fileadmin/MULTIMEDIA/HQ/ED/pdf/gmr2011-efa-development-index.pdf
Auf diesem rangiert nämlich Deutschland auf Platz 13 – und Cuba gleich dahinter, auf Platz 14. Brasilien findet sich dagegen nur an 88. Position.
Brasiliens Grundfreiheiten: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/10/20/brasiliens-burgerfreiheiten-uber-8o-prozent-veranderten-wegen-zunehmender-gewalt-und-kriminalitat-die-lebensgewohnheiten-54-prozent-verlassen-nachts-nicht-mehr-das-haus-laut-neuer-studie/
Ausriß – das historische Foto, bisher kurioserweise von Zeitungen Mitteleuropas, die Sanchez-Kolumnen drucken, nicht veröffentlicht. Yoani Sanchez und Kongreßabgeordneter Jair Bolsonaro – Verteidiger des Militärregimes und der Folter, damals und heute, laut brasilianischer Menschenrechtsbewegung. Der Militärputsch von 1964, so Bolsonaro neben der Bloggerin, war eine Forderung des Volkes. Während der Militärdiktatur wurden sogar Kinder gefoltert.
Brasiliens Militärdiktatur war bekanntlich nazistisch-antisemitisch orientiert.
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Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann empfing zwar Yoani Sanchez in Heidelberg, positionierte sich jedoch nicht zu deren Rechtsextremisten-Kontakten(z.B. Bolsonaro etc.), was Bände sprach:
Ausriß. Grüner Kretschmann ohne ein Wort über Sanchez-Kontakte zu Rechtsextremisten, Folter-und Diktaturbefürwortern wie Bolsonaro…
Thatcher – Pinochet – Bolsonaro: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/04/15/margaret-thatcher-und-augusto-pinochet-eng-befreundet-die-thatcher-familie-und-die-pinochet-familie-trafen-sich-alljahrlich-in-london-laut-new-yorker-viel-bewunderung-und-hochachtung-fur-marg/
Sanchez und taz Berlin – Gemeinsamkeiten, Ausriß.
Bundesaußenminister Westerwelle/FDP auf Maidan-Platz in Kiew.
Westerwelle hatte sich bei seinem Dezemberbesuch in Kiew nicht von Nazis und Antisemiten unter den Demonstranten distanziert, abgegrenzt. Bei den Demonstranten, so Westerwelle im TV-Interview, handele es sich um “Menschen mit friedlicher Absicht”, “das ist eine friedliche Atmosphäre”.
Ausriß 2016.Inzwischen ist Yoani Sanchez Mitarbeiterin des deutschen Regierungssenders Deutsche Welle.
Die Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez hat nach ihrer Weiterreise von Brasilien nach Tschechien bisher jegliche Stellungnahme zu ihren Kontakten zur Rechten und Rechtsextremen Brasiliens vermieden. Auch Institutionen, Medien, die ihre Reise finanzieren, äußerten sich bisher nicht zu dem aufsehenerregenden Vorgang. Dieser ist auch kirchenpolitisch von großer Bedeutung – schließlich waren es zuallererst die befreiungstheologischen Teile der katholischen Kirche Brasiliens, die gegen die Militärdiktatur opponierten, dafür ihr Leben riskierten. Yoani Sanchez zog es indessen während ihres Brasilienbesuches vor, just die einstigen und heutigen Diktaturaktivisten, Diktaturverteidiger aufzusuchen, nicht die ausgewiesenen Gegner des Militärregimes. Zu den wichtigsten Sanchez-Kritikern in Brasilien zählt der führende Befreiungstheologe und Diktaturgegner Frei Betto, vier Jahre lang vom Militärregime eingesperrt. Auch deshalb ist das Schweigen in Deutschlands NGO-und Gutmenschen-Szene zu den bemerkenswerten Kontakten der Kuba-Bloggerin jetzt so aufschlußreich.
Proteste gegen die Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez in Sao Paulo, vor dem Buchkaufhaus “Livraria Cultura” an der Avenida Paulista. “Yoani Sanchez – antikubanische Cyber-Söldnerin. Es lebe die kubanische Revolution”.
Der Papst 2015 in Kuba – Vergleiche mit Brasilien, strategischer Partner der deutschen Merkel-Regierung:http://www.hart-brasilientexte.de/2015/09/20/der-papst-2015-in-kuba-deutscher-mainstream-mit-kurios-bizarren-suggestiv-kommentaren-statt-information-orientierenden-fakten-daten-franziskus-will-alle-kubaner-umarmen-trost-und-hoffnung-spend/
Brennender Obdachloser, rechts – Autos fahren vorbei, Leute schauen zu…
Joachim Gauck im Mai 2013: ”Und zweitens ist der weitere Erfolg Brasiliens auch deswegen für uns eine Chance, da Brasilien unsere Werte – Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit – teilt und seine wirtschaftliche Potenz in den Dienst auch dieser Werte stellt.”
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Wie man in Brasilien mit Journalisten umgeht – in Ländern wie Deutschland nach wie vor totales Desinteresse an der Ermordung eines systemkritischen Rundfunkjournalisten am 22. Februar 2013. Auch Kuba-Bloggerin Yoani Sanchez, während deren Brasilienbesuch der Mord geschah, nahm keinerlei Stellung zu dem Anschlag: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/28/kuba-bloggerin-yoani-sanchez-medien-tschechiens-schweigen-ebenfalls-zu-ihrem-treffen-mit-rechten-und-rechtsextremen-in-brasilien-zur-fehlenden-positionierung-zum-mord-am-systemkritischen-brasilianis/
In der größten Demokratie Lateinamerikas können sich Fernsehteams nicht frei bewegen, können gerade in Städten zumeist den größten Teil des Territoriums nicht betreten – Resultat des Parallelstaats, der Parallelregierung des organisierten Verbrechens. Nicht zufällig findet daher eine TV-Berichterstattung aus Slums wie in Rio oder Sao Paulo nicht oder kaum statt. Die Zustände, die ungezählten No-Go-Areas werden auch von ausländischen Fernsehteams hingenommen, akzeptiert – das Thema spielt in der Berichterstattung so gut wie keine Rolle. Brasilianische TV-Reporter, Fotografen, Journalisten sind wiederholt ermordet worden, ohne daß darüber im Ausland berichtet worden wäre – siehe der jüngste Fall.
Wie starb der mehrfach preisgekrönte TV-Reporter Tim Lopes? Laut Polizeibericht entdeckten ihn Banditen in der Favela Vila Cruzeiro von Rio de Janeiro – Tim Lopes wurde zuerst gefoltert, dann rammten ihm die Gangster einen Spieß in den Brustkorb, hackten seine Füße ab und verbrannten ihn lebendig in Autoreifen – siehe Szene aus ”Tropa de Elite”
TV-Kameramann in Rio erschossen:
. http://www.hart-brasilientexte.de/2011/11/08/brasiliens-stadtkrieg-copacabana-wurdigung-des-ermordeten-tv-kameramanns-gelson-domingos/
Keinerlei Reaktion des Auslands, keinerlei Solidarität etwa von mitteleuropäischen Kollegen…http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/08/o-brasil-ficou-um-pouco-pior-ontem-andou-para-tras-qualitatszeitung-o-globo-zum-schul-massaker/
Brasiliens Scheiterhaufen: http://www.hart-brasilientexte.de/2011/04/25/jesus-nicht-gekreuzigt-sondern-lebendig-verbrannt-auf-autoreifen-scheiterhaufen-in-oster-schauspiel-der-slums-von-rio-de-janeiro-protest-gegen-fortdauernde-scheiterhaufen-gewaltkultur-brasiliens/
Brasiliens Scheiterhaufen: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
Was vom zweiten Obdachlosen übrigblieb…Zeitungsausriß.
Wie die katholische Kirche im neoliberalen Mitteleuropa viele „Sympathien“ verspielt: http://www.hart-brasilientexte.de/2013/02/28/papst-benedikt-xvi-und-die-bewahrung-der-schopfung-markante-momente-seiner-amtzeit-im-umwelt-und-naturschutz-des-grosten-katholischen-landes-hungerstreik-bischof-luiz-flavio-cappio-in-bahia-amazon/
tags: brasilien – verbrennen von obdachlosen
Das Verbrennen von Obdachlosen gehört seit Jahrzehnten zur Landesrealität – die katholische Kirche Brasiliens protestiert als einzige Institution permanent gegen diese Barbarei.
(Brasilien hat Wirtschafts-und Finanzkrise gut überstanden, lauten europäische Bewertungen zu Hunger und Elend im Tropenland)
Wie wenig wichtig Obdachlosenverbrennung von den Medien genommen wird, zeigt auch der jüngste Fall – von den großen Qualitätszeitungen Rio de Janeiros und Sao Paulos brachte lediglich die “Folha de Sao Paulo” eine sehr kurze Notiz.
Ausriß, Überreste des Obdachlosen. Das Benzin zum Verbrennen des Mannes stammte laut Landesmedien von einer nahen Tankstelle.
Matices – Zeitschrift zu Lateinamerika, Spanien und Portugal: http://www.matices.de/66/index/
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/573062/
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/der_untergang_der_alten_medien-schweiz_1.2055912.html
Wallraff – kritische Journalisten, eine aussterbende Gattung: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/08/18/wo-sind-die-kritischen-journalisten-es-ist-eine-aussterbende-gattung-aber-es-gibt-sie-noch-gunter-wallraff-in-der-zeitschrift-berliner-journalisten/
Brasiliens beneidenswerte (relative) Pressefreiheit- Text nachträglich Daniel Piza(1970-2011) gewidmet.
Die Presselandschaft des Tropenlandes bietet ein eher erfreuliches Bild. Investigativer Journalismus ist auffällig stark in Qualitäts-und Alternativmedien – unabhängig agierende Reporter und Redakteure widersetzen sich den weltweit üblichen Medien-Eingriffen durch Parteien oder Regierungsfunktionäre und enthüllen kontinuierlich gravierende Skandale um Machtmißbrauch und Korruption an der Staatsspitze. Auch der Libyenkrieg zeigt es plastisch – es gibt viel weniger Mainstream als in Deutschland.
http://www.dailytalk.ch/wenn-aus-lebensfreude-mordlust-wird/
Schlingensief: >http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/23/den-leuten-zu-sagen-in-was-fur-einer-verlogenen-scheise-wir-alle-leben-schlingensief-in-sao-paulo/
(Schlingensief brachte es auf den Punkt – das Welt-Mediensystem ist auch in Europa heute vielerorts von Zensur und Mediensteuerung, Manipulation geprägt – der Medienkonsument durchschaut nur selten, wie man ihn zum Deppen macht, ihm wichtige orientierende Informationen und Einschätzungen systematisch vorenthält. Von einer demokratischen Kontrolle der Medien kann keine Rede sein – investigativer Journalismus wurde längst größtenteils durch Propagandajournalismus abgelöst – im Interesse der jedermann bekannten Interessengruppen. Auf perfide Weise wird die sogenannte politische Korrektheit als wirksames Zensurinstrument eingesetzt.)
Ausriß, Rio-Lokalzeitung, Scheiterhaufen-Opfer, 7.11.2012. http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/fazit/668242/
CPJ-Koordinator Carlos Laura sagte gegenüber Brasiliens Landesmedien, die Zensur habe ein besorgniserregendes Niveau erreicht, kriminelle Organisationen vergrößerten ihre Macht. „Früher mordeten diktatorische Regierungen, heute sind es transnationale Drogenorganisationen, die morden und Journalisten verschwinden lassen“:“De acordo com ele, o principal problema no Brasil é a censura judicial, embora tenha dito que existam outros problemas, como a pressao politica sobre veiculos de comunicacao e ameacas do crime, sobretudo de traficantes de droga.“Dennoch existiert in Ländern wie Brasilien eine relative Pressefreiheit, die in bestimmten Ländern Europas längst abgebaut wurde.
„Der Begriff des politisch Korrekten kam 1793 in die Welt. Und zwar in einem Gerichtsverfahren in den Vereinigten Staaten. Stolze 200 Jahre hat die Begrifflichkeit selbst und die Schleppe seiner ideologischen Folgen benötigt, um über den Atlantik zu kommen. Inzwischen sind das Schlagwort und eine dazu passend geschnitzte Geisteshaltung in Europa gut verbreitet. Leider entwerten sie inzwischen auch die Identität eines pluralen, aufgeklärten demokratischen Rechtsstaates.“ Paul-Hermann Gruner im Deutschlandradio Kultur, „Die Selbstfesselung“.
Gezielte Gewaltförderung in Deutschland – Vorbild Rio?: http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/jugendliche-tatverdaechtige-wegen-versuchten-raubmordes-vorgefuehrt/3845942.html
http://www.bundestag.de/dasparlament/2010/12/Beilage/006.html
Den Berichten zufolge ermittelt das Innenministerium des Teilstaates Sao Paulo gegen Tocantins-Gouverneur Gaguim wegen Beteiligung an mutmaßlicher Mittelabzweigung in Höhe von 615 Millionen Real. Gaguim erwirkte Zensur für insgesamt 84 Medien, darunter auch die wichtigste brasilianische Qualitätszeitung „O Estado de Sao Paulo“ – allen ist untersagt, über den Fortgang der Ermittlungen zu informieren. Ein enger Vertrauter des Gouverneurs ist bereits seit rund zwei Wochen im Gefängnis. Gaguim mobilisierte zudem die Militärpolizei von Tocantins, um die Auslieferung von Brasiliens führendem Nachrichtenmagazin „Veja“ zu verhindern, alle Exemplare zu beschlagnahmen – obwohl „Veja“ garnicht auf der Liste der zensierten Medien steht. Ein Staatsanwalt setzte deshalb die Bundespolizei in Aktion, um die Auslieferung zu garantieren. In Brasilien wird von den einheimischen Systemkritikern als bezeichnend empfunden, daß Lula und Dilma Rousseff mit dem Gouverneur und dessen lokalen Parteikadern von Tocantins ein politisches Bündnis namens „Kraft des Volkes“ schlossen. Lula nahm jetzt eigens ein Unterstützungs-Video für die Wiederwahl Gaguims auf.
„Was wird verhindern, daß morgen die ganze Presse unter Zensur gestellt wird?“, fragte der Kommunikationswissenschaftler Eugenio Bucci, Professor der Bundesuniversität von Sao Paulo. Unter der Lula-Regierung dauert seit Monaten eine Zensurmaßnahme gegen zwei große Zeitungen an, denen verboten ist, über Ermittlungen gegen ein Mitglied des politisch einflußreichen Sarney-Clans zu berichten.
Lula verärgert über Medienenthüllungen: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/09/20/erenicegate-lula-verargert-uber-presse-enthullungen-die-ihn-zur-entlassung-von-regierungsmitgliedern-zwangen-nationale-zeitungsassoziation-und-anwaltsverband-verurteilen-lulas-verbalattacken-auf-d/
Kongreßchef José Sarney, Präsident des Senats, küßt Präsidentschaftskandidatin Dilma Rousseff die Hand.
„Menschenrechte außer der Mode“: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/05/28/menschenrechte-auser-der-mode-brasiliens-groste-qualitatszeitung-folha-de-sao-paulo-zur-geringen-resonanz-der-amnesty-international-kritik-an-der-lage-im-tropenland/
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32847/1.html
Tom Schimmeck: Das ist eine Tatsache. Und die wird an allen Ecken sichtbar. So ist Bild zum politischen Leitmedium geworden. Der Ton den Bild anschlägt, findet sich am nächsten Tag auch in Qualitätsmedien wieder. Viele Medienmacher verkünden inzwischen stolz, dass sie Bild jeden Tag als Pflichtblatt lesen – und zwar gerne. Dafür kann man aber schlecht Bild die Schuld geben. Das hat eher mit der Entleerung des Journalismus zu tun, dem Verlust von Begrifflichkeiten, Kategorien und Zusammenhängen, dem Trend zur schnellen News, zum Event. So greifen immer mehr Boulevard-Themen Platz. Auch werden immer mehr Themen nur noch als Personality-Geschichte aufgezogen, auch ein Boulevard-Phänomen. Fast alle Medien sind inzwischen Teil des Promi-Zirkus. Versuchen sie einmal, eine Woche lang Boris Becker und Co. zu entgehen. Das schaffen sie auch dann nicht, wenn sie nur die Süddeutsche oder die Frankfurter Rundschaulesen.
„Der Bespaßungs-Journalismus ist einfach billiger“
Diese zehntausend Instant-Prominenten, mit denen wir offenbar leben müssen, sind allüberall.
Insgesamt beobachten wir in den letzten fünfzehn Jahren einen gewaltigen Ausbau der PR, gerade in den Wirtschaftsunternehmen. Hier werden wirklich mit allen Tricks Stimmungen kreiert. Auch das ist sicher eine Folge der Ökonomisierung. Da verschieben sich die Ressourcen. Inzwischen ist in Deutschland und anderswo die Zahl der Leute, die für Geld Meinung machen, also die Zahl der PR-Berater, der Kommunikationsstrategen, der Werber und anderer professionellen Agendasetter mindestens genauso groß wie die der Berichterstattenden. Diese PR-Leute sind in der Regel wesentlich besser bezahlt, wesentlich fokussierter auf ihre Aufgabe. Ihr Hebel wird immer länger: Sie nehmen mit Anzeigen, Veranstaltungen, Umfragen, Fotos und all dem Material, mit welchem sie die Öffentlichkeit bewerfen, immer mehr Einfluss. Auch weil die unter Spar-Diktaten ächzenden Medien immer hungriger nach kostenlosem Inhalt sind. So gewinnen die PR-Leute einen ungeheuren strategischen Vorteil gegenüber den Journalisten. Da hat sich eine Machtverschiebung ergeben.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/religionen/1624771/
Nach seiner Rückkehr von Genf sagte Souza im Website-Exklusivinterview, er habe vor den UNO-Experten erläutert, daß in Brasilien jene Menschen grauenhaft eingekerkert würden, denen man in der Gesellschaft die Bürgerrechte nicht gewähre. Es handele sich um Verelendete, Arme, Schwarze. Deshalb würden die Gefängnisse in diesem entsetzlichen Zustand belassen. „Die UNO-Experten in Genf hörten unsere Fakten-Darstellung, die ja seit vielen Jahren bekannt ist, mit enormer Überraschung und Empörung, sogar mit ungläubigem Staunen. Wir wurden von diesen gefragt, aber Brasilien habe doch seit der Lula-Regierung einen ganz anderen Platz in der Weltgemeinschaft erobert, sei unter den Führern der Dritten Welt, wie sei derartiges dann möglich? Für die internationale Gemeinschaft scheint es so, daß Brasilien mit Lula als Führer an der Macht doch in Demokratie lebe, es gebe doch große Fortschritte bei der Hungerbekämpfung. Für die Fragesteller schienen alle Probleme Brasiliens gelöst zu sein. Ein UNO-Experte sagte gar, wie will denn Brasilien eine Führungsrolle unter den Ländern des Südens einnehmen, wenn es Menschenrechtsverletzungen dieser Schwere zuläßt – ich kann das alles garnicht glauben!“
Ausriß. “Mit der SPD bin ich schon seit den Zeiten verbunden, als ich Gewerkschaftsführer war.” Hochrangige SPD-Politiker wie Willy Brandt und Helmut Schmidt pflegten enge Beziehungen zur nazistisch-antisemitisch orientierten brasilianischen Folterdiktatur.
”Hitler irrte zwar, hatte aber etwas, das ich an einem Manne bewundere – dieses Feuer, sich einzubringen, um etwas zu erreichen. Was ich bewundere, ist die Bereitschaft, die Kraft, die Hingabe.” Ist das Zitat von Lutz Bachmann, Björn Höcke oder von SPD-Idol Lula?
Ausriß, Radio Vatikan. “Die Stimme des Papstes und der Weltkirche”. “Brasilien: Kirchliche Menschenrechtler enttäuscht über Merkel”. Österreichischer Priester Günther Zgubic, Plinio Sampaio…
Leonardo Boff :“Lula machte die größte Revolution der sozialen Ökologie des Planeten, eine Revolution für die Bildung, ethische Politik.“
Zeit-Leser:
“Hätte jedes Land einen Präsidenten wie Lula, dann wäre unsere Welt ein besserer Ort. Er ist kein Politiker, er ist ein Staatsmann.” Deutscher Leserbrief an die “Zeit”.
Bestimmte europäische Parteien und Gruppierungen, die sich als fortschrittlich und demokratisch ausgeben, hatten die neonazistischen, rechtsextremistischen, antisemitischen Demonstranten des Maidan stark wahrnehmbar unterstützt – ebenso wie große Medien europäischer Länder. U.a. die WM-kritischen Demonstranten Brasiliens, die weder rechtsextremistisch noch antisemitisch sind, erhalten solcherlei Unterstützung nicht, was Bände spricht.
Während der Proteste in Kiew erfreute sich sogar die rechtsextremistische Oligarchin und Multimillionärin Timoschenko (”Russen abschlachten”) enormer politischer Hilfe und Solidarität aus Mitteleuropa…
Demonstranten in Kiew und Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/06/26/brasilien-und-kiew-der-auffallig-unterschiedliche-umgang-mitteleuropaischer-politiker-parteien-und-medien-mit-demonstranten-die-vom-maidanharter-aktivster-kern-rechtsextrem-antisemitisch-neonaz/
Foltertechnologie für Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/03/31/foltertechnologie-der-bundesrepublik-deutschland-fur-die-militardiktatur-brasiliens-regimegegner-ivan-seixas-direktor-der-gedenkstatte-memorial-des-widerstands-in-sao-paulo-bekraftigt-im-websit/
Warum Lula in Ländern wie Deutschland viele Sympathisanten eines bestimmten politischen Spektrums hat – Lula war Informant der Diktatur-Geheimpolizei Dops, laut neuem Buch: http://www.hart-brasilientexte.de/2014/02/12/brasilien-die-folterdiktatur-lula-und-die-arbeiterpartei-pt-rufmord-ein-kapitalverbrechen-buch557-seiten-mit-schweren-vorwurfen-gegen-lula-macht-schlagzeilen/
In der deutschen Parteipropaganda wird die brasilianische Regierung als progressiv eingestuft.
„Jeden Tag wird in Brasilien gefoltert.“ Ausriß 2011In meinungsbildenden deutschen Analysen wird die brasilianische Regierung ausdrücklich als “progressiv” eingestuft.
“Brasilien ist eine Industriemacht, die achtgrößte Wirtschaftsnation der Welt, modern und fortschrittlich.”
“Progressive Regierung”.
„Sowohl im wirtschaftlichen als auch im sozialen Bereich ist das größte Land Südamerikas zu einem Vorbild in der Region geworden. “ WeltTrends, Potsdam 2012
Anhörung vor Interamerikanischer Menschenrechtskommission in Washington: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/27/gefangnishorror-in-brasilien-anhorung-der-interamerikanischen-menschenrechtskommission-der-organisation-amerikanischer-staaten-in-washington/
Gefangenenpriester Xavier Paolillo in Vitoria/Espirito Santo.
„In der Tat, Überraschung, Ungläubigkeit im UNO-Menschenrechtsrat über diese seit vielen Jahren bekannten Tatbestände. Die denken offenbar, Brasilien sei jetzt auf höherem Niveau, seien also weder das Zerstückeln von Häftlingen, das Einsperren von Gefangenen in Metallcontainern noch eine inhumane Zellen-Temperatur von 50 Grad möglich, gebe es soetwas garnicht. Allein im Gefängnis Casa de Custodio de Viana wurden mindestens zehn Häftlinge zerstückelt.“ Während der UNO-Anhörung in Genf seien den brasilianischen Menschenrechtsaktivisten angesichts der Faktenlage soviele Fragen gestellt worden, daß dafür die anberaumte Zeit bei weitem nicht ausgereicht habe.
Anwalt Souza verwies ebenso wie die anderen brasilianischen Menschenrechtsaktivisten auf den klaren Bruch internationaler Abkommen durch die Lula-Regierung in Brasilia. „Jetzt weiß die UNO die Fakten, kennt auch die gravierende Lage der Menschenrechtsverteidiger. Bis heute gibt es wegen der Morddrohungen keinen Schutz für mich, wird nicht einmal ermittelt. Ebenso mit Mord bedroht wird Padre Xavier Paolillo, Leiter der Gefangenenseelsorge in Espirito Santo.“
CONECTAS-Dokument für Generalstaatsanwalt Brasiliens, anklicken: http://www.estadao.com.br/especiais/2009/11/crimesnobrasil_if_es.pdf
Anwalt Bruno Alves de Souza Toledo vor UNO-Menschenrechtsrat in Genf im März 2010.
Häftlingsaufstand in Sao Luis: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/11/09/18-ermordete-bei-gefangenenaufstand-in-sao-luisbrasilien-laut-polizei-proteste-gegen-haftbedingungen/
Frauen in Männerzellen gesperrt – Vergewaltigungen: http://www.hart-brasilientexte.de/2008/02/11/menschenrechtssituation-unter-lula1/
Hunger-Opfer und Milliardäre in Brasilien: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/19/soziale-ungleichheit-unter-lula-laut-uno-sind-brasilia-fortaleza-belo-horizonte-und-goiania-unter-den-schluslichtern-der-neuen-welt-statistik/
„Lula Superstar“: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-70569506.html
Gravierende Sozialkontraste laut UNO: http://www.hart-brasilientexte.de/2010/03/22/brazilian-cities-today-have-the-greatest-disparities-in-income-distribution-in-the-world-warum-die-lula-regierung-alles-richtig-macht/
Anwalt Souza – Interview mit brasilianischem Inforadio CBN: http://www.irinylopes.com.br/noticias.asp?cod=653
http://www.pubaddict.net/advertising/a-censura-nunca-desiste/
Zilda Iokoi, frühere politische Gefangene, auf Tagung des Goethe-Instituts Sao Paulo:
Sehr problematisch sei die Rolle der großen, tonangebenden Medien Brasiliens, die systematisch über viele brisante Fakten nicht berichteten.
http://www.hart-brasilientexte.de/2009/08/28/ralf-buchenhorst-martin-luther-universitat-halle-auf-expertenseminar-des-goethe-instituts-in-sao-paulo-druck-auf-brasilien-ist-notig-andrea-genest-zentrum-fur-zeitgenossische-studien-in-potsd/#more-2747
Wandinschrift nahe der Avenida Paulista, Sao Paulo